Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
Vater schlängelte sich kriechend zu dem Thron und kletterte hinauf. Halb saß er, halb wand er sich darum, indem er den Schwanz unten um ihn herumlegte.
    »Das muss der weltgrößte Stuhl sein«, meinte Jarrah.
    »Wenn ich er wäre, würde ich mir zu dem Sessel noch einen gigantischen Flachbildfernseher besorgen«, sagte Stefan.
    »Mein Vater schaut nicht besonders viel fern«, sagte Xiao. Sie war jetzt wieder das schlanke, hübsche Mädchen mit den nachdenklichen Augen und dem langen schwarzen Haar.
    Sie machten einen Spaziergang von etwa fünf Minuten, um sich dem Thron zu nähern. Mack war sich nicht sicher, wie nah er ihm kommen wollte. Der große gelbe Drache hatte Stefan das Leben gerettet. Aber wer wusste schon, ob er nicht gleich böse werden würde?
    Oder hungrig.
    Als sie sich näherten, stellte sich das, was Mack anfangs für einen weiteren kleinen Palast gehalten hatte, als ein sehr großer Schreibtisch heraus. Sehr große Stifte – keine Kugelschreiber und auch keine Tintenschreiber, sondern eher pinselartige Schreibgeräte – reihten sich in verzierten Behältern.
    In einem riesigen – also gut, gehen wir jetzt einfach davon aus, dass alles hier riesig war – Wandregal befanden sich Bücher und Schriftrollen.
    »Mein Vater mag Bücher und Gedichte«, erklärte Xiao mit einer ausholenden Handbewegung.
    »Gibt es Harry Potter schon auf Drachisch?«, fragte Mack.
    »Mein Vater liest alle Sprachen«, entgegnete Xiao etwas schnippisch. »Aber er schreibt nur in chinesischen Schriftzeichen. Diese ganzen Bücher hat er geschrieben. Gedichte, Stücke, Fabeln, Geschichtsbücher und Naturkundliches. Seine Spezialität sind Singvögel. Er weiß alles über Singvögel.«
    Wie auf ein Stichwort kamen zwei knallig gelbe Vögel angeflattert, drehten Kreise und landeten auf einer Hand des Drachen. Zumindest die Vögel hatten Normalgröße.
    Schließlich blieb Xiao stehen. Sie waren immer noch knapp zwanzig Meter vom ausladenden Schwanz des Drachen entfernt. Sein gigantischer Kopf thronte meilenweit über ihnen.
    Xiao sagte: »Vater, ich möchte euch gerne bekannt machen. Darf ich vorstellen? Das sind Mack, Stefan und Jarrah.«
    Dann wandte sie sich höflich an Mack und sagte: »Das ist mein ehrenwerter Vater, Huang Long, König der Drachen.«
    Mack glotzte. Was hätte er auch anders tun sollen. Auch er wurde angestarrt, also konnte er entweder zurückstarren oder sich in Fötushaltung auf den Boden kauern und wimmern wie ein Baby.
    »Wie soll ich ihn anreden?«, flüsterte Mack.
    »Gar nicht«, flüsterte Xiao. »Er redet. Du antwortest.«
    »Gut.«
    Drachenkönig Huang Long sprach. Dieses Mal war seine Stimme etwas leiser – er benutzte die Bauchstimme –, also war sie ungefähr so laut wie eine Rockband und nicht so laut, als stünde man neben einem Düsenjet.
    »Zwei von euch besitzen die Energie der Erleuchtung «, sagte Huang Long. »Erschreckt nicht, dass ich das sehe. Ich sehe vieles.«
    Das war keine Frage, also blieben Mack und seine Freunde stumm. Mack wollte schon einen Witz darüber machen, dass man mit solchen Riesenaugen sicherlich viel sehen könne, aber er nahm an, dass solche Frotzeleien jetzt nicht gut ankämen.
    »Ihr gehört zu den Fabelhaften«, sagte Huang Long.
    Er seufzte. Es war ein tiefer Seufzer, bei dem erst ein Zeppelin voll Luft eingesogen wurde und dann die ganze Zeppelinluftladung mit Windstärke acht bis zwölf wieder ausgestoßen wurde.
    »Nun«, sagte der Drachenkönig langsam. »Es ist Zeit. Die Bleiche Königin ersteht wieder. Und wer wird sie dieses Mal aufhalten? Lange hat sie ausgeharrt, vieles ausgeheckt und vorbereitet. Ihre Verbündeten sind zahlreich. Ihre Macht ist groß. Ihre Boshaftigkeit grenzenlos. Und ihre üble Tochter ist vollends herangereift.«
    Immer noch keine Frage. Aber Mack war beeindruckt, all dies zu hören. Es hatte schon recht überzeugend geklungen, als er es von der gespenstischen Toilettenerscheinung erfahren hatte. Aber es war erst recht überzeugend, wenn man es vom König der Drachen gesagt bekam.
    »Ihr müsst nun den Dritten im Bunde finden«, sagte Huang Long. »Und, weh mir, ihr habt ihn gefunden.«
    »Ihr seid einer der Fabelhaften Zwölf?« Das war Jarrah, verwundert und hoffnungsfroh zugleich. »Ich meine, mit Euch in unserer Runde steigen unsere Chancen ja gewaltig.«
    Der Drachenkönig blinzelte. Blinzelte nochmals.
    Mack hielt die Luft an. Aber Huang Long entschied, keinen Anstoß daran zu nehmen, dass er unterbrochen worden

Weitere Kostenlose Bücher