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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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war, einfach weil wir diese Information in der Hierarchiestruktur nicht weit genug nach unten weitergeleitet haben. Irvine hatte also keine Ahnung, wie Zilwicki aussieht. Aber er hat trotzdem sofort bemerkt, dass da irgendetwas ablief, was ihm alles andere als sauber erschien, und deswegen hat er Isabel informiert. Er ist am gleichen Morgen zu ihr vorgedrungen, an dem Jacks Verhandlungen mit Zilwicki und Cachat geplatzt sind. Und Isabel ist sofort zum Gamma Center gefahren, um herauszufinden, was zur Hölle Jack da eigentlich im Schilde führt.«
    »Mit anderen Worten: Von McBrydes Standpunkt aus betrachtet, war das einfach nur richtig schlechtes Timing«, sinnierte Albert. »Wahrscheinlich wäre er damit durchgekommen, Cachat und Zilwicki umzubringen, und er musste sich auch schon einen Plan zurechtgelegt haben, was Simões betraf - nur für den Fall, dass das mit seinem Überlaufen nicht geklappt hätte. Aber dann ist wie der Blitz aus heiterem Himmel Isabel bei ihm aufgekreuzt, und da ist ihm dann klar geworden, dass sein schöner Plan völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Es war völlig unmöglich für ihn, jetzt noch mit dem Ganzen durchzukommen, und er wusste auch, wie die Strafe dafür ausfallen würde. Also hat er sich umgebracht und im gleichen Augenblick auch noch Cachat und Zilwicki erledigt.«
    »So lautet die übereinstimmende Meinung meiner Mitarbeiter«, bestätigte Collin. Doch Benjamin, der seinen Bruder während der vorangegangenen Erläuterungen sehr aufmerksam beobachtet hatte, neigte den Kopf zur Seite.
    »Warum nur habe ich das Gefühl, dass du selbst dich dieser übereinstimmenden Meinung‹ eher nicht anschließen magst, Collin? Oder zumindest nicht vollständig?«
    »Wir beide können voreinander wirklich kaum etwas geheim halten, was?« Collin grinste ihn schief an. »Du hast dieses Gefühl, weil es einfach genauso ist. Ich glaube, dass es noch eine andere Erklärung für das alles hier gibt - und zwar eine Erklärung, die im Ganzen viel wahrscheinlicher ist, obwohl die Grundannahmen die Gleichen bleiben. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass niemand aus meinem ganzen Team mir in dieser Hinsicht zustimmt. Vielleicht bin ich ja auch einfach nur sentimental.«
    Auch sein Vater hatte ihn aufmerksam beobachtet. Nun beugte sich Albrecht ein wenig vor und stützte einen Ellenbogen auf seinem Schreibtisch ab.
    »Du denkst, McBryde hat es sich in letzter Minute noch anders überlegt«, sagte er leise.
    »Nein ... nicht ganz.« Collin legte die Stirn in Falten. »Die Sache ist die: Ich habe Jack McBryde gekannt. Wir haben jahrelang zusammengearbeitet, und ich habe es immer für einen von Jacks hervorstechenden Charakterzügen gehalten, dass er wirklich kein bisschen rachsüchtig war. Das war auch einer der Gründe, warum er bei seinen Untergebenen so beliebt war. Jack hat Leute diszipliniert, wenn es erforderlich war, sicher - manchmal sogar auf ziemlich raue Art und Weise. Aber niemals rauer, als das erforderlich gewesen wäre, und niemals aus reinem Zorn heraus. Ich habe schon mehrmals erlebt, dass er ernstlich wütend war, aber das hat er niemals an anderen ausgelassen. Andererseits ...«
    »War er ziemlich sensibel.«
    »Ja, Vater.« Collin seufzte. »Das war ehrlich gesagt immer seine größte Schwäche. Das war sogar genau der Grund, weswegen ich ihn ursprünglich überhaupt zum Gamma Center beordert habe. Oder vielmehr, warum ich seine Akte mit dem Vermerk ›nicht für den Außendienst versehen und ihn zum Sicherheitsdienst abgestellt habe.«
    »Ich weiß noch nicht genau, worauf du hinauswillst«, merkte Benjamin stirnrunzelnd an.
    »Ich schon«, widersprach Albrecht. »Warum sollte eine übermäßig weichherzige Person, die bislang niemals durch Rachsucht aufgefallen ist, plötzlich ... wie viele Personen sind dabei umgekommen, Collin?«
    »Wie ich schon sagte, gehen wir von einem Minimum von dreißig oder vierzig Opfern alleine bei der Buenaventura-Explosion aus. Ich persönlich glaube ja, dass es eher doppelt so viele gewesen sein dürften, wenn man die ganzen unregistrierten Zweier mitzählt, die es vermutlich auch erwischt hat. Für das Gamma Center kommen dann noch einmal sechzig weitere hinzu - obwohl es ein Samstag war. Und dabei haben wir noch nicht Isabel, ihr Team und Jack selbst mitgezählt.«
    »Aber darum geht es eigentlich gar nicht«, sagte sein Vater und richtete den Blick wieder auf Benjamin. »Die Leute, die es im Center selbst erwischt hat, waren unvermeidbare

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