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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ein Oscar Saint-Just niemals so arrogant - und so dumm - gewesen, so etwas zu probieren!«
    »Vielleicht nicht. Aber wenn Sie mir vergeben, diese Annahmen basieren allein auf Ihrer Rekonstruktion, was die Leute hätten erkennen müssen, wenn sie ihren Verstand einschalteten. Sie sind logisch, das gebe ich zu, aber Logik ist gerade dort, wo Menschen betroffen sind, oft nichts weiter als ein Weg, mit Selbstvertrauen in die falsche Richtung zu steuern. Gewiss kennen Sie das Sprichwort: ›Man führe nichts auf Böswilligkeit zurück, was auch mit Unfähigkeit erklärt werden kann.‹ Oder in diesem Fall eher Dummheit.«
    »Das ist schon richtig«, erwiderte Zilwicki. »Dagegen spricht allerdings der Umstand, dass ich recht eingehend mit den Operationen der havenitischen Geheimdienste im und rings um das Congo-System vertraut bin.« Er zeigte mit einer Kopfbewegung auf Cachat. »Die Nachrichtendienstler, die dort auf Erewhon tätig sind, wissen genau, dass sie sich mit dem Audubon Ballroom nicht anlegen sollten. Oder bei aller Bescheidenheit, mit mir. Und die Republik Haven ist sich vollkommen bewusst, wie Torch und der Ballroom reagieren würden, wenn sich Haven tatsächlich als schuldig am Mord an Queen Berry, Prinzessin Ruth und Thandi Palane erweisen sollte. Das können Sie mir glauben. Wenn Haven das Treffen mit Elizabeth verhindern wollte, hätte es die Konferenz abgesagt. Man hätte niemals versucht, den Gipfel auf diese Art zu sabotieren. Und wenn es erforderlich gewesen wäre, ihn derart zu sabotieren, dann hätten Ruth, Jeremy, Thandi und ich es im Voraus gewusst.«
    »Sie sagen also, abgesehen von ihren logischen Argumenten, weshalb Haven diese Operation niemals begonnen hätte, Ihre Sicherheitsarrangements hätten Sie vor jedem Attentatsversuch von Havens Seite gewarnt?«
    »Mit absoluter Sicherheit garantieren kann ich es natürlich nicht. Ich halte es aber dennoch für zutreffend.«
    »Ich verstehe.«
    Honor rieb sich nachdenklich die Nasenspitze, dann zuckte sie mit den Schultern.
    »Ich akzeptiere die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Recht haben. Gleichzeitig sollten Sie aber nicht vergessen, dass jemand - vermutlich Haven - es geschafft hat, meinen Flaggleutnant umzudrehen. Das ONI hat immer noch keine Erklärung dafür, wie das geschehen konnte, und während ich Ihnen und Ihren Fähigkeiten den größten Respekt entgegenbringe, hat Admiral Givens auch einiges auf dem Kasten.«
    »Zugegeben, Hoheit. Ich habe jedoch einen anderen Grund anzunehmen, dass Haven auch in den Anschlag auf Sie nicht verwickelt war. Und angesichts der ... ungewöhnlichen Schärfe, mit der Sie Victor und mich beurteilt haben, sind Sie vielleicht eher bereit, diesen Grund zu akzeptieren.«
    »Ich verstehe«, wiederholte Honor und sah Cachat an. »Also schön, Officer Cachat. Da offensichtlich Sie Captain Zilwickis zusätzlichen Grund darstellen, nehme ich an, dass Sie mich ebenfalls überzeugen wollen.«
    »Admiral«, sagte Cachat, indem er die aristokratischen Titel wegließ, die, wie sie wusste, an sich subtile Erklärungen des Misstrauens gewesen waren, »ich muss zugeben, dass Sie weit unheimlicher wirken, als ich erwartet hätte. Haben Sie je eine nachrichtendienstliche Laufbahn erwogen?«
    »Nein. Was ist nun mit der Überzeugungsarbeit?«
    Cachat lachte rau, dann zuckte er mit den Schultern.
    »Sehr wohl, Admiral. Das überzeugendste Beweisstück, das Anton anführen kann, ist die Tatsache, dass es meine Aufgabe gewesen wäre, einen Anschlag auf Torch durchzuführen, wenn die Republik solch eine Operation befohlen hätte. Ich bin der FIS-Chef für Erewhon, Congo und den Maya-Sektor.«
    Das Eingeständnis machte er gelassen, aber, wie Honor wusste, nur sehr ungern. Dazu hat er einen ausgezeichneten Grund, dachte sie. Mit Sicherheit zu wissen, wer der Chefspion des Gegners war, machte den eigenen Agenten das Leben erheblich leichter.
    »Es gibt Gründe - persönlicher Natur -, weshalb meine Vorgesetzten mich bei dieser speziellen Operation vielleicht übergangen hätten«, fuhr Cachat fort, und Honor schmeckte seine absolute Entschlossenheit, aufrichtig zu sein. Nicht, weil er nicht bereit gewesen wäre zu schwindeln, wenn er es für seine Pflicht hielt, sondern weil er zu dem Schluss gekommen war, dass er keine Chance hatte, sie erfolgreich zu belügen.
    »Obwohl diese Gründe durchaus existieren«, fuhr er fort, »habe ich zugleich persönliche Kontakte auf sehr hoher Ebene, durch die ich dennoch verständigt worden wäre. Und

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