Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
derartige Dinge geht, Jeremy«, warf Anton ein. »Deswegen nehmen private Corporations keine langfristigen, wirklich teuren Projekte in Angriff, bei denen es keinen genau definierten, nicht allzu weit in der Zukunft liegenden und spezifizierten ›Zahltag‹ gibt - es sei denn, sie hätten ernstzunehmende Unterstützung durch die Regierung und ein paar beachtliche regierungsseitige Garantien.«
    »Genau!« Nachdrücklich nickte Ruth. »Und das bringt uns zum zweiten Punkt, mit dem wir alle uns hier befassen sollten. Wenn das Hauptziel dieser Operation darin bestanden hat, das Sternenkönigreich vor der Haustür von Mesa fernzuhalten - und genau darauf schien ja alles hinzudeuten -, dann war der Profit, der sich möglicherweise aus dem Terminus erzielen ließe, völlig zweitrangig, richtig? Ich meine, wir postulieren hier, ›Profit‹ sei nicht das Hauptmotiv für diese Operation gewesen.«
    »Zumindest einige hier tun das, ja«, erwiderte Jeremy, dann zuckte er mit den Schultern. »Also gut, und ich gebe auch zu, dass sämtliche bislang begutachteten impliziten Indizien auf genau das Gleiche hindeuten. Aber das bedeutet ja nicht, dass Profit nicht ein wirklich wichtiges zweitrangiges Motiv gewesen wäre!«
    »Klar. Aber beide Motive hätten sie deutlich billiger erreichen können, Jeremy, und ohne dabei etwas zu unternehmen, was so leicht ihre Beziehungen zur Liga versauen könnte. Sie hätten doch nur weiterhin Leute wie diese wahnsinnige Nordbrandt auf Kornati mit Waffen zu versorgen brauchen, oder sogar Westman auf Montana. Hätten sie das getan, und wäre es ihnen gelungen, noch ein paar andere potenzielle Brandherde in Aufruhr zu halten, dann hätten sie dafür gesorgt, dass wir über Jahre hinweg mit ›lokalen Unruhen‹ beschäftigt gewesen wären. Und dabei gehe ich schon davon aus, dass das nicht daheim auf Manticore für genug Ärger gesorgt hätte, um uns davon zu überzeugen, das Ganze sei von Anfang an eine blöde Idee gewesen, sodass wir uns wieder nach Hause zurückgezogen hätten. Vielleicht hätte uns das nicht dazu bringen können, auch den Terminus aufzugeben, aber wenn es lange genug angedauert hätte, dann wäre vermutlich auch das OFS auf den Plan gerufen worden - und das wäre dann so mehr oder weniger das gewesen, was sie ohnehin im Sinn gehabt hatten. Und das berücksichtigt noch nicht einmal die Tatsache, dass irgendjemand aus der Liga letztendlich hätte herausfinden müssen, woher diese neue Navy von Monica eigentlich gekommen ist. Terroristen zu subventionieren, das ist eine Sache, was die Liga betrifft; aber Schiffe der Liga einem Haufen Neobarbaren auszuhändigen, ist entschieden etwas völlig anderes. Also geht es nicht nur um die Frage, wie viel sie im Vergleich zum möglichen Nutzen einzusetzen bereit gewesen wären, sondern dass sie immer eine andere, billigere - und sicherere - Alternative gehabt hätten. Und zwar eine Alternative, die ihnen verdammt noch mal auch bewusst gewesen ist, weil sie diese die ganze Zeit über parallel vorangetrieben haben!«
    Jeremy wirkte immer noch skeptisch, doch Du Havel nickte. »Was das betrifft, haben die beiden Recht, Jeremy - und wenn es erforderlich wäre, und ich die nötige Zeit dafür hätte, könnte ich mühelos ein Buch darüber schreiben, wie dieses Muster im Laufe der Zeit immer wieder aufrechterhalten wurde. Wenn man beispielsweise zur der Zeit vor der Diaspora zurückgeht, wurden dort Eisenbahnlinien und Kanäle - selbst ein Großteil der Mautstraßen - einfach nicht gebaut, solange die entsprechenden Firmen nicht eine Art Rückendeckung durch die Regierung erhalten hatten, oder irgendwelche anderen Anreize, ganz egal, wer damals jeweils für die Regierungsgeschäfte verantwortlich war. Aber nachdem das nun gesagt ist, sollten wir, bevor wir zu irgendwelchen voreiligen Schlussfolgerungen kommen, immer an Napoleons Maxime denken.«
    »Wer ist denn Napoleon?«, fragte Berry.
    »Bernice Napoleon. Das ist die Systemverteidigungsministerin von Eta Cassiopeiae«, erklärte Ruth. Für jemanden, der so jung war wie sie, verfügte die manticoranische Prinzessin über wirklich phänomenale Kenntnisse auf dem Gebiet der Astropolitik.
    »Ich denke, Web meint hier einen Eroberer aus uralten Zeiten«, widersprach Zilwicki. »Aber die einzige Maxime, die mir im Zusammenhang mit ihm einfällt, hat irgendetwas damit zu tun, jede Armee marschiere letztendlich mit ihrem Magen, und das erscheint mir hier doch ein wenig unpassend.«
    »›Man führe

Weitere Kostenlose Bücher