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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Nachrichtendienst unzuverlässige Daten geliefert!«
    Wie stets hatte Vegar Spangen die tragbaren Anti-Lausch-Systeme aktiviert. Sie waren ziemlich leistungsstark, aber nichts war gänzlich unfehlbar, und da sie sich hier in der Öffentlichkeit befanden, wollte Rozsak ebenso wenig in Details gehen wie Barregos, all dem Hintergrundlärm zum Trotze. Nun legte der Gouverneur kurz die Stirn in Falten, dann zuckte er mit den Schultern.
    »Also, wenn das Ihre Einschätzung ist, dann werde ich nichts dagegen vorbringen. Machen Sie weiter.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Rozsak etwas förmlicher als gewöhnlich, und die beiden Männer widmeten ihre Aufmerksamkeit wieder ganz den Fabelhaften Lebowskis.
    »Beeindruckend«, merkte Rozsak zwei lokale Tage von Smoking Frog später an, während er auf der Flaggbrücke von SLNS Marksman stand und die Icons auf ihrem Hauptplot betrachtete.
    Die Marksman- Klasse war unter den Leichten Kreuzern der Solarian Navy einzigartig, denn nur sie verfügte über eine Flaggbrücke. Natürlich ist es eine reine Förmlichkeit, dass die Marksman und ihre Schwesternschiffe der Solarian League Navy angehören, ging es Rozsak durch den Kopf. Und ebenso, dass dieses Schiff mit 286 750 Tonnen mehr masste als die überwiegende Mehrheit der Schweren Kreuzer im Dienste der Liga.
    Tatsächlich war sie das erste Schiff, das im Rahmen des ›Notprogrammes‹ des Maya-Sektors aus den jüngst erweiterten Werften der Carlucci Industrial Group von Erewhon auslief. Und sie und ihre sieben Schwesternschiffe waren die größten Kriegsschiffe im Grenzflotten-Kontingent des Maya-Sektors, das die SLN Konteradmiral Rozsaks Befehl unterstellt hatte.
    Damit waren sie natürlich nicht die größten Schiffe, die er befehligte. Und es bedeutete auch nicht, die SLN wisse, dass sie tatsächlich ›seine‹ Schiffe waren. In Wirklichkeit unterlagen seine nominalen Vorgesetzten auf Alterde sonderbarerweise der Täuschung, es handle sich dabei um erewhonische Einheiten, denen die SLN lediglich freundlicherweise Besatzungsmitglieder zur Verfügung stellte, weil es der Republik Erewhon ›vorübergehend‹ an ausgebildeten Soldaten fehlte. Diese Art der Hilfestellung gehörte zur Standardvorgehensweise des Liga-Amtes für Grenzsicherheit, um so Einfluss bei den unabhängigen Sternnationen zu gewinnen. Daher hatte sich auf Alterde niemand groß Gedanken gemacht, als Rozsak berichtete, er wende diese altehrwürdige Taktik nun auch im Falle von Erewhon an. Es war hilfreich, dass Erewhon in ihren Neukonstruktionen die neuen Automatisierungsstandards der Royal Manticoran Navy implementiert hatte - ohne allerdings diese Tatsache dem Rest der Galaxis weithin kundzutun. Dass die Gesamtbesatzung, die für ein Schiff der Marksman -Klasse benötigt wurde, deutlich kleiner war als bei einem Vertreter der deutlich kleineren Leichten Kreuzer der Morrigan -Klasse, wie sie bei der SLN immer noch im Dienst standen, vereinfachte es noch, die (ehemals) maßgeblichen Stellen auf Alterde davon zu überzeugen, Rozsaks Leute würden nichts anderes tun, als bei den ansonsten erewhonischen Besatzungen ›hier und dort eine Lücke auszufüllen‹.
    Noch einige weitere Sekunden starrte er die Icons an, die gerade eben die angesetzte Übung zu einem Abschluss gebracht hatten, dann wandte er sich Captain Dirk-Steven Kamstra zu, dem Kommandeur der Marksman. Kamstra war nur durchschnittlich groß, mit braunem Haar, ebensolchen Augen und einem recht massigen Körperbau. Niemand hätte ihn als ›muskelbepackt‹ bezeichnet, auch wenn er deutlich breiter (und unbestreitbar auch dicker) war als Rozsak selbst. Ein eher unfreundlich gesinnter Beobachter hätte den Gesichtsausdruck, den der Captain üblicherweise zur Schau stellte, vermutlich mit dem Wort ›stumpfsinnig‹ beschrieben. ›Phlegmatisch‹ wäre vielleicht ein besserer Begriff gewesen, auch wenn sich bedauerlicherweise nicht bestreiten ließ, dass sich in diesen braunen Augen nicht einmal ein Funken von Genialität oder auch nur mäßig scharfem Verstand finden ließ.
    Und das war nach Luiz Rozsaks wohldurchdachter Ansicht durchaus ein Glücksfall, denn es führte dazu, dass nur allzu vielen der durchdringende, wohltrainierte Intellekt entging, der sich hinter diesem trägen, einfallslosen Äußeren verbarg. Tatsächlich wusste er sogar, dass dieser äußere Eindruck ganz bewusst hervorgerufen wurde, um zu verbergen, was sich im Kopf dieses Mannes abspielte ... einschließlich des sengenden Hasses auf

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