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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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weggestrampelt hatte und die kühle Nachtluft mich frösteln ließ. Ich setzte mich auf und schaltete die Nachttischlampe an. Jackson lag auf der Chaiselongue, ich hörte ihn leise atmen und war kurz versucht, unter seine Decke zu schlüpfen und mich an ihn zu kuscheln - in Zimt gehüllt schlief es sich immer noch am besten. Ich hatte jedoch vor allem schrecklichen Durst, daher schlich ich auf Zehenspitzen hinaus ins Wohnzimmer. Dort schnarchte Magnus auf dem Sofa, und ich nahm das Wasser so leise wie möglich aus dem Kühlschrank. Die beiden Jungs waren nicht weniger kaputt als ich: Ich wollte sie nicht wecken, und setzte mich daher in den übergroßen, weichen Sessel, den Josie im Ankleidezimmer platziert hatte. Ich fühlte mich vom langen Liegen steif und insgesamt immer noch schlapp - aber der dauernde Schwindel und diese verdammten Kopfschmerzen waren vorbei, auch war mir endlich nicht mehr übel. Das Wasser prickelte herrlich, ich trank fast die ganze Flasche in einem Zug aus. Ein wenig erstaunt stellte ich fest, dass ich Hunger hatte, also tapste ich zurück in die Küche und angelte mir ein paar Schokoriegel aus einem Schrank. Ciarans allgegenwärtige Bananen ließ ich links liegen - mit den Dingern könnte er mich mittlerweile aus der Burg jagen, wenn das mal nötig sein sollte. Während ich in meinem Sessel saß und meine Schokolade aß, kam es mir ein bisschen seltsam vor, wo Jackson und Magnus schliefen: Warum hatte Jackson nicht wie immer einfach die andere Seite meines Doppelbettes genommen, wenn auch mit mehreren Schichten isolierender Decke zwischen ihm und mir? Und Magnus hatte in seinem Zimmer doch sicher ein eigenes Bett, das sicherlich viel bequemer war als mein Sofa? Ich kaute auf dieser Sache ähnlich lang herum wie auf den Nüssen in meinem zweiten Schokoriegel, fand aber keine logische Erklärung. Auch hatte ich ganz klar einen weiteren 'Termin' im Krankenhaus verschlafen, denn dass ich am (sehr!) späten Vormittag aufgestanden war und geduscht hatte, glaubte ich halbwegs genau zu wissen. Dann war mir erneut schwindlig geworden, ich hatte mich aufs Bett gesetzt - in dem ich mehr als zwölf Stunden später wieder aufgewacht war. Also hatten sie mich schlafen lassen, und dafür war ich ehrlich dankbar. Ich trank den Rest Wasser und suchte aus dem Schrank einen frischen Schlafanzug raus, meine durchgeschwitzte Wäsche warf ich in den Wäschekorb. Ich musste gähnen: Am besten legte ich mich wieder hin, morgen früh würde sich das alles schon klären. Während ich in die frische Hose schlüpfte, fiel mir dann aber doch noch etwas ein, das ich eben zwar bemerkt, aber nicht wirklich in seiner ganzen Bedeutung erkannt hatte. Ich schlich zurück ins Wohnzimmer. Tatsächlich: Das Mondlicht war zwar nicht wirklich hell, aber trotzdem konnte ich klar erkennen, dass der Schwerthalter auf dem Sideboard leer war, auch der Dolch war verschwunden. Plötzlich fror ich wieder: Was war hier passiert, während ich geschlafen hatte?
    Magnus Ich wurde am nächsten Morgen durch das Zischen der Kaffeemaschine wach. Obwohl mir die helle Morgensonne in die Augen stach, wusste ich gleich, wo ich war - und warum ich nicht in meinem eigenen Bett geschlafen hatte. Ich hob den Kopf: Shara stöberte in ihrer Küche im Kühlschrank, Jack schloss gerade die Tür zum Flur hinter sich, in der Hand einen Korb mit großen, goldgelben Croissants. Bei diesem Anblick meldete sich mein Magen mit einem lauten Grummeln, und Shara dreht sich zu mir um.
    "Guten Morgen! Willst du Frühstück?"
    Ich setzte mich auf und nickte. Shara sah besser aus, so viel konnte ich selbst von hier hinten schon sagen: Immer noch blass und sichtlich abgemagert, wenn das überhaupt möglich war - aber sie lächelte und ihre Augen blitzen, auch bewegte sie sich auch nicht mehr wie ein Zombie.
    "Ich geh duschen", sagte ich mit belegter Stimme, sammelte Schuhe wie Pullover ein und ging zur Tür.
    Jack tippte auf die Uhr. "Beeil dich, sonst ist nichts mehr übrig. Shara hat heute Nacht schon den halben Kühlschrank leer gemacht."
    Sie lachte und boxte ihn auf den Oberarm, er sprang zurück und rieb sich in gespieltem Schmerz den Arm. Die gute Laune der beiden wirkte echt, und so tapste ich in der Hoffnung, gleich eine 'alles ist gut'-Story zu hören, in mein Zimmer. Als ich zurückkam, waren noch fünf Croissants übrig, die ich dick mit Butter und Marmelade bestrich und restlos verputzte. Shara kramte mir noch Cornflakes aus dem Schrank und hielt fragend ein

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