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Die Fährte der Toten

Die Fährte der Toten

Titel: Die Fährte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael White
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McCarson. Kyle macht einen Schritt in ihrer Richtung, und Tanya nimmt ein ekelhaftes Aroma von Verwesung und Fäulnis wahr. 
     
    'Bist du taub geworden hier drin? Ich warte noch auf eine Antwort.'
     
    'Nein, bin ich nicht. Und ja, ich hab verstanden.'
     
    'Gut. Ich habe nämlich keine Lust auf alberne Spielchen. Damit wir uns nicht missverstehen – ich bin kein Folterknecht. Ich verabscheue es vielmehr, Menschen mit Gewalt dazu zu bringen, die Wahrheit zu sagen. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass ich es sehr schnell merke, wenn man mich anlügt. Und das kann ich nicht leiden.
     
    Also - wir können es auf die zivilisierte Tour machen oder auf die harte. Soweit klar?'
     
    Tanya nickt.
     
    'Dann können wir ja loslegen. Also, wieso bist du eigentlich ihre Privatnutte geworden?'
     
    Tanya runzelt die Stirn.
     
    'Weil das immer noch besser war, als mit durchgeschnittener Kehle und zerfetztem Gesicht im Mülleimer zu landen. So wie du in absehbarer Zukunft.'
     
    Kaum sind ihr die Worte über die Lippen gerutscht, will sie sich auch schon auf die Zunge beißen. Kyle nickt nur.
     
    'Macht Sinn. Und was meine Zukunft angeht, das wurde mir schon einmal prophezeit. Wie du siehst, erfreue ich mich aber noch bester Gesundheit. Und das wird auch so bleiben. Deiner Freundin dagegen wird es bald schlecht ergehen.'
     
    Tanya verdreht nur leicht die Augen, schweigt aber.
     
    ‘Du glaubst mir nicht. Du meinst, sie wird dich hier rauspauken, und ich, der ich nur so ein kleines hilfloses Arschloch bin wie Manzana oder Wilcott oder all die anderen, ich werde nicht die geringste Chance haben...'
     
    Kyle sieht zur Seite und nickt wieder.
     
    'Kann ich verstehen. Dann will ich dich mal auf den aktuellen Stand bringen. Und der ist folgendermaßen - es gibt noch andere, die so sind wie sie. Und diese anderen sind ihr nicht gerade wohlgesonnen. Du verstehst?'
     
    Tanya schüttelt betont langsam den Kopf, während Kyle sie mit Argusaugen betrachtet.
     
    'Ich bin mir nicht sicher, was sie sind...'
     
    Kyle macht eine weitere Pause und wendet den Blick keine Sekunde von Tanya ab.
     
    'Was meinst du – gibt es Vampire?'
     
    'Häh?'
     
    'Stell dich nicht dumm. Ich weiß Bescheid. Es gibt wohl mehrere von ihrer Sorte. Ich hatte bereits das Vergnügen, jemanden ihrer Art kennen zu lernen. Also – erzähl mir von ihnen. Wie funktionieren sie? Was tun sie mit uns? Hat sie dich ihr Blut trinken lassen oder ähnliches?'
     
    ‘Du spinnst. Hast du was genommen? Vampire? Sag mal, ist noch alles in Ordnung?'
     
    In Tanyas Kopf rotieren die Gedanken. Wie kann das sein? Woher weiß er davon? Wer steht hinter ihm?
     
    Kyle senkt den Kopf, als würde er den grauen Betonfußboden betrachten.
     
    'Ich sagte doch, dass ich es merke, wenn man mich belügt...'
     
    Er hebt ruckartig den Kopf, starrt Tanya an und schnappt sich ihre Linke und umfasst ihren kleinen Finger. Das Geräusch des brechenden Knochens, so leise es auch ist, scheint infernalisch laut von den Wänden widerzuhallen, genau wie Tanyas Schmerzensschrei.
     
    Kyle spürt für den Bruchteil einer Sekunde eine perfide Befriedigung, doch sie verfliegt so schnell wie sie gekommen ist. Er lässt Tanyas Hand los. Was zur Hölle machst du da gerade, denkt er.
     
    'Tut mir leid. Ich habe wohl ein bisschen...überreagiert. Aber wie du jetzt wohl kapiert hast, kann ich genau so unangenehm werden wie deine Freundin...'
     
    Tanya verzieht das Gesicht zu einem abfälligen Grinsen, hinter dem sie den rasenden Schmerz zu verstecken versucht, der durch ihre Hand den Arm hinauf pulsierende Stöße in ihren Kopf sendet. Ihre Stimme klingt gepresst, als sie ihm antwortet.
     
    'Das glaubst auch nur du. Du hast keine Ahnung, mit wem du dich hier anlegst. '
     
    'Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher. Wie ich schon sagte - '
 
    'Ist ja gut, ich weiß, dass du den Durchblick hast. Du weißt, was sie ist, also, warum fragst du mich noch? Nenn sie wie du willst, in jedem Fall ist sie eins - eine Killerin. Die dich umlegen wird. Weil du ihr auf die Nerven gegangen bist. Falls du mir nicht glaubst – denk einfach mal über diese Ratte nach, von der du ein Foto dabei hattest. Die sich für mächtig stark hielt, wenn es darum ging, Frauen zusammenzuschlagen - nur um dann einfach mal die falsche zu treffen. '
     
    Tanya lacht, nur um gleich wieder den Schmerz zu spüren, der aus ihrer Hand in den ganzen Körper zu strahlen scheint.
     
    Kyle leckt sich über

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