Die Fackel der Freiheit
Bemühungen, den FIS von allen verbliebenen SyS-Elementen zu säubern, war er unermüdlich gewesen, und auf gar keinen Fall hätte er eine schwarze Operation außerhalb der offiziellen Kanäle ausgeführt. Ohne dass Cachat davon wusste, hätte Operation Rattengift folglich durch Haven nur als schwarze Operation ausgeführt werden können, die von einer wesentlich niedrigeren Ebene ausging und völlig andere Mittel benutzt hätte.
Das war schon schlimm genug, doch was seine Wut eigentlich entfachte, war Bardasanos indirekte Anspielung auf die verdammten Baumkatzen von Sphinx. Für solch kleine, pelzige, nach außen hin liebenswerte Kreaturen hatten sie im Laufe der Jahre allzu viele verdeckte Operationen - sowohl havenitische als auch mesanische - scheitern lassen. Besonders in Partnerschaft mit dieser Hexe Harrington. Wenn Cachat in Hörweite an Harrington herangekommen war, hätte ihre verfluchte Baumkatze sofort gewusst, ob er die Wahrheit sagte oder nicht.
»Wann hat dieses Gespräch Ihrer ›unbestätigten Meldung‹ nach stattgefunden?«
»Etwa eine T-Woche, nachdem Elizabeth ihre Note abgefeuert hat. Der Bericht darüber stammt von einer unserer sorgfältiger geschützten Quellen, und das heißt, die Verzögerung, bis sie zu uns kam, war noch größer als sonst. Ein Grund, weshalb sie noch immer unbestätigt ist, liegt darin, dass sie gerade noch rechtzeitig für den regulären Geheimdienstbericht eingetroffen ist.«
»Also hatte Harrington, ohne dass wir etwas davon erfuhren, Zeit, nach Manticore zu gehen und alles, was sie ihr gesagt hatten, Elizabeth oder Grantville mitzuteilen, ehe sie nach Lovat abrückte.«
»Richtig.« Bardasano zuckte mit den Achseln. »Offen gesagt halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass Elizabeth oder Grantville an Havens Unschuld glauben, für recht gering, ganz egal, was Cachat Harrington gesagt hat. Er kann schließlich nur beteuern, dass Haven, soweit er weiß, nicht hinter den Anschlägen steckt, und selbst wenn er die Wahrheit sagt, soweit sie ihm bekannt ist, heißt das noch lange nicht, dass er Recht hat; da können sie ihn mit Baumkatzen überprüfen, solange sie wollen. Selbst wenn er Harrington überzeugt hat, dass er wirklich an Havens Unschuld glaubt, ist und bleibt es nur seine persönliche Meinung. Daher bezweifle ich sehr, dass irgendetwas von dem, was sie Harrington gesagt haben oder was sie gleich wem gegenüber wiederholt hat, die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen verhindern wird. Und wie schon gesagt, sobald wieder Blut vergossen wird, erhält der Krieg seine eigene Dynamik zurück und ist kaum erneut aufzuhalten.
Ein wenig mehr Kopfzerbrechen als das, was Zilwicki und Cachat Harrington mitgeteilt haben, bereitet mir ehrlich gesagt der Umstand, dass wir nicht wissen, wohin sie gegangen sind, nachdem sie Trevors Stern verlassen haben. Wir haben immer gewusst, dass beide fähige Leute sind, und sie haben eine beeindruckende Fertigkeit gezeigt, jede Information zu analysieren, die ihnen in die Hände fiel. Zugegeben, das hat uns bisher taktisch viel stärker geschadet als strategisch, und noch gibt es kein Anzeichen, dass sie begonnen haben, ›die Zwiebel zu schälen‹. Wenn Cachat aber die Informationen aus Havens Quellen mit dem kombiniert, was Zilwicki vom Ballroom erfährt, dann ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sie unangenehme Einzelheiten miteinander in Verbindung bringen.
Besonders wenn sie sich Operation Rattengift wirklich genau ansehen und sich die Frage stellen, wie diese zuwege kommen konnte, wenn Haven nicht dahintersteckt. Auf sich gestellt, können sie nicht auf die Organisationen zurückgreifen, die Givens oder Trajan zur Verfügung stehen, aber sie besitzen großes Können, eine enorme Motivation und viel zu viele Informationsquellen.«
»Und das Letzte, was wir brauchen können, wäre, dass diese Irren von Ballroom erfahren, dass wir sie seit fast anderthalb Jahrhunderten für unsere Zwecke benutzen«, knurrte Detweiler.
Der Fanatismus, mit dem der Audubon Ballroom Manpower und alles, was damit zusammenhing, verfolgte, war ein weiteres Element, und zwar ein unbewusstes und unfreiwilliges, in der Tarnung der wahren Aktivitäten und Ziele des Alignments. Dass wenigstens einige Vorstandsmitglieder von Manpower Angehörige zumindest des äußeren Kreises des Alignments waren, hatte zur Folge, dass ihm im Laufe der Jahre der eine oder andere Mordanschlag des Ballrooms schwer geschadet hatte. Die meisten jedoch, die von den
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