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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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und Jack in den nächsten Wochen mit Argusaugen beobachten, aber mit Shara in unserem Rücken waren wir so gut wie kugelsicher. In meiner ungeheuren Erleichterung ertrug ich fast schon heroisch, dass Jack Shara vor meinen Augen auf den Mund küsste - aber eben auch nur fast.

3. Buch
3.1 Shara Am nächsten Morgen wurde ich früh wach: Kein Wunder, waren wir am Abend zuvor doch sehr zeitig und zu Tode erschöpft ins Bett gefallen, obwohl wir den ganzen Tag nichts getan hatten, außer ein bisschen zu schwimmen und viel zu essen. Die erste Dämmerung ließ mich die Umrisse der Möbel im Zimmer mehr erahnen als erkennen, auch Jackson auf der anderen Seite des Bettes war ein undeutlicher Schemen - nur seine Augen glänzten zu mir herüber, aber ich konnte das glückliche Lächeln in seiner Stimme hören.
    "Hab ich dich geweckt?", fragte er, ich schüttelte den Kopf.
    "Bin gleich wieder da."
    Ich wollte noch nicht aufstehen, aber ich brauchte dringend kaltes Wasser im Gesicht und musste mir die Zähne putzen. Als ich zurückkam, setzte ich mich auf die Kante seiner Bettseite und legte ihm die flache Hand auf die nackte Brust.
    "Nichts", sagte er nach einer kleinen Weile, "oder nur ganz schwach."
    Ich schlüpfte zu ihm unter die Decke und legte den Kopf auf seine Schulter. Heute Nacht hatten wir wieder einen deutlichen Abstand und viele Schichten Decke zwischen uns gelassen, doch wenn ich jetzt endlich nicht mehr kribbelte, bestand für diese Distanz kein Grund mehr. Jackson strich mir die zerzausten Haare glatt und küsste mich auf die Stirn, ich zog sein Gesicht zu mir - er schmeckte wie erhofft nach Zimt, warm und süß. Ich zog ihn weiter herum, er folgte mir willig und bald spürte ich sein Gewicht auf mir, doch als sein Mund an meinem Hals hinab wanderte, versteifte ich mich, Jackson hob fragend den Kopf.
    "Pass auf, ich bin da ziemlich empfindlich", flüsterte ich, er lachte leise.
    Als er seine Lippen auf den Übergang von meinem Hals zur Schulter drücken wollte, riss ich die Arme hoch. Er umfasste meine Handgelenke und drückte sie sanft in die Kissen - um nach keiner weiteren Sekunde mit einem erschrockenen Atemzug und in einem blitzartigen Tempo hochzufahren. Ich rappelte mich verwirrt auf: Er hockte auf den Fersen am Fußende des Bettes und sah mich erschrocken an.
    "Was ist los?"
    "Es tut mir leid, das wollte ich nicht."
    Ich krabbelte zu ihm, hockte mich ebenfalls hin, verstand nicht, was los war.
    "Was wolltest du nicht?"
    Er senkte den Blick. "Dich festhalten."
    Ich hob sein Kinn an, damit ich in seine Augen sehen konnte: Traurig-dunkel, so früh am Morgen.
    "Was ist denn daran schlimm? Ich wollte dich ja nicht wirklich abwehren, das war rein ... instinktiv. Wenn mich jemand an dieser Stelle küsst, ist das immer wie ein Blitz, der durch mich durchschießt: Ich versteife mich, zucke zusammen oder bäume mich auf - und dann werde ich völlig lethargisch, total benommen, wie betäubt. Aber du solltest doch nicht aufhören."
    "Dann muss ich um diese Stelle wohl einen großen Bogen machen."
    Jacksons Stimme klang bedauernd, er lächelte schwach und strich mit dem Finger von meinem Ohr über den Hals bis zur Schulter, schickte Gänsehautschauer über meinen ganzen Körper.
    "Aber du hast mir doch nicht wehgetan, und ich habe ganz bestimmt nicht um mich geschlagen, weil das unangenehm war. Ganz im Gegenteil: Das war wirklich ... schön."
    Er schüttelte den Kopf. "Es geht auch nicht darum, was du gemacht hast. Es geht darum, was ich darf und was nicht - und es steht mir absolut nicht zu, dich festzuhalten. Das ist deiner Person nicht angemessen."
    Er ließ seine Hand sinken, ich griff danach und hielt sie fest.
    "Aber Jackson, du hast doch gar nichts Schlimmes gemacht. Du kannst dich bei mir ganz normal verhalten - und du hast dich eben ganz normal verhalten. Ich hab dich doch auch schon geküsst, ohne vorher deine schriftliche Erlaubnis einzuholen", scherzte ich, aber er schüttelte wieder den Kopf.
    "Das ist was anderes."
    "Nein, ist es nicht. Hier sind wir Jackson und Shara", versuchte ich es noch einmal, "hier sind wir ganz allein und nur wir selbst."
    "Nein, sind wir nicht. Versteh das doch", sagte er mit jetzt eindringlicher Stimme, "je ... intimer wir werden, desto gefährlicher ist das für dich."
    Ich verstand nicht, er seufzte.
    "Du weißt doch noch, wie verletzt du warst, als du erfahren hast, dass wir in deinem Leben herumgeschnüffelt haben?"
    Ich nickte.
    "Wenn wir beide ... so zusammen sind, dann

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