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Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Titel: Die fabelhafte Miss Braitwhistle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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anderen mit ihren Bildern auch alle fertig und haben Aki zugeschaut. Annalisa hat angefangen zu kichern, aber Max hat ihr die Hand vor den Mund gehalten.
    »Wann kann ich denn was sehen?«, hat Hugo gemault. »Wie lange dauert’s denn noch?«
    »Bin gleich fertig«, hat Aki gesagt. Und dann war er fertig und hat Hugo das Bild gezeigt. Und der hat aufgeschrien, das Tuschglas genommen und es Aki über den Kopf gegossen. Die Hälfte ist über Hugos Porträt gelaufen. Und das war wirklich schade, denn das Bild ist richtig gut gewesen. Aki hatte nämlich nicht Hugo, sondern ein Ferkel gemalt, das hatte aber große Ähnlichkeit mit Hugo. Vielleicht wegen der Brille, die das Ferkel aufhatte.
    Aki hat gerufen: »Was hast du denn? Schweine sind superkluge Tiere! Hundertmal klüger als du.« Dann hat er sich Hugos Schwimmtasche gegriffen und eins von Hugos superweißen und superflauschigen Handtüchern genommen und sich die Haare damit abgerubbelt. Danach sah das Handtuch aber nicht mehr so superweiß und superflauschig aus. Hugo hat so lange getobt, bis Miss Braitwhistle ihre Zeitung weggelegt und in ihre Trillerpfeife geblasen hat.
    »Alle kommen her und zeigen seine Bild«, hat sie gesagt.
    Da musste Hugo wohl oder übel das Bild nehmen, das Aki gemalt hatte, aber darauf war jetzt nichts mehr zu erkennen, weil die Farben zu brauner Soße verlaufen waren.
    Wir haben alle eine Eins bekommen und Hugo eine Fünf. Aber die hätte er auch bekommen, wenn er das Bild selber gemalt hätte, insofern hat’s keinen Unterschied gemacht.
    Und dann hat es geklingelt und wir durften nach Hause gehen. Die Einzigen, die sich nicht auf zu Hause gefreut haben, waren Aki und ich wegen unserer Sachen, die immer noch mit Brausepulver verklebt waren, und Hugo wegen seiner dreckigen Handtücher. Dafür ist es aber ein richtig prima Tag gewesen!

15. KAPITEL
    Der traurigste Hund der Welt
    Als ich am nächsten Morgen Aki an der Ecke traf, hatte er genauso gute Laune wie ich. Freitags haben wir eigentlich immer gute Laune, weil wir uns auf zwei Tage ohne Schule freuen. Aber komischerweise haben wir uns nicht so doll gefreut wie sonst an einem Freitag und haben überlegt, warum das so ist.
    »Ich glaube, wir freuen uns nicht so doll aufs Wochenende wie sonst, weil die Schule viel lustiger ist, seit Miss Braitwhistle da ist«, hab ich gesagt.
    »Meine Mutter wundert sich schon, weil eine Woche lang kein Anruf gekommen ist«, hat Aki gesagt. »Ich glaube, ihr fehlt was.«
    Frau Taube hatte nämlich immer bei Aki zu Hause angerufen, wenn er was angestellt hat, also praktisch jeden Tag.
    Ich hab Aki angeschaut und Aki hat mich angeschaut. »Mir fehlt die Taube jedenfalls nicht«, hab ich gesagt.
    »Meinste mir?«
    Und dann sind wir um die Wette gelaufen.
    Ich war als Erster in der Schule und hätte beinah Herrn Pommerenke umgerannt, der gerade ein großes Schild aufstellte.
    Betreten des Hofes bis auf Weiteres nicht gestattet!
    Gefahr durch Astbruch
    stand darauf.
    »Wo sollen wir denn in der Pause hin?«, hat Aki gefragt.
    »Ihr bleibt hübsch in der Klasse und benehmt euch«, brummte Herr Pommerenke.
    »Aber meine Mutter meint immer, frische Luft ist ganz wichtig«, hab ich gesagt.
    »Ihr könnt ja das Fenster aufmachen, dann habt ihr auch frische Luft!«
    Wir sind in unsere Klasse gegangen und da stand schon Miss Braitwhistle und hat die Tafel gewischt.
    »Heute wir endlich haben Englisch«, hat sie gesagt. »Wir anfangen mit unregelmaßige Verben.«
    »Spaßige Verben?«, hat Henni gefragt. »Das klingt aber lustig.«
    Sie kam mal wieder aus dem Muspott, wie immer.
    »Verben können gar nicht lustig sein«, meinte Max und biss in einen Schokomandelriegel, aber das hätte er mal lieber nicht tun sollen.
    »Well, Max, was heißt essen auf Englisch?«, hat Miss Braitwhistle gefragt.
    Max konnte nicht antworten, denn er hat sich an dem Schokomandelriegel verschluckt und musste husten.
    Da schoss Hugos Arm in die Höhe und er schrie: »Ich kann englisch! Ich kann’s wirklich.«
    Miss Braitwhistle hat Hugo drangenommen, anscheinend glaubte sie noch, er würde was wissen.
    Natürlich wusste er nichts.
    »Äh, also … ei spiek inglisch werri well …«, fing er an. »Doch ich find die Wörter nicht so schnell«, hat Aki weitergesprochen, und wir haben alle gelacht.
    Das Lachen ist uns aber schnell vergangen, denn plötzlich ging die Tür auf, und Frau Klawitter kam in die Klasse. Sie hat ausgesehen, als sei was Schlimmes passiert.
    »Bei euch ist er also

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