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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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oder Gleiches galt für seine Fantasievorstellungen, denn plötzlich ergriff er das Wort: »Passen Sie nur auf! Ich wette, Ruth findet eine Möglichkeit, ihn irgendwie zu umgehen. Die ist richtig clever!«
    »Das bezweifle ich nicht«, gab Garner zurück. »Aber ›clever‹ hilft einem auch nicht immer weiter, wenn man die ganze Zeit über vom Queen's Own Regiment bewacht wird. Und mach dir nichts vor, Brice: Die mögen ja Ruths Leibwächter sein, und sie stehen vielleicht auch schon seit anderthalb Jahren in ihren Diensten, aber ihre Befehle erhalten sie immer noch von der Königin persönlich. Oder vom Bruder der Königin.«
    »Oh.«
    »Nicht die Köpfe hängen lassen, Jungs«, sagte Haruka. »Es hat doch sowieso nie eine Chance bestanden, dass sie Ruth mitkommen lassen würden, sobald sie erst einmal herausfänden, was die Prinzessin eigentlich im Schilde führt. Eine Angehörige der königlichen Familie? Man hat sie schon einmal als Geisel genommen - zumindest hatten die Verbrecher angenommen, sie hätten die Prinzessin entführt -, und das erste, was der Familie unweigerlich durch den Kopf gegangen sein muss, das war: Wenn sie Ruth noch einmal frei herumlaufen lassen, dann wird irgendjemand anderes genau das Gleiche tun.«
    »Aber woher wussten die denn, was sie vorhatte?«, fragte Ed. »Die Prinzessin hat ihnen doch sicherlich nichts davon erzählt.«
    Garner stellte fest, dass der Bildschirm vor ihr auf einmal sehr, sehr interessant geworden war - wer hätte gedacht, dass Daten aus dem Maschinenraum derart faszinierend sein könnten? Das Schweigen, das sich plötzlich auf der ganzen Brücke ausbreitete, verriet ihm, dass sämtliche anderen Mannschaftsmitglieder in ähnlicher Weise fasziniert waren.
    »Sie waren das!«, stieß Ruth zornig aus. Ihr Zeigefinger berührte fast Hughs Nase. »Versuchen Sie gar nicht erst, das abzustreiten! Sie haben denen das erzählt!«
    Berry, die sie beobachtete, konnte nicht anders: Was sie hier sah, belustigte sie. Angesichts des Größenunterschiedes der beiden hatte die Szene eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Chipmunk - na gut, man sollte ehrlich sein: einem ziemlich großen Hund -, der gerade versuchte, einen Bären zu züchtigen.
    Glücklicherweise war Hugh an sich ein recht gutmütiger Bursche. Das war eines der Dinge - eines der vielen Dinge -, die Berry so an ihm mochte. Deswegen fauchte er die manticoranische Prinzessin nicht an, und er schäumte auch nicht vor Wut darüber, hier derart hart angegangen zu werden.
    »Warum sollte ich das abstreiten wollen?«, gab er nur ruhig zurück. »Ich gestehe, dass ich schuldig bin in allen Punkten der Anklage. Und das wiederum zeigt doch nur, dass ich, im Gegensatz zu einer gewissen Person in diesem Raum - weiblichen Geschlechts, etwa einhundertundsechsundsiebzig Zentimeter groß, Gewicht in der Größenordnung von etwa fünfundsechzig Kilogramm, mit masadanischen Vorfahren - nicht verrückt bin. Blicken Sie den Tatsachen doch ins Auge, Ruth: Ob es Ihnen nun gefällt oder nicht, Ihre Möglichkeiten, als Agentin im Außendienst tätig zu werden, sind jetzt und für alle Zeiten dadurch eingeschränkt, dass Sie auf einer Skala ›potenzielle Geisel, daher von Wert‹ zehn von zehn möglichen Punkten erreichen. Oder zumindest neun Komma neun neun und so weiter, bis mindestens zwotausend Stellen hinter dem Komma.«
    Ihr finsterer Blick hatte nichts von seiner Schärfe verloren. »Sechzig Kilo, vielen herzlichen Dank. Ich trainiere regelmäßig.«
    Mit einem ernsten Nicken nahm er diese Richtigstellung zur Kenntnis.
    Berry kam zu dem Schluss, Ruths Wutanfall habe den Zenit überschritten und werde sich jetzt allmählich legen. Also: Zeit einzugreifen.
    »Ich bin wirklich froh, dass du hier auf Torch bleiben wirst, Ruth. Ich wäre schrecklich einsam ohne dich ...«
    Sie versuchte sich an ihrem besten ›finsteren Blick‹ - der ehrlich gesagt recht milde ausfiel - und bedachte damit Hugh. »... angesichts der Wohnsituation, die ich dank dieses Paranoikers hier bis auf weiteres aufrechterhalten darf.«
    »Nur für die Dauer der Notsituation«, gab Hugh zurück.
    »›Die Dauer der Notsituation‹«, höhnte Ruth. »Und was ist das für eine ›Situation‹, O Häuptling-aller-Paranoiker? Der offene Kampf bis in den Tod zwischen Berrys Sternnation und Manpower, der jetzt schon seit ... was? Sechshundert Jahren währt? Diese ›Situation‹?«
    Hugh lachte leise in sich hinein. »Ja. Diese Situation.«
    »Mit anderen Worten: Wir reden

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