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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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ganz besondere Fähigkeit hat, die sie auf diese Möglichkeit gebracht hat. Bewiesen ist das im Übrigen noch nicht, es ist nur eine Vermutung, wenn auch eine logisch hergeleitete. Und: Gerard wird sicherlich mit einer plausiblen Geschichte in der Burg aufgetaucht sein, Pablo und Sven werden sich bald bei uns melden, um uns Gerards knappes wie auch heroisches Entkommen vor Drake zu melden."
    Ich nickte langsam für mich selber: Das klang alles stimmig. Gerard wäre dann so gut wie rehabilitiert, weil selber nur knapp der Gefahr entronnen, sein nächtliches Auftauchen in Sharas Zimmer könnte in Vergessenheit geraten und er wäre wieder dabei, Drakes Spion in unseren Reihen.
    "Aber warum hilft er Drake denn?", fragte Josie fassungslos - die Antwort darauf konnte ich ihr geben, so widerwärtig sie in meinem Mund auch schmeckte.
    "Er will Shara haben, und Drake wird ihm ... einen entsprechenden Lohn versprochen haben."
    Von Jack kam ein unterdrücktes Knurren und auch Ciaran neben mir setzte sich aufrechter hin. Sharas Gesichtsausdruck blieb neutral: Für sie war das nichts Neues gewesen.
    "Gerard und Drake gegen Sven und Pablo - vielleicht versuchen die beiden ja, die Burg zu übernehmen? Oder haben sie schon übernommen?", mutmaßte Shane, doch Andreas schüttelte den Kopf.
    "Das glaube ich nicht - dann müsste Drake nicht in diesem leeren Nebengebäude sitzen, sondern hätte uns ein Foto aus dem Haupthaus geschickt. Außerdem baut er sicher darauf, dass wir Gerard seine Geschichte abkaufen und unsere Brüder in der Burg mit Informationen über unsere Pläne auf dem Laufenden halten: Dann wäre er uns immer einen entscheidenden Schritt voraus, und das dürfte ihm mehr wert sein."
    Seine Worte überzeugten mich, ich nickte bedächtig. Als wäre das eine würdige Schlussgeste gewesen, ließ Shara Ciarans Hand los, um Josie kurz und dankbar an sich zu drücken.
    "Danke für deinen Scharfblick, Josie, du bist die Beste. Und die Antwort auf deine Frage von eben lautet: Ich muss nur noch kurz telefonieren, dann fahren wir los."
    Shara Abfahrt in einer Stunde, hatten wir vereinbart, doch Jackson und ich waren die beiden einzigen, die diese Zeit auch tatsächlich brauchten und als letzte ihre Taschen in den Kofferraum warfen: Wahrscheinlich hatten die anderen auch keine existentiellen Fragen zu klären gehabt, die eine noch nicht besonders lang andauernde Beziehung empfindlich stören konnten, dachte ich mir und gab daher nicht viel auf Magnus demonstrativen Blick zur Uhr.
    In Jacksons Zimmer hatten wir unsere Sachen innerhalb von ein paar Minuten zurück in die Taschen gestopft, doch dann hatte Jackson wissen wollen, ob ich ihm für seine unübliche Beruhigungsmaßnahme in der Küche noch böse sei. War ich gewesen, wenn auch in erträglichem Maße: Mir war das Ganze ziemlich peinlich gewesen, und ich hatte als Wiedergutmachung das Versprechen eingefordert, dass er sich darauf konzentrieren würde, Davide zu retten - was er mir verweigert hatte, wenn auch mit warmen Worten und einer innigen Umarmung, die mich fast schon entschädigt und die die erste halbe Stunde unserer Frist vollauf ausgefüllt hatte.
    "Shara, du bist für mich das Wichtigste auf der Welt. Und wenn ich mich zwischen dir und Davide entscheiden muss, dann nehme ich dich."
    Das war nicht das, was ich hatte hören wollen, wie meine gerunzelte Stirn nur allzu deutlich signalisiert hatte.
    "Wen würdest du denn retten, wenn du die Wahl zwischen mir und Davide hättest?", hatte Jackson gefragt und ich mich ob dieser Frage ein paar Sekunden in seinen Armen gewunden, dann widerstrebend genickt. "Dich. Gemein, oder?"
    Jackson hatte den Kopf geschüttelt, seine weichen Locken mich an der Wange gekitzelt.
    "Nein. Und du darfst das auch Andreas und Ciaran nicht zum Vorwurf machen, wenn sie sich weigern, dich für Davide einzutauschen. Wir sind auf dich geprägt, bis in alle Ewigkeit. Trotzdem werden wir alles tun, um Davide heil zurück zu bekommen. Auch wenn er noch nicht initiiert ist, gehört er nun zu uns."
    Ich hatte geseufzt und mich fürs Erste damit zufrieden gegeben. Mein Handy hatte sich in Jacksons wiedergutmachender Umarmung hart gegen meinen Hüftknochen gedrückt, und ich hatte an den Anruf denken müssen, den ich wie versprochen bei Drake gemacht hatte: Ich hatte ihm höflich für das Beweisfoto gedankt, er hatte den Dank ebenso formvollendet zurückgewiesen, als betrieben wir eine freundliche, unverbindliche Konversation und keine Verhandlungen in einer

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