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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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Nachmittags zwei Nachrichten auf meiner Mailbox hinterlassen und gleich vier bei Jackson - mein Kreuzritter rief den Jungen zurück, während wir den Tisch deckten und Josie gedankenverloren genug Brot für ein ganzes Kreuzritter-Heer schnitt. Davide war einsam und verwirrt, Jackson redete fünf Minuten beschwichtigend auf ihn ein, und auch ich versicherte dem Jungen dann noch persönlich, dass es mir gut ging - er fragte nicht nach den anderen, was uns eine Lüge oder ihm einen Schock ersparte.
    Andreas beschäftigte uns beim Essen, indem er konkrete Pläne für den kommenden Tag machte, dankbar ließen die meisten sich auf dieses Thema ein, schützte das Gespräch doch vor den eigenen, traurigen Gedanken. Eine Gruppe musste morgen früh ins Krankenhaus - dass ich dazugehören würde, stand außer Frage. Eine zweite Gruppe musste die Arbeit weiter führen, die Nikita und Michael heute begonnen hatten, nachdem sie vor Drakes Haus alle Spuren beseitigt hatten: Sie hatten zum zweiten Mal Drakes Haus durchsucht und die von ihm bislang verwendeten Namen durch den Computer gejagt - mit Letzterem würde Maggie sofort nach dem Essen weiter machen. Niemand schien zu glauben, dass man Drake damit tatsächlich auf die Spur kommen würde, aber besser, man ging allen vorhandenen Fährten nach.
    "Was können wir noch tun?", fragte Andreas in unsere bleichen Gesichter, und erntete nur Schweigen.
    Ich zerrupfte ein Stück Brot, Jackson wuschelte in seinen Haaren, Peter goss sich Wasser ein, Maggie zupfte ein Haar von ihrer schwarzen Bluse. Schwarz ...
    "Ist eigentlich dieser Giuseppe noch hier? Der Priester aus dem Pantheon?"
    Andreas blickte auf. "Ja. Willst du ihn noch mal befragen?"
    Ich zuckte mit den Schultern: Der Priester war immerhin eine Art direkter Draht zu Drake, mehr war mir gar nicht durch den Kopf gegeistert.
    "Lass ihn laufen. Schau, wohin er rennt", sagte Jackson neben mir. "Er weiß ja nicht, was passiert ist, und er hat bestimmt eine Methode, um Drake im Notfall zu kontaktieren."
    Andreas nickte langsam, seine Miene hellte sich auf.
    "Ausgezeichnet - der erste gute Gedanke, den ich gehört habe."
    "Aber selbst wenn er Kontakt zu Drake aufnimmt ..." - Ffions Stimme war zögernd, tastend, als fände sie die Gedanken erst in dem Moment, wo die Worte ihre Lippen verließen. "Drake kann sich ja denken, dass wir den Priester jetzt nicht einfach so laufen lassen, dass wir ihm vielleicht sogar folgen. Er wird ihm bestimmt nicht verraten, wo er ist."
    "Dann müssen wir uns eben etwas ausdenken, dass Giuseppe so richtig unter Druck setzt", sagte Jackson.
    Ffion nickte. "Genau. Giuseppe muss Drake für uns suchen. Er muss Drake unbedingt sehen wollen, als stünde sein Leben auf dem Spiel."
    Sein Leben? Vielleicht sogar sein ewiges Leben? Ffions Worte erinnerten mich an etwas, dass Andreas mir an unserem ersten oder zweiten Tag hier in Rom erzählt hatte ...
    "Giuseppe hält seine Narbe nach wie vor für echt, oder? Wir zerstören sie ihm morgen, schön pompös und hochoffiziell, dann setzen wir ihn auf die Straße. Ich wette mit euch, dass er alles daran setzen wird, Drake zu finden - er wird sich erwarten, dass sein Ordensmeister ihm hilft und ihn vor der Sterblichkeit rettet."
    Andreas nickte, langsam stimmten die müden Köpfe der anderen am Tisch ein.
    "Das könnte klappen, aber wir brauchen Zeit zur Vorbereitung", sagte Andreas. "Erst muss Shane gesund sein und Joseph auf der Burg, außerdem brauchen wir den Dolch hier in Rom, wenn wir Giuseppe damit zeichnen wollen. Morgen wird zu knapp - übermorgen also."
    "Jede Stunde, wie wir verlieren, gibt Drake Vorsprung", wandte Magnus ein, doch bevor ich etwas entgegnen konnte, vernahm ich Maggies Stimme.
    "Nein, das glaube ich nicht. Wo sollte er denn groß hin? Er wird sich an Shara orientieren, und die ist hier. Wir geben ihm vielleicht mehr Zeit, um seine Spuren zu verwischen und sich noch mehr zu verkriechen - aber er bleibt in der Nähe, da bin ich mir sicher."
    Magnus schaute weiterhin skeptisch, sagte aber nichts mehr, Andreas indes stimmte Maggies Worten zu, und damit war es beschlossen. Ich war zufrieden, denn ich hatte erreicht, was ich wollte: Ich hatte verhindert, dass die anderen ohne Plan und vor allem ohne mich losrannten, um Drake aufzustöbern. Ich musste bei ihnen sein, ich musste sie schützen, denn das war der Sinn meines neuartigen Daseins - zumindest so lange, wie Drake durch seine reine Existenz ihr Leben bedrohte.
    Magnus War ich so auf Shara fixiert,

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