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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Summen), Schmuggler ... die Liste nahm gar kein Ende. Seine Fähigkeit, unmoralische Geschäftschancen zu akzeptieren und einen Vorteil daraus zu schlagen, war praktisch grenzenlos.
    Nein, es war das verdammte Risiko, das damit einherging. Es war seit langem bekannt, dass es für eine Person, die sich zu eng auf Manpower einließ, nur allzu leicht zu einem regelrechten Albtraum werden konnte. Zumindest verlor man seine Unabhängigkeit und wurde zu einem ihrer weiteren Lakaien.
    Risiko hin oder her, das Geschäft mit den Söldnern war wirklich profitabel. Und wenn dieser neue Kerl da ...
    »Ist sie sich sicher, dass er Saint-Justs engstem Kreis angehört hat?«
    »Absolut und unumstößlich. Sie sagt, dieser McRae wisse einfach entschieden zu viel - Details, Einzelheiten, nicht bloß Allgemeinplätze -, als es für jemanden möglich wäre, der nicht wirklich mittendrin gewesen ist. Tatsächlich geht sie davon aus, dass er wahrscheinlich sogar mehr weiß, als sie selbst erfahren hat, wenn es um Außeneinsätze geht. Allerdings betont Cybille, dass McRae ein sehr rangniedriges Mitglied dieses Inneren Kreises gewesen sein muss. Er war kein hochrangiger SyS-Beauftragter, oder auch nur von mittlerem Rang, so wie sie selbst. Sie glaubt, solche Typen zu kennen. Saint-Just neigte dazu, junge Schützlinge für den Außeneinsatz heranzuziehen. Leute, deren Hingabe und Skrupellosigkeit ... na ja, ›extrem waren‹, so hatte sie sich ausgedrückt. Und wenn Cybille das schon sagt ...«
    Dusek verzog die Lippen zu einem humorlosen Grinsen. Cybille DuChamps stand selbst in dem Ruf, ... nun ja: ›extrem‹ vorzugehen. Wenn sie jemand anderen als ›Psychopathen‹ bezeichnete, so bedeutete das einiges. »Also gut. Mit anderen Worten: Er ist also mehr als nur ein dahergelaufener Schläger. Vielleicht erfahren wir ein bisschen mehr, wenn sich Luff seiner annimmt - vorausgesetzt, dass er zustimmt.«
    Triêu wirkte skeptisch. »Ich hatte den Eindruck, Luff sei nicht gerade erpicht darauf, sich mit den richtig hartgesottenen SyS-Typen abzugeben.«
    »Das ist auch so. Aber es geht hier nicht nur darum, was jemand persönlich vorzieht. Adrian Luff muss sich auch darum kümmern, eine sehr große Militärstreitmacht im Griff zu behalten. Jemand wie Daniel McRae könnte ihm dabei sehr nützlich sein.«
    »Ohm ... Sie wissen aber schon, dass Luff fort ist, Boss?«
    »Da will das Ei wohl klüger sein als die Henne, was? Natürlich weiß ich das! Und ich weiß auch nicht, wo er gerade steckt, und werde auch keine Vermutung darüber abgeben. Aber er hat mich an eine Kontaktperson verwiesen, die hiergeblieben ist. Inez Cloutier. Ich werde mich bei ihr melden und mich erkundigen, ob sie daran interessiert ist, das Ganze weiterzuverfolgen.«
    »Okay. Dann sage ich McRae, er solle eine Zeit lang in der Nähe bleiben.«
    »Hat er schon nach irgendetwas gefragt? Geld? Frauen? Einen Unterschlupf?«
    »Es scheint ihm eigentlich ganz gut zu gehen.« Chuanli lächelte. »Das Einzige, was er haben will - und dafür wäre er auch bereit zu bezahlen - ist eine Waffe. Und falls sein Sexualtrieb nicht gerade so ausgeprägt ist wie bei einem Kaninchen, bezweifle ich doch sehr, dass er eine Frau braucht. Er hat eine beachtliche Blondine bei sich, die besser aussieht als die meisten Mädchen, die wir ihm verschaffen könnten.«
    »Und wie sieht ihr Werdegang aus?«
    »Eine Schwätzerin, ob Sie das nun glauben oder nicht.«
    Jürgen riss die Augen auf. Dass ein SyS-ler sich eine Schwätzerin als Freundin zulegte, war äußerst ungewöhnlich. Fast schon abwegig. Dusek zumindest fiel kein weiteres Beispiel für eine solche Entwicklung ein.
    »Wie hat er denn das hinbekommen?«
    »Beide hielten sich während des Manpower-Zwischenfalls auf Terra auf. Beide haben ihn mehr oder minder unbeschadet überlebt. Ich nehme an, dabei sind sie irgendwann zusammengekommen, und seitdem ist es so geblieben.«
    Also war es keine Gelegenheitsbeziehung, wenn sie schon so lange zusammen waren. Der Manpower-Zwischenfall war mittlerweile schon Jahre her.
    Eine Minute lang schwieg Dusek, während er die Risiken und den möglichen Gewinn gegeneinander abwog, McRae mit einer Waffe auszustatten. Dafür sprach, dass das Risiko minimal blieb - und McRae eine Waffe zu verkaufen, würde eine Weile ausreichen, um ihn formlos in ihre Dienste zu stellen, ohne ihn dafür ernstlich entlohnen zu müssen. Dagegen sprach jedoch, dass es eben doch ein Risiko darstellte, wie klein auch immer - und es

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