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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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es aus, eine so lange Zeit auf etwas so ... Unwahrscheinliches wie die Lösung des Schwertes zu warten?", fragte ich, ohne auf Andreas Frage einzugehen. "Jeder Mensch, der seine Hand erfolglos auf diese Waffe gelegt hat, muss für Sie doch eine Enttäuschung gewesen sein."
    Ciaran lächelte mich an. "'Enttäuschung' wäre zu hart formuliert, aber gab es wiederholt Zeiten, in denen auch wir uns die Sinnfrage gestellt haben."
    "Vielleicht könnten Sie mir Ihre Antwort auf diese Sinnfrage wiedergeben - wenn die Sie mehrfach überzeugt hat, könnte es bei mir ja auch funktionieren."
    Ich trank einen Schluck von meinem Wasser, Ciaran und Andreas tauschten erneut einen längeren Blick, wobei ich diesmal aus Ciarans Miene eine Art von Begeisterung herauslas. Galt die mir und meinen Fragen, meiner 'nervtötenden Haarspalterei', wie meine Eltern das immer genannt hatten, oder machten ihm solche Wortgefechte, solche Spielchen generell Spaß? 'Wenn jemand Spielchen mit dir spielt, hast du auch das Recht zu gewinnen' - wo hatte ich das noch gelesen?
    "Wir glauben an das Schwert, an seine Symbolik und an die in ihm ruhende Kraft", antwortete Andreas ein wenig gestelzt, als würde er von mir ein lautes Lachen als Antwort erwarten und sich jetzt schon gegen die Verletzung dadurch wappnen. "Es genügte, wenn wir uns auf unsere Berufung, unsere Verpflichtung konzentrierten und alles andere als Prüfung auf dem Weg zum Ziel akzeptierten."
    Ich nickte: Das klang für seine Welt plausibel, half mir jedoch kein Stück weiter. "Wenn Sie sich von demjenigen, der das Schwert aus dem Stein zieht, eine besondere Kraft zur Veränderung der Welt versprechen - wo liegt dann Ihr Lohn bei der ganzen Geschichte? Haben Sie Anteil an der neuen ... Herrschaft, geht es um Macht?"
    "Das würde ich nicht ganz von der Hand weisen", antworte Ciaran mir, Andreas warf ihm dafür einen scharfen Blick zu, den Ciaran jedoch mit einem Schulterzucken abtat. "Hoffnung ist immer mit im Spiel, wenn man etwas tut, wenn man auf etwas wartet - und natürlich geht es uns auch darum, Anteil an einer neuen Welt zu nehmen. Wir alle wollen diese neue Zeit erleben und mitgestalten - besser und gerechter", fügte er noch hinzu.
    "So wie auch die Kreuzzüge ein 'Gerechter Krieg' waren?"
    Diesmal war es Andreas, der mir auf meine kleine Provokation antwortete. "In diesem Fall ist 'besser' und 'gerechter' für uns das, was für Sie besser und gerechter ist: Wir folgen dem Erlöser des Schwertes und seinen Vorstellungen von einer besseren Welt."
    Das ist aber auch nicht ganz ungefährlich, dachte ich, sprach das aber nicht laut aus.
    "Und wo ist der dritte Kreuzritter abgeblieben?", fragte ich betont neutral als Nächstes, und für Andreas' ungläubigen Gesichtsausdruck notierte ich mir zwei Punkte im Spielstand auf einmal: Ja, ich hatte es kapiert. Ich hatte begriffen, dass ich hier mit zwei Männern am Tisch saß, die von sich selber behaupteten, über achthundert Jahre alt zu sein - und diese Erkenntnis hatte ich gemacht, ohne schreiend auf die Straße zu flüchten: tapfere Shara.
    "Er heißt Drake, und er hat den Orden im Streit verlassen", antwortete mir Ciaran.
    "Und er konnte das Schwert nicht mitnehmen", ergänzte ich, was Ciaran sehr amüsierte, so dass seine dunkelblauen Augen erneut funkelten. "Hatte er ... den Glauben an das Schwert verloren?"
    Andreas schüttelte auf meine Frage den Kopf, nachdrücklich.
    "Nein, es ging konkret um die Frage, wie viele Mitglieder der Orden haben sollte. Drake glaubt nach wie vor an das Schwert", fügte er leise hinzu, als müsste er sich selbst daran erinnern.
    Scheinbar kein angenehmes Thema, dachte ich, aber es war ja klar, dass es in der achthundertjährigen Geschichte des Ordens ein paar Kapitel gab, die man mir lieber nicht gleich heute vorlesen wollte.
    "Wir sind durchaus wohlhabend", betonte Ciaran nun, "und wir sind gewiss bereit, Sie für Ihre Mühen zu entschädigen, wenn Sie noch ein paar Tage bleiben. Wir wollen Sie nicht bezahlen oder kaufen", fügte er hinzu und schnitt mir damit zum ersten Mal das Wort ab, hatte ich meinen Mund doch schon zum Protest geöffnet, "wir wollen nur, dass Ihnen keine Nachteile entstehen."
    Nachteile? Dieses Mal konnte ich das laute Herauslachen noch viel schwieriger unterdrücken: Ich erachtete die Weltherrschaft angesichts der damit einhergehenden Weltverantwortung immer noch als enormen Nachteil der ganzen Geschichte, aber das zu sagen, verkniff ich mir ebenfalls.
    Magnus Maggies Fax kam

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