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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Tatsächlich war sie in mancherlei Hinsicht noch ungleich schlimmer als die Ineffizienz der Volksrepublik zu der Zeit, bevor Pierre die Macht übernommen hatte. Doch er hatte auch begriffen, wie unfasslich gewaltig, riesig und mächtig die Liga war, und wenn sie zu dem Schluss käme, früher oder später müsse die Exil-Volksflotte gejagt und zerschlagen werden, dann würde sie dies auch erfolgreich tun.
    Aber wenn wir nicht angreifen, dann verlieren wir die einzige Unterstützung, die wir überhaupt finden konnten. Und was für Auswirkungen wird es auf unsere Moral und unseren Truppenzusammenhalt haben, wenn das geschieht? Und wo wir gerade dabei sind: Wenn Rozsak wirklich weiß, wer wir sind und was wir vorhaben, dann werden die Sollys uns in jedem Falle als gänzlich verderbt ansehen, ganz egal was passiert!
    »Nehmen Sie das Gespräch an«, hörte er sich selbst sagen. »Keine Bildübertragung! Und jegliche ausgehenden Audiosignale schicken Sie vorher erst noch durch die Computer.«
    »Wir empfangen eine Antwort, Sir. Zumindest ›eine Art Antwort‹«, verkündete Karen Georgos.
    »Hat ja auch lange genug gedauert«, murmelte Edie Habib, und Rozsak warf ihr ein angedeutetes Lächeln zu.
    »Die Signalverzögerung liegt bei vierzig Sekunden«, merkte er an. »Die sind gar nicht so lange nervös geblieben, wie ich eigentlich erwartet hatte.«
    Habib schnaubte leise, und Rozsak blickte zu Georgos hinüber.
    »Stellen Sie es durch, Karen.«
    »Jawohl, Sir. Signal kommt jetzt«, erwiderte der Signaloffizier, und das Display vor Rozsak wurde abrupt schwarz.
    »Was kann ich für Sie tun, Admiral Rozsak?«, fragte eine Stimme. Sie war sanft moduliert, ohne erkennbaren Akzent, und Rozsak blickte mit gehobener Augenbraue fragend zu Georgos hinüber, bevor er seinen eigenen Videosensor aktivierte.
    »Ist das computergeneriert?«, fragte er ... und war sich selbst recht sicher, dass diese Frage unnötig war.
    »Jawohl, Sir.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ohne vollständige Analyse kann ich dafür zwar nicht garantieren, aber für mich klingt es ganz so, als würden die unsere eigene Hardware und auch unsere Techniken verwenden. Irgendjemand am anderen Ende verwendet ein Nightingale-System, und die KI generiert dann eine vollständig synthetische Stimme. Daraus kann dann niemand irgendetwas über die tatsächliche Stimme des ursprünglichen Sprechers herausfinden.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte er.
    Wäre er an der Stelle desjenigen, der jetzt am anderen Ende der Com-Verbindung saß, hätte er genau das Gleiche getan. Tatsächlich hatte er das Nightingale-System schon des Öfteren benutzt, wenn es aus der Sicht der Solaren Liga wünschenswert gewesen war, notfalls alles leugnen zu können. Doch auch wenn ihn die Vorgehensweise der Fremden hier nicht überraschte, so war er doch ein wenig erstaunt, wie sehr er sich darüber ärgerte.
    Vor allem, weil Karen Recht hat - er setzt unsere eigene Technologie gegen uns ein. Und das macht es natürlich nur umso alberner, dass ich auf ihn sauer bin, schließlich haben wir ja auch in nicht allzu ferner Zukunft gewisse Pläne mit unserer eigenen Technologie‹.
    Er schob den Gedanken beiseite, straffte die Schultern, blickte geradewegs in seinen Videosensor und schaltete ihn ein.
    »Sie können Ihren Angriff auf den Planeten umgehend abbrechen«, sagte er geradeheraus. »Ich erinnere Sie daran, dass die Solare Liga ein bilaterales Verteidigungsbündnis mit dem Königreich Torch unterzeichnet hat. Jeglicher gegen Torch gerichtete Angriff wird als Angriff auf solarisches Territorium erachtet werden, und jeglicher Verstoß gegen die Völkermord-Protokolle des Eridanus-Erlasses werden umgehend zur vollständigen Vernichtung sämtlicher Ihrer Einheiten führen.«
    Es folgte eine vierzigsekündige Verzögerung, als seine Worte zum Flaggschiff der EVF hinüberrasten. Vierzig weitere Sekunden später drang aus dem immer noch schwarzen Com erneut die künstliche Stimme.
    »Ich weiß Ihre Haltung zu schätzen, Admiral«, sagte sie. »Bedauerlicherweise sehe ich mich außerstande, Ihrer Forderung nachzukommen. Ganz zu schweigen davon, dass Sie im Augenblick nicht über die erforderlichen Mittel zu verfügen scheinen, um diese vollständige Vernichtung sämtlicher meiner Einheiten‹ zu bewirken.«
    Wenigstens versucht er gar nicht erst, so zu tun, als wäre das hier lediglich ein ›Höflichkeitsbesuch‹, dachte Rozsak.
    »Nicht?« Er lächelte dünn. »Vielleicht erinnern Sie sich an

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