Die Fackel der Freiheit
schmales Lächeln, dann wandte er sich Maddock zu.
»Und so wie ich das verstanden habe, möchte Captain Maddock nun noch einige letzte Worte an uns richten. Captain?«
»Tatsächlich, Commodore«, erwiderte Maddock ernst, »habe ich dem, was Sie bereits gesagt haben, nur wenig hinzuzufügen. Das Einzige, was ich im Augenblick noch einmal ausdrücklich betonen möchte, ist, wie wichtig es ist, nicht zu vergessen, dass die Schlachtflotte gerade erst damit anfängt, die Leistungsfähigkeit der Cataphracts abzuschätzen. Derzeit kann man sie noch nicht im Verband der SLN einsetzen, und das wird auch noch eine Zeit lang so bleiben, wenn man bedenkt, wie ... konservativ die Sollies doch dabei sind, mit neuer Hardware zu arbeiten.«
Und vor allem, wenn man bedenkt, dass die SLN keinen blassen Schimmer hat, dass es sie überhaupt gibt, denke ich, setzte er innerlich hinzu und lächelte die Exil-Haveniten am Tisch an.
»Deswegen existiert auch noch keine feststehende Doktrin für deren Einsatz. Unseren derzeitigen Abschätzungen gemäß wird das ... Zielgebiet vermutlich von einem Minimum von vier und einem Maximum von zehn der neuen Fregatten geschützt werden, die die Mantys dem System zur Verfügung gestellt haben. Die Analysen unserer Techniker lassen vermuten, dass sie ziemlich harte Gegner sein dürften, wenn man bedenkt, dass sie immer noch als ›Fregatte‹ bezeichnet werden. Aber sie sollten keine ernstzunehmende Bedrohung für Ihre Streitmacht darstellen, selbst wenn Sie nicht über die Cataphracts verfügen. Allerdings ist es durchaus möglich, dass die Erewhonese Navy eine Division Leichter oder sogar Schwerer Kreuzer detachiert hat, um diesen Fregatten Rückendeckung zu verschaffen. Eigentlich rechnen wir nicht damit, aber möglich ist es zweifellos, wenn man bedenkt, wie Erewhon auf den ... vorangegangenen Zwischenfall in diesem System reagiert hat. Sollte das tatsächlich der Fall sein, werden wir es zumindest mit einiger Hardware vom Manty-Standard zu tun haben, und das könnte das ganze Unternehmen deutlich kostspieliger gestalten. Aber wenn Sie die Cataphracts in den Werfern haben, sollten Sie erfolgreich sein oder zumindest mit Schäden davonkommen, die sich leicht verschmerzen.«
Er hielt inne, blickte sich am Tisch um und dachte kurz darüber nach, dass alles, was er ihnen bislang erzählt hatte, ungewöhnlicherweise ganz und gar die Wahrheit gewesen war. Vielleicht nicht die ganze Wahrheit, aber immerhin die Wahrheit.
»Das wäre alles, Sir«, sagte er und nickte Luff respektvoll zu.
»Wir werden das gewiss im Hinterkopf behalten, Captain«, erwiderte Luff, dann winkte er mit einer Hand Bürger Commander Hartman zu.
»Und jetzt, Millicent, wollen Sie und der Rest des Stabes doch gewiss auch noch auf das eine oder andere hinweisen, nicht wahr?«
»Jawohl, Sir.« Auch Hartman blickte der Reihe nach alle Anwesenden an. »Zunächst einmal«, begann sie, »wäre da die Frage ...«
Kapitel 16
»Hali Sowle, sie haben Freigabe, den Orbit zu verlassen.« Erneut überprüfte E. D. Trimm den Bildschirm, mehr aus Gewohnheit als aus irgendeinem anderen Grund, nur als letzte Vorsichtsmaßnahme gegen die äußerst unwahrscheinliche Möglichkeit, ein unautorisierter Flug - oder vielleicht sogar ein Bolid, so statistisch unwahrscheinlich das auch sein mochte - könne einfach auf den vorprogrammierten Kurs des Frachters geraten.
»Hali Sowle, over and out.«
Reine Routine. Mittlerweile, zwei Wochen später, hatte Trimm nur noch sehr vage Erinnerungen daran, die Hali Sowle einer erneuten Überprüfung unterzogen zu haben. Natürlich gab es darüber Aufzeichnungen. Aber ohne Grund würde sie diese alten Aufzeichnungen nicht noch einmal durchgehen. Abgesehen davon hatte sie bei dieser Schicht das große Glück, Steve Lund als Partner zu haben, und sie hatten sich gerade mitten in einer freundschaftlich-hitzigen Diskussion über die neuesten Trends in der Frauenmode befunden, als der Funkspruch der Hali Sowle hereingekommen war. Kaum, dass der Frachter sich in Bewegung gesetzt hatte, nahm E.D. das Gespräch auch schon wieder auf.
Es gab Augenblicke, in denen sie sehr enttäuscht war ob Steves sexueller Ausrichtung. In mancherlei Hinsicht wäre er ein besserer Ehemann für sie gewesen als der, den sie tatsächlich hatte. Aber das Universum war nun einmal nicht perfekt.
»Na, ich würde sagen, das ist perfekt gelaufen.« Auf ihrem Sessel sackte Friede Butry ein wenig in sich zusammen. Ihre Anspannung war
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