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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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Super-Extra-Mega-Leicht-Zigaretten in der Tasche gehabt, erinnerte ich mich, als der Tabak in meinem Hals brannte: Da konnte man auch Basilikum rauchen - gleiche Wirkung, nämlich keine.
    Jack tigerte weiter, blieb dann vor dem schmalen Küchenfenster stehen, das einen wenig attraktiven Ausblick in den nassen Hinterhof mit Mülltonnen bot, und wuschelte sich durch die Haare: klares Zeichen dafür, dass er angestrengt nachdachte.
    "Ich habe sie schon einmal gesehen, ich weiß nur nicht wo", sagte er, ich lachte und angelte mir eine Untertasse als Aschenbecher vom Regal über mir: Ciaran hasste es, wenn ich in seiner heiligen Küche rauchte, aber der war ja erst mal anderweitig beschäftigt.
    "Groß, blond, schlank - passt genau in dein Beuteschema, oder?"
Jack warf mir für diese Bemerkung einen bösen Blick zu, dann wurde sein Gesicht ganz leer.
    "Genau das hast du damals auch gesagt."
    Ich runzelte die Stirn und drückte die Zigarette aus - jetzt sprach er wahrhaftig in Rätseln. "Wann? Ich hab sie noch nie gesehen, da bin ich mir sicher."
    Jack drehte sich wieder zum Fenster. "Sie ist Deutsche ... wann waren wir zuletzt in Deutschland?"
    Das war nicht schwer, da wir die letzten drei Monate Dienst in der Kirche gehabt hatten und allerlei exotische Reisen in ferne Länder somit nicht zu meinen jüngsten Erinnerungen gehörten – leider.
    "Im Januar, in Berlin. Wir waren bei Josie - in der Wohnung, die sie für Maggie fertiggemacht hat."
    Jack dachte einen Augenblick nach, fischte dann sein Handy aus der Tasche. "Ich muss Josie anrufen."
    Sie meldete sich scheinbar nach einem Sekundenbruchteil - und natürlich kam Jack erst mal nicht zu Wort.
    Mit dem Alarmruf, den ich in der Kirche ausgelöst hatte, wurden zwar in erster Linie Andreas und Ciaran informiert, doch anschließend ging eine Meldung an alle anderen aktiven Mitglieder des Ordens raus. Und damit die Telefonverbindungen frei blieben, hieß die Devise: Ruf bloß nicht an - wir melden uns bei dir, wenn wir dich brauchen. Rund um den Globus saßen nun also meine Brüder und Schwestern mit Tausenden von Fragen im Kopf neben dem Telefon - es war nur zu verständlich, dass Josie jetzt die Hälfte davon rausließ, selbstverständlich innerhalb von einer knappen Minute.
    "Hallo, Josie ... Ja, es stimmt, kein Fehlalarm ... Ja, wir sind mit ihr hier im Haus ... Eine junge Frau ... Nein, sie war eher überrascht ... Das weiß ich noch nicht, Andreas und Ciaran reden gerade mit ihr ... Hübsch? Ja, schon, aber das ist ja wohl jetzt ... Sie ist blond ... Josie, bitte ..."
    Jack rollte genervt mit den Augen, dann wurde er lauter.
    "Verdammt noch mal, hör mir bitte eine Sekunde zu! Ich erzähle dir nachher alles sooft du willst, aber jetzt brauche ich deine Hilfe!"
    Jack fluchte nie, wahrscheinlich hatte das Josie überrascht und zum Schweigen gebracht - oder sie musste einfach nur mal Luft holen.
    "Ich schalte dich auf Lautsprecher, Magnus und Joseph sind auch hier."
    Jack legte das Telefon auf den Tisch, setzte sich dann davor.
    "Josie, pass auf. Diese junge Frau, sie kommt mir irgendwie bekannt vor. Und weil sie Deutsch spricht, ist es wahrscheinlich, dass ich sie gesehen habe, als Magnus und ich bei dir in Berlin waren, im Januar. Du hast Maggies Wohnung eingerichtet, erinnerst du dich?"
    "Ja."
    Josies Stimme aus dem Handy klang leise und entfernt, ich rutschte ein bisschen näher, um nichts zu verpassen.
    "Was haben wir damals alles gemacht, wir drei zusammen? Wo waren wir, wo könnte sie uns begegnet sein?"
    Eine kurze Pause, Josie dachte nach. "Ihr seid ziemlich spät abends angekommen, das weiß ich noch. Da haben wir nur was gegessen und sind dann schlafen gegangen."
    Sie schwieg, schien auf eine Reaktion zu warten.
    "Sprich bitte einfach weiter, ich unterbreche dich dann", bat Jack. "Alles, was dir einfällt."
    "Es hat die ganze Zeit geschneit und war echt saukalt. Die Möbel für das Esszimmer kamen nicht wie versprochen, deswegen sind wir beide an eurem ersten Tag noch mal in den Laden gefahren, wo ich sie bestellt hatte. Nachmittags waren wir dann auf der Museumsinsel, weil du das Neue Museum sehen wolltest."
    "Warst du da mit?", fragte mich Jack, ich schüttelte den Kopf: Altes Zeug lag schon in meinem Zimmer genug rum, da brauchte ich mir nicht noch anzusehen, was andere so alles angesammelt hatten, vielen Dank.
    "Gut, weiter."
    "Abends waren wir Essen, mit Magnus. Japanisch."
    Jack wuschelte seine Haare, schüttelte dann den Kopf. "Nein, dort war es

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