Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
oder sogar drei zu eins - möglicherweise sogar vier zu eins - zu akzeptieren, eben aufgrund des GIGO-Effektes. Aber es würde eine Verschiebung um mindestens eine ganze Größenordnung erfordern, um uns zu anderen Schlussfolgerungen zu bringen, Jeremy.«
    »Da hat er Recht«, merkte Anton an. »Diese, wie Sie es genannt haben, ›über den Daumen gepeilten‹ Zahlen haben Ruth und ich unabhängig voneinander aus den vorliegenden Daten abgeleitet. Victor hat uns seine eigenen Abschätzungen zur Verfügung gestellt, auch wenn er mit deutlich weniger genauen Zahlen gearbeitet hat. Unsere Ergebnisse miteinander verglichen haben wir erst, nachdem wir fertig waren. Dann hat Ruth die Zahlen in jeder nur erdenklichen Art und Weise durchgearbeitet - erst hat sie dabei ausschließlich Victors Zahlen verwendet, dann nur meine, dann ihre eigenen, anschließend jede mögliche Kombination der drei. Nicht einer dieser Berechnungen hat zu Ergebnissen geführt, die um mehr als fünfzig Prozent vom allgemeinen Durchschnitt abgewichen wären. Also gepfiffen auf falsche Bescheidenheit, Jeremy. Sie hätten ernstliche Schwierigkeiten, irgendwo in der Galaxis zwo Nachrichtendienstler zu finden, die bei so etwas besser sind als Victor und ich, und Ruth ist bei der Auswertung mindestens ebenso gut wie die besten Leute vom ONI.«
    Beschwichtigend hob Jeremy die Hand. »Das bestreite ich doch gar nicht«, sagte er. »Also sagen Sie mir hier im Prinzip, es sei völlig unmöglich, dass Sie die Zahlen falsch deuten, richtig?«
    »Oh, ich bin mir sogar sicher, dass wir sie falsch deuten«, widersprach Victor. »Wie Sie selbst schon sagten, wir haben keinerlei direkten Zugriff auf die Aufzeichnungen von Manpower. Aber es ist unmöglich, dass wir sie falsch genug deuten. Das kann einfach nicht sein, Jeremy. Wie auch immer die tatsächlichen Zahlen nun aussehen mögen, wir sind zumindest dicht genug dran, um sicher sein zu können, dass sich die verdeckten Operationen von Manpower Incorporated aus jüngster Zeit nicht mit dem Verhalten eines Wirtschaftsunternehmens erklären lassen, das sich auf irgendeines der anerkannten Geschäftsmodelle stützt, ganz egal, wie skrupellos es sein mag und wie wenig es sich durch irgendwelche moralische Erwägungen von irgendetwas abhalten lassen mag.«
    »Aber Sie haben doch gerade selbst gesagt, dass sie zumindest ihre Kosten wieder hereinholen würden - und vielleicht sogar noch ein Vermögen an den Einkünften durch den Lynx-Terminus verdienen könnten.«
    Ruths Miene verriet unbestreitbare Selbstzufriedenheit. »Ja - aber darum geht es hier eigentlich gar nicht. Ach, ich wette, der Rest der gesamten Galaxis wird es aus genau diesem Blickwinkel betrachten, aber ich denke - nein: Anton und ich glauben -, es gibt da zwei Faktoren, die wir uns stattdessen ansehen sollten.«
    »Erstens bleibt unbenommen - ganz egal wer das Geld zunächst einmal vorgestreckt hat, ob nun Manpower oder Technodyne -, dass nur wenige Corporations in der Geschichte der Menschheit jemals derart viele Mittel in ein so riskantes, spekulatives Unterfangen gesteckt haben wie das Monica-Projekt. Ach, es hat bestimmt die eine oder andere private Geschäftsidee gegeben, die mit einem ähnlich beachtlichen Preisschild versehen gewesen sein dürfte, wenn man sich mal ansieht, in welcher Größenordnung die großen transstellaren Konzerne operieren. Diese ganzen Schlachtkreuzer haben schließlich zusammen kaum mehr gekostet als ein paar Superdreadnoughts, selbst wenn sie den vollen Preis dafür haben zahlen müssen. Und wenn man das mit so etwas vergleicht wie ... sagen wir: dem Infrastrukturprojekt auf Hiawatha, an dem TranStar of Terra arbeitet, dann nimmt sich das hier doch wie Kleingeld aus. Aber der Risikofaktor hier war ungleich größer als bei jeder Standardoperation - vor allem einer Operation, bei der keinerlei Sicherheiten existieren. TranStar hat sich einen Großteil seiner Kosten im Vorfeld von der Liga garantieren lassen, noch bevor sie auch nur das erste Vermessungsteam nach Hiawatha geschickt haben - und etwas Vergleichbares ist hier ganz bestimmt nicht passiert! Wenn alles geklappt hätte, dann hätten sie daran ein Vermögen verdient. Aber für den Fall, dass irgendetwas schiefliefe - und genau das ist ja letztendlich auch passiert -, würden sie für ihre ganzen Bemühungen nichts und wieder nichts herausbekommen. Deswegen weicht das so von allen anerkannten Modellen ab.«
    »Corporations sind grundkonservativ, wenn es um

Weitere Kostenlose Bücher