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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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das alles bedeutete, dass die formal demokratischen Aspekte der Regierungsstruktur von Mesa praktisch nichts anderes waren als eben eine reine Förmlichkeit. Das war dann doch ein deutlicher Unterschied zur Lage auf Beowulf, denn dort stellte die Bevölkerung als Ganzes - also die Bürgerschaft - letztendlich die Kontrollinstanz für die Regierung dar.
    Während Web noch grübelte, hatte der Rest der in diesem Saal Versammelten geschwiegen. Teilweise aus persönlichem Respekt, und teilweise einfach deswegen, weil Du Havel nun einmal der Premierminister von Torch war. Wenn es tatsächlich an diesem Tag eine Entscheidung zu fällen galt, dann musste er dieser auch zustimmen.
    »Prinzipiell kann ich Ihrer Einschätzung der Lage nicht widersprechen, Victor. Und für die Ihre gilt das Gleiche, Anton. Ich könnte mich zwar hier und dort in Wortklaubereien ergehen, aber genau das wäre es letztendlich dann auch: Wortklauberei.«
    »Also gut«, ergriff Jeremy wieder das Wort. Er nahm neben Berry Platz. Die anderen im Saal erkannten das Zeichen, das er damit setzte - man könnte fast schon sagen: Sie erkannten das Symptom. Jeremy X war bereit, zur Entscheidungsfindung überzugehen. »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir machen gar nichts - wenn Sie mit ›wir‹ Torch oder den Ballroom einschließen«, gab Anton zurück. »Wir haben uns bereits darauf geeinigt, dass Mesa hier Agenten eingeschleust hat. Also müssen wir ganz klein anfangen ... nennen wir es doch: ›unter Quarantänebedingungen‹.«
    »Und wer genau ist dann ›wir‹?«, fragte Du Havel nach.
    »Ursprünglich nur wir drei.« Anton wies zunächst mit einem Daumen auf sich selbst, dann deutete er auf Victor und Ruth. »Ich. Er. Sie. Das ist die einzige Möglichkeit sicherzugehen, auf keinen Fall irgendeinen mesanischen Doppelagenten an Bord zu holen. Und dann, falls oder besser: sobald wir Unterstützung benötigen, wenden wir uns an Ganny Butry und ihre Leute.«
    »Und wie genau schlagen Sie vor, Mesa zu infiltrieren?«, verlangte Jeremy zu wissen. »Oder vielleicht sollte ich besser sagen: dort spurlos zu verschwinden, sobald Sie den Planeten erst einmal erreicht haben. Es ist völlig unmöglich, so etwas zu schaffen, ohne sich zumindest an einige der Kontaktpersonen des Ballrooms auf Mesa zu wenden.« Er neigte den Kopf zur Seite. »Also. Wie genau sieht Ihr Plan aus, dieses Problem zu umgehen?«
    »Indem wir ein Mitglied des Ballrooms als Verbindungsmann nutzen - und zwar wirklich nicht mehr als nur ein einziges. Saburo. Er kennt einige Ballroom-Kontaktpersonen auf Mesa und« - Zilwickis Kiefermuskeln spannten sich sichtlich an - »angesichts dessen, was mit Lara passiert ist, gehen wir davon aus, dass er mindestens ebenso vertrauenswürdig ist wie ein Heiliger, wenn es so etwas überhaupt gibt.«
    Kurz dachte Jeremy darüber nach, dann nickte er. »Ein guter Plan, denke ich. Aber ich gehe davon aus, dass Sie Saburo zurücklassen, sobald die eigentliche Infiltration ansteht?«
    »Oh ja«, antwortete Victor. »Ihn unbemerkt nach Mesa zu schaffen, wäre um mehrere Größenordnungen schwieriger, als das bei uns selbst der Fall sein dürfte. Das, worauf die Polizei von Mesa wirklich mit Adleraugen achtet, sind jegliche Versuche von Exsklaven, irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen zu unterwandern.«
    »Das ist wohl wahr. Für Sie und Anton hingegen wird das Hauptproblem darin bestehen, spurlos zu verschwinden, sobald sie auf dem Planeten erst einmal angekommen sind.« Er lächelte. »Und bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich überhaupt nicht danach gefragt habe, wie Sie das zu bewerkstelligen beabsichtigen.«
    Sie erwiderten sein Lächeln. Und schwiegen.
    Web versuchte nicht einmal, die Feinheiten der Spionagetechniken zu ergründen. Etwas anderes faszinierte ihn deutlich mehr. »Wenn man einmal die Sicherheitsfragen außer Acht lässt ...«, sagte er. »Bin ich der Einzige hier, der es sonderbar findet, dass Sie hier gerade vorschlagen, eine Eliteeinheit zusammenzustellen? Eine Eliteeinheit, die nur aus drei Personen besteht - oder aus vier, wenn man Saburo mitzählt -, eine Eliteeinheit von Spionen, und diese Einheit rekrutiert sich aus Manticoranern und Haveniten?«
    Berry grinste. »Das ist tatsächlich komisch, was? Wenn man bedenkt, dass die beiden Sternnationen sich offiziell immer noch im Kriegszustand befinden, meine ich.«
    »Genau genommen habe ich jetzt eine doppelte Staatsbürgerschaft«, gab Ruth hartnäckig zurück. »Also denke ich, mich darf man

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