Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
Vom Netzwerk:
gibt es keine Geheimnisse mehr, dann kenne ich dich, wie dich niemand anderer hier kennt."
    Ich nickte noch mal, allerdings immer noch verständnislos.
    "Und wenn du bedenkst, was du für den Orden bedeutest, und wegen der langen Zeit, die du hier sein wirst ..."
    Er hatte sich sichtlich verrannt und rief sich selbst mit einem tiefen Atemzug zur Ordnung.
    "Shara, es wird einmal eine Zeit geben, in der du mich nicht mehr liebst, und dann kannst du mich nicht mehr in deiner Nähe haben, wenn wir vorher so zusammen waren."
    Ich begriff nun endlich, was er meinte, aber akzeptieren konnte ich das nicht.
    "Jackson, so funktioniert das nicht. Du kannst dich nicht in jeder Sekunde, die wir zusammen sind, fragen, ob ein Wort, eine Geste oder eine Berührung Auswirkungen auf eine Zeit haben kann, die es vielleicht nie geben wird - die Zeit, in der wir uns nicht mehr lieben, in der wir nicht mehr zusammen sind."
    "Aber anders geht es nicht", beharrte er.
    "Doch", sagte ich, vorschnell und ohne dann mit einer plausiblen Lösung fortfahren zu können.
    "Du kannst mich wegschicken, wenn du mich nicht mehr in deiner Nähe dulden kannst", bot Jackson an, und jetzt war ich diejenige, die den Kopf schüttelte.
    "Doch, das kannst du, sogar jederzeit. Du kannst auch Andreas zum Teufel jagen, wenn du willst - nur dass ich die leichtere Übung wäre, vor allem wenn wir vorher ... eine Zeit lang glücklich waren."
    Nun wirkte sein Lächeln wieder echter, seine Augen gewannen ihren Glanz zurück und leuchteten etwas heller, etwas grüner.
"Mach doch nicht immer alles so kompliziert", seufzte ich, aber wenn er mit diesem Plan leben konnte, konnte ich das wohl auch: Wenn ich ihn wegschicken konnte, hieß das ja nicht, dass ich das auch tun musste.
    "Du musst nicht immer die Ewigkeit im Blick haben. Mir wäre es lieber, wenn du dich mal ganz einfach auf das Hier und Jetzt konzentrieren könntest. Zum Beispiel auf die" - ich warf einen Blick auf den Wecker - "nächsten zwei Stunden, bis Magnus mich zum Laufen abholt. Ich wäre dann gern so erschöpft, dass es ihm viel zu peinlich wäre, mich über die doppelte Strecke zu quälen. Und da die Tür abgeschlossen ist, brauchst du keine Angst zu haben, dass Andreas oder Ciaran uns erwischen könnten - die wissen eh, dass du hier bist."
    Jackson lachte leise und ließ sich endlich von mir wieder in die Kissen ziehen.
    "Nur Shara und Jack?", flüsterte er, ich nickte und küsste ihn.
    "Nur wir beide, nur das Hier und Jetzt. Scheiß auf die Ewigkeit."
    Seine Augen blitzen übermütig. "Und wenn das Hier und Jetzt zur Ewigkeit wird?"
    "Dann bin ich auf ewig glücklich. Aber jetzt würde es mich doch sehr interessieren, ob du die Stelle wieder findest, an der wir eben aufgehört haben."

    Am Mittag nach einem wunderbar anstrengenden Morgen mit Jackson und anschließendem Lauf im Tal klopfte Josie bei mir, unter dem Arm die zahlreichen Tüten und Schachteln mit den Klamotten, über denen ich neulich so schmählich eingeschlafen war. Ich holte die begeisterte Würdigung nun nach und sie sortierte die Sachen eifrig in die anschließend noch immer nicht ganz vollen Schränke meines Ankleidezimmers, dann patschte sie sich mit der Hand vor die Stirn und reichte mir einen kleinen Zettel mit einer mir unbekannten Telefonnummer.
    "Davide hat gestern für dich angerufen, heute Morgen dann noch mal. Du weißt schon, dein Erster."
    Mein Erster ... der hübsche Herzensbrecher mit den karamellfarbenen Augen, dem entzündeten Schnitt im Bein und dem kaputten Motorrad, Pizza an einem sommerlichen Tag im Hof der Burg - vor wenig mehr als einer Woche und irgendwie doch schon ewig her.
    "Was wollte er denn?"
    Josie zuckte mit den Schultern und versah ein seidenes Abendkleid in Stahlgrau mit einer Schutzhülle, die passenden Sandalen mit gefährlich aussehenden Absätzen wanderten in den auch jetzt erst zur Hälfte gefüllten Schuhschrank.
    "Nur wissen, wie es dir geht, glaube ich. Das kannst du an Jacks Geburtstag anziehen", sagte sie und nickte zu dem schimmernden Kleid hinüber.
    "Jackson hat bald Geburtstag?" Davon hatte er kein Wort gesagt.
    "Ja, im Juni. Er wird hundertdreißig, und da wir nur runde Geburtstage feiern, ist er jetzt mal wieder fällig." Josie grinste. "Party, Torte, Reden: Er hasst das."
    "Und du freust dich deshalb drauf?"
    "Absolut. Ich habe schon drei völlig sinnlose Geschenke für ihn, er wird jedes einzelne gebührend verabscheuen. Ich muss mich ja schließlich für sein Geschenk rächen."
    "Was

Weitere Kostenlose Bücher