Die Fackel der Freiheit
geben - Ihr Wort, nicht das Wort einer manticoranischen Aristokratin oder eines Offiziers der Royal Manticoran Navy, sondern das Wort Honor Harringtons -, mich nicht festzuhalten oder zu versuchen, Informationen aus mir herauszupressen, dann entschärfe ich mein Gerät.«
»Ich sollte wohl darauf hinweisen, dass selbst mein Ehrenwort Sie nicht davor schützt, von jemand anderem festgenommen zu werden, sollte man herausfinden, wer Sie sind.«
»Das stimmt.« Er überlegte kurz und sagte achselzuckend: »Gut, dann müssen Sie mir eben das Wort der Gutsherrin Harrington geben.«
»Oh, wirklich gut, Officer Cachat!« Honor lachte leise, während Hawke sich empört versteifte. »Sie haben sich wirklich mit meiner Akte befasst.«
»Und der politischen Struktur Graysons«, stimmte Cachat zu. »Es muss das antiquierteste, unfairste, elitärste, theokratischste, aristokratischste Relikt aus der Mülltonne der Geschichte auf dieser Seite der erforschten Milchstraße sein. Aber das Wort eines Graysons ist unverletzlich, und graysonitische Gutsherren haben das Recht, jedem überall unter sämtlichen Umständen Schutz zu gewähren.«
»Und wenn ich das tue, bin ich gezwungen - von der Tradition, der Ehre und dem Gesetz -, dafür zu sorgen, dass Sie ihn erhalten.«
»Richtig ... Gutsherrin Harrington.«
»Also gut, Officer Cachat. Die Gutsherrin von Harrington garantiert für Ihre Sicherheit und Ihre Rückkehr an Bord der Pottawatomie Creek. Und da ich mit meinen Garantien schon so freigiebig umgehe, garantiere ich außerdem, dass die Achte Flotte die Pottawatomie Creek nicht zusammenschießen wird, sobald Sie wieder ›sicher‹ an Bord sind.«
»Danke«, sagte Cachat und griff in die Tasche. Behutsam zog er ein kleines Kästchen hervor und aktivierte eine virtuelle Tastatur. Seine Finger zuckten kurz, als er einen komplizierten Code eingab, dann warf er das Kästchen Zilwicki zu.
»Ganz bestimmt fühlt sich jeder glücklicher, wenn du es behältst, Anton.«
» Thandi mit Sicherheit«, gab Zilwicki zurück und schob sich das entschärfte Gerät in die Tasche.
»Nachdem das erledigt wäre, Captain Zilwicki«, sagte Honor, »ich glaube, Sie wollten gerade erklären, was Sie und Officer Cachat zu uns führt?«
»Hoheit« - Zilwicki schien sich Honor entgegenzuneigen, ohne dass er sich wirklich bewegte -, »wir wissen, dass Königin Elisabeth und ihre Regierung die Republik Haven für den Anschlag auf das Leben meiner Tochter verantwortlich macht. Und ich gehe davon aus, dass Sie sich noch erinnern, wie meine Frau getötet wurde, und Ihnen klar ist, dass ich keinen besonderen Grund habe, Haven zu mögen. Eher im Gegenteil.
Nach dieser Einleitung muss ich Ihnen jedoch mitteilen: Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass Haven nicht das Geringste mit dem Mordanschlag auf Torch zu tun hatte.«
Honor blickte Zilwicki mehrere Sekunden lang wortlos und mit nachdenklichem Gesicht an. Schließlich lehnte sie sich zurück und schlug die langen Beine übereinander.
»Das ist eine sehr interessante Behauptung, Captain. Eine Behauptung, das weiß ich, die Sie für wahr halten. Interessanterweise hält übrigens auch Officer Cachat sie für zutreffend. Dadurch ist sie natürlich noch nicht unbedingt wahr.«
»Nein, Hoheit, das nicht«, gab Zilwicki langsam zu, und Honor schmeckte bei beiden Gästen die brennende Neugier, woher sie so sicher - und so treffend - sagen konnte, was sie glaubten.
»Also gut«, sagte sie. »Warum glauben Sie, Captain, dass es keine havenitische Operation gewesen ist?«
»Erstens, weil es für die Republik ein ziemlich dummer Schritt gewesen wäre«, antwortete Zilwicki unverzüglich. »Selbst wenn man die Kleinigkeit beiseite lässt, dass es für Havens interstellaren Ruf katastrophal wäre, bei solch einer Geschichte ertappt zu werden, war das Attentat ausschlaggebend dafür, dass der Friedensgipfel geplatzt ist, den die Republik vorgeschlagen hatte. Und zusammengenommen mit dem Mord an Webster hätte Haven auch genauso gut Pop-up-Anzeigen in jeder Zeitung der Galaxis schalten können, mit dem Inhalt: ›Hey, wir waren das! Was sind wir doch für ein fieser Haufen!‹«
Der massige Highlander von Gryphon schnaubte wie ein besonders zorniger Eber und schüttelte den Kopf.
»Ich habe einige Erfahrung mit den havenitischen Nachrichtendiensten sammeln dürfen, insbesondere in den letzten paar Jahren. Die augenblickliche Regierung ist viel zu klug für ein solches Manöver. Und übrigens wäre selbst
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