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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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lichtschnelle Emission der plötzlich hinter ihnen aufgetauchten Bogeys annähernd vierzig Sekunden, um sie zu erreichen. Andererseits hatte Hartman eindeutig nicht Unrecht, wie diese Bogeys dort hatten zufälligerweise auftauchen können. Und damit taten sich dem Bürger Commodore gleich mehrere äußerst unschöne Möglichkeiten auf. Zunächst einmal legte es nahe, dass irgendjemand gewusst hatte - oder zumindest vermutet -, ein solcher Angriff stehe kurz bevor. So eine derart aufwändige Reaktion erfolgte nicht ›zufälligerweise‹, sondern nur, wenn ein Verdacht vorlag. Außerdem, wenn diese Bogeys von einem umfassenden Vorposten-System herbeigerufen worden waren, das die Schiffe der EVF entdeckt und identifiziert hatte, bevor sie um Hilfe ersuchten, dann sollten sie, im Gegensatz zu Luff, eine ziemlich gute Vorstellung davon haben, was sich auf der anderen Seite befand. Und das wiederum ließ vermuten, dass sie auch über die Feuerkraft zu verfügen glaubten, irgendetwas zu unternehmen ...
    Keine voreiligen Schlüsse ziehen, Adrian, rief er sich innerlich zur Ordnung. Bei diesem Beschleunigungswert kann sich da hinten nichts befinden, was größer wäre als ein Schlachtkreuzer - es sei denn, es hätte einen Kompensator der Mantys. Und die Mantys sind nahe der Heimat viel zu beschäftigt, um sich derzeit um uns zu kümmern. Aber wenn die unsere Stärke richtig abgeschätzt haben, dann wissen sie auch, dass sie im Verhältnis drei zu eins unterlegen sind. Wenn sie also nichts Größeres als einen Schlachtkreuzer zu bieten haben, dann müssen sie wahnsinnig sein.
    Oder verzweifelt.
    Dieser Gedanke brachte den Bürger Commodore dazu, gequält das Gesicht zu verziehen. Da diese Bogeys eindeutig im Hyperraum gewartet hatten, mussten Informationen über den bevorstehenden Angriff tatsächlich irgendwie durchgesickert sein. Und wenn den Gegner eine Vorwarnung erreicht hatte, dann könnten die Verteidiger auch wissen - oder zumindest vermuten -, worum es bei Unternehmen Frettchen in Wirklichkeit ging. Und dann wären die Leute, die derzeit achteraus beschleunigten, tatsächlich verzweifelt genug, die EVF zu verfolgen, ganz egal, wie sehr sie in der Unterzahl waren.
    Wenn das mein Planet wäre, wenn meine Familie da unten leben würde, dann würde ich mich auch auf jeden stürzen, der die Absicht hätte, das zu tun, was wir vorhaben. Ganz egal, ob ich der Ansicht wäre, ich könnte ihn aufhalten oder nicht, dachte er grimmig.
    Andererseits konnte er sich ja auch täuschen, ob die Mantys in der Lage wären, für so etwas eine Kampfgruppe abzustellen oder nicht - vor allem, wenn sie lange genug vorgewarnt wurden.
    »Wie lange, bis wir wieder zur Grenze kommen, Astro?«
    »Einen Moment, Bürger Commodore«, erwiderte Bürger Lieutenant Commander Philippine Christiansen. Rasch gab sie einige Zahlen ein, dann blickte sie wieder ihren Vorgesetzten an. »Etwa neununddreißig Minuten, vorausgesetzt, wir behalten die aktuelle Beschleunigung bei, Bürger Commodore. Einundzwanzig Minuten, wenn wir auf maximalen Schub nach Militärstandards gehen.«
    »Und wie lange brauchen diese Bogeys, bis für sie die Hypergrenze in Raketenreichweite ist, Bürger Commander Stravinsky?«, fragte Luff.
    »Angenommen, sie behalten ihr derzeitiges Beschleunigungsprofil bei und ihre Raketen haben aus dem Stand eine Brenndauer und Reichweite von sieben Komma fünf Millionen Kilometern, dann ungefähr ... siebzehn Minuten, Bürger Commodore.«
    Luff stieß einen Grunzlaut aus. Er vermutete ernstlich - wer auch immer es nun sein mochte, der sich dort hinten befand - der ›Fremde‹ habe den geplanten Transitionspunkt nicht ganz zielgenau erreicht. Falls er nicht über Mehrstufenraketen verfügte, befand er sich im Augenblick gute vier Millionen Kilometer außerhalb seiner Raketenreichweite, und das musste doch ein Astrogationsfehler sein. Luff bezweifelte, dass der Gegner wirklich einen Punkt hatte ansteuern wollen, von dem aus er unmöglich die Leute angreifen konnte, die sich auf Torch stürzen wollten. Doch wenn sein Sprung tatsächlich ein wenig zu kurz geraten war, dann doch nicht kurz genug, dass Luff es sich anders überlegen könnte: die Beschleunigung umkehren, seine derzeitige Geschwindigkeit abbauen, die Hypergrenze erreichen und in die Alpha-Bänder verschwinden, bevor er angegriffen werden könnte.
    Natürlich würde jeder Angriff über immense Distanzen hinweg erfolgen, sinnierte er. Wahrscheinlich würden sie nicht allzu viele Treffer

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