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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als Bürgerin von Torch ansehen, nicht als Manticoranerin.«
    Diese Behauptung war ... zumindest fragwürdig. Zunächst einmal gab es doppelte Staatsbürgerschaften zwar im Königreich Torch, nicht aber im Sternenkönigreich von Manticore. Für niemanden, und schon gar nicht für ein Mitglied des eigenen Königshauses. Zugegeben, unter den gegebenen Umständen war die manticoranische Regierung bereit gewesen, ein Auge zuzudrücken, als Ruth die Staatsbürgerschaft von Torch angenommen hatte. Doch davon abgesehen würde niemand, der auch nur halbwegs klar denken konnte - und ganz gewiss nicht Victor Cachat - auch nur einen Moment lang für möglich halten, Ruth könne in gleich welcher Weise den Interessen von Manticore zuwiderhandeln.
    Cachat wirkte, als sei ihm diese Lage recht unangenehm. Zilwicki hingegen machte einen durchaus entspannten Eindruck. »Über die Rechtsgültigkeit können wir uns die Köpfe heißreden, bis das Universum den Hitzetod stirbt. Aber wirklich von Bedeutung ist etwas anderes: Wenn wir Recht haben, dann spielen Manpower und Mesa ein deutlich weitreichenderes Spiel, als wir bislang angenommen hatten. Und was auch immer sonst noch stimmen mag, das eine, bei dem wir uns ganz sicher sein können, ist, dass ihre Absichten sowohl Haven als auch Manticore gegenüber in äußerstem Maße feindselig sind.«
    Nun ergriff Victor wieder das Wort. »Das bedeutet, was auch immer wir dort enthüllen mögen, wir werden es miteinander teilen und - das dürfte wohl mit Abstand das größte aller unserer Probleme sein - sowohl Haven als auch Manticore davon überzeugen müssen, dass unsere Einschätzung der Lage korrekt ist. Und das wird sich unmöglich bewerkstelligen lassen, solange nicht sowohl Anton als auch ich selbst von Anfang bis Ende dabei sind.«
    »Das verstehe ich«, gab Jeremy zurück und nickte. »Aber ... öhm, ich mag es ja gar nicht, jemand anderen an seine Pflichten zu erinnern, Victor, aber ich dachte, Sie seien der Leiter des havenitischen Geheimdienstes, nicht nur hier auf Torch, sondern auch auf Erewhon. ›Chef der hiesigen Büros‹ nennt man so etwas wohl.«
    Wieder wirkte Victor, als sei ihm die Sache unangenehm. »Naja ... ja. Aber das lässt mir immensen Spielraum.« Deutlich fröhlicher: »Und man hat schon eine sehr kompetente Stellvertreterin losgeschickt. Ich bin mir sicher, dass sie die Lage hier fest im Griff haben wird, solange ich fort bin.«
    »Und woher wissen Sie mit solcher Sicherheit, dass sie derart gut ist?«
    »Ach, wir haben schon früher zusammengearbeitet, Jeremy. Auf La Martine. Sie hat hervorragende Arbeit geleistet, den Mord an einem abtrünnigen SyS-Offizier zu organisieren, und auch, dass ich sie dafür anschließend ordentlich verprügelt habe, hat sie sehr gut weggesteckt.« Als er bemerkte, wie die anderen ihn anstarrten, setzte er rasch hinzu: »Na, ich musste sie doch verprügeln. Nur um ihre Tarnung nicht auffliegen zu lassen! Das habe ich von Kevin Usher gelernt, als er mich seinerzeit in Chicago windelweich geschlagen hat.«
    Er erhob sich vom Tisch. »Und jetzt, nachdem unsere Vorgehensweise feststeht - auch wenn die meisten von Ihnen noch nicht allzu viel darüber wissen -, muss ich mich daranmachen, unsere Einreise nach Mesa zu planen. Anton und Ruth hingegen müssen sich noch eine ganze Menge Daten einverleiben, aber dafür brauchen sie wirklich nicht meine Hilfe. In derartigen Dingen liegt ... öhm, nicht gerade meine Stärke.«
    Du Havel sah, wie Berry die Augen verdrehte. Es fiel ihm sehr schwer, sich das Lachen zu verkneifen. Er war sich recht sicher zu wissen, was die junge Königin gerade dachte.
    Ganz gewiss nicht. Die Stärke von Victor Cachat liegt darin, Chaos und Zerstörung zu bringen.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2011

Kapitel 5
    »Sind Sie sich da ganz sicher, Victor?«, fragte Jeremy. »Das ist eine verdammt riskante Methode, um nach Mesa zu kommen.«
    Er warf Victors Begleiter einen Blick zu, der zwar noch nicht ganz skeptisch wirkte, aber es kam dem schon sehr nahe. »Und dich in das kleine Team aufzunehmen - und das ist jetzt nicht böse gemeint, Yana! -, erscheint mir das Risiko doch eher zu vergrößern, als umgekehrt.«
    Die Exschwätzerin und jetzige Amazone schenkte dem Kriegsminister ein kühles Lächeln. Ein wenig arg hastig setzte er hinzu: »Nicht, weil ich an deiner Loyalität zweifeln würde, versteh mich bloß nicht falsch! Nur dass ...«
    Leise lachte er in sich hinein.

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