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Die Fährte der Toten

Die Fährte der Toten

Titel: Die Fährte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael White
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gehört dir. Dein Talisman. Er wird dich beschützen, und du sollst ihn tragen, als Erinnerung an diese Nacht und als Zeichen deines Mutes.'
     
    'Sie braucht jetzt Ruhe', sagt Elton. 'Ihr Zustand ist kritisch. Eigentlich mehr als das. Jemand muss sie im Auge haben. Rund um die Uhr.'
     
    'Ich werde über ihren Schlaf wachen‘, sagt Pete.
     
    ***
     
    'Wir haben ein Problem.'
     
    Jerry wirft eine Zeitung auf den Tisch. Die Schlagzeile brüllt es heraus - Zeugen massakriert.
     
    'Das ist ja mal eine echte Neuigkeit, Jerry. Sonst noch was?'
     
    'Wir haben ein echtes Problem, Pete.'
     
    'Ich verstehe. Und was glaubst du, ist die Lösung unseres Problems?'
     
    'Wir müssen sie loswerden. Sie kann nicht hier bleiben. Die wissen noch nichts, aber das wird sich schnell ändern. Das weißt du genauso gut wie ich.'
     
    'Stimmt. So wie ich viele andere Dinge auch weiß.'
     
    Pete nimmt die neben ihm auf dem Tisch liegende Pistole und hält sie Jerry mit dem Griff voraus hin.
     
    'Ich würd sagen, ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Na los, erschieß sie. Dann sind wir raus aus der Nummer. Vielleicht. Wir verscharren sie in der Wüste in einem namenlosen Grab. Ein Mädchen ohne Namen. Dem man zwei Kugeln in den Rücken gejagt hat, als es weglief, als man seine Familie abgeschlachtete.'
     
    Pete Blick wandert zu dem Mädchen.
     
    'Weißt du, ich kann mich erinnern, dass wir uns mal einig waren nicht wegzulaufen, wenn einer nicht mit kann. Das wir niemanden zurücklassen. Niemals. Aber vielleicht haben sich die Zeiten ja geändert. Also, wenn du schießen musst, dann schieß und quatsch nicht.'
     
    Mit einer langsamen Bewegung erhebt sich Pete von seinem Stuhl und zieht seinen schweren Revolver aus dem Schulterholster.
     
    'Und wenn du geschossen hast, solltest du schnell sein. Ich gebe dir einen Vorsprung. Ich zähle bis drei. In der Zeit kannst du mich auch abknallen. Danach...'
     
    Jerry schaut auf den Griff der Waffe, während sein Blick zwischen Pete und dem Mädchen hin- und herwandert.
     
    'Ich hoffe, du weißt, was du tust, Pete.'
     
    Für einen Moment herrscht Schweigen, dann dreht sich Jerry um und verlässt den Raum, während Pete sich wieder hinsetzt und das Mädchen betrachtet, das während seines Fieberschlafes leise vor sich hinmurmelt.
     
    ***
     
    Vor der Tür zündet sich Jerry eine Zigarette an und nimmt einen tiefen Zug. Erst mal den Kopf frei kriegen und nachdenken. So war das alles nicht geplant. Das passt ihm alles gar nicht. Auf der anderen Seite – Pete hat Recht. Es ist eine Frage der Ehre. Nur – was nützt einem Ehre, wenn man tot ist. Und Jerry hat das miese Gefühl, dass sie das früher oder später alle sein werden, wenn sie von jetzt an nicht höllisch aufpassen.
     
    Eine Bewegung in der Dunkelheit reißt ihn aus seinen Überlegungen. Mit einem Stirnrunzeln wirft er die Zigarette weg und legt seine Hand an den Griff seiner Waffe. Dann bewegt er sich vorsichtig auf die Stelle zu, wo er etwas wahrzunehmen geglaubt hat, und nach einigen Schritten hat ihn die Dunkelheit aufgesogen.
     
    ***
     
    Pete starrt noch lange auf die Tür, nachdem Jerry diese hinter sich geschlossen hat. Dann bemerkt er, dass das Mädchen erwacht ist und ihn ansieht. Wieder hat er das Gefühl, dass ihm eine eisige Hand über den Rücken streicht. Wer immer Dein Feind ist, Mädchen, ich bin froh, dass nicht ich es bin. Pete räuspert sich kurz, steht dann auf und geht in die Hocke.
     
    'Na, wie geht es? Wahrscheinlich nicht so berauschend. Aber das Schlimmste hast du hinter dir. Wie ich schon gesagt habe, mein Name ist Peter. Aber alle nennen mich Pete.'
     
    Er streicht ihr eine Haarsträhne aus dem schweißnassen Gesicht.
     
    'Und wie sollen wir dich nennen?'
     
    Das Mädchen sieht Pete aus müden, kalten Augen an.
     
    ‘Du kannst mich Lee nennen.'
     
    'Ok Lee, wir müssen - '
     
    'Warum tust du das alles? Warum hast du mich nicht liegen lassen?'
     
    Pete senkt den Kopf.
     
    'Vielleicht begleiche ich eine alte Schuld.'
     
    Lee nickt.
     
    'Eine alte Schuld...'
     
    Mit diesen Worten dämmert sie davon, während in den Schatten von Petes Erinnerungen die Gespenster der Vergangenheit ihren niemals endenden Tanz von neuem beginnen.
     
    ***
     
    Das Innere des Hauses ist stockfinster. Kein Wunder, denkt Pete. Warum sollte es hier Licht geben, wo das Leben hier schon lange entschwunden ist. Er versucht sich zu orientieren, aber es gelingt ihm nur mühsam. Es ist Lees leise Stimme, die ihm den

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