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Die Fährte der Toten

Die Fährte der Toten

Titel: Die Fährte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael White
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Kopf.
     
    'Eine rein geschäftliche Angelegenheit. Dein Freund hat seine Nase in Dinge gesteckt, die ihn nichts angehen, und jetzt kommt halt die Quittung dafür. Nur für den Fall, dass du es immer noch nicht verstanden hast - für Sentimentalitäten ist kein Platz in unserer Welt. Zieh die Sache durch und du bist frei. Wenn du dagegen kneifen - '
     
    'Nein, ich kneife nicht. Aber ich erledige das auf meine Weise. Und du hältst dich da raus. Wenn du dich einmischt, wenn ich dich auch nur spüre im Umkreis von hundert Meilen, dann platzt der Deal, und ich kümmere mich um dich. Kapiert?'
     
    ‘Du willst es wirklich wissen heute Nacht, was?'
     
    Frank beugt sich über den Tisch und bringt sein Gesicht ganz nah an das von Lee.
     
    ‘Du kleine Welpe hast ein wirklich großes Maul. Du kläffst so laut, dass es fast die halbe Stadt hört. Aber das ist ja auch das Vorrecht der Welpen. Zu kläffen. Wuff wuff wuff. Die kleine Lee beißt gleich. Wuff wuff wuff.'
     
    Er schüttelt den Kopf.
     
    'Aber bitte. Ich habe meine Bedingungen, du hast deine. Nennen wir es einen Deal. Aber, meine kleine Lee, wenn du es versaust, hast du ein Problem. Und zwar mit mir. Denn dann wird das kleine Andenken in deinem hübschen Gesicht viele kleine Ableger bekommen.'
     
    Frank fixiert Lee mit seinen Augen, aber Lee hält seinem Blick stand. Für einen Moment hat sie das Gefühl, dass sich die Gewalt ihren Weg bahnen wird, aber dann entspannt sich Frank und tätschelt Lee die Wange. Lee wischt seine Hand beiseite.
     
    'Sind wir uns also einig', sagt Frank. ‘Du kümmerst dich um ihn, und wenn du fertig bist, bist du frei und kannst tun und lassen was Du willst. Einverstanden?'
     
    'Einverstanden. Und danach sollten wir uns besser nie wieder begegnen. Denn es wird dir nicht gut bekommen. Aber irgendwie bin ich mir sicher, dass wir uns wiedersehen werden.'
     
    Mit diesen Worten gleitet Lee von ihrem Hocker und verlässt die Bar, während Frank ihr schweigend nachblickt.

 
Teufel / 14
     
    'Mein Freund,
     
    ich hoffe, du liest diese Nachricht und wirfst sie nicht einfach weg. Wenn du es doch tust – ich könnte es verstehen nach all dem, was geschehen ist. Aber ich hatte meine Gründe. Und wer könnte das besser verstehen als du.
     
    Unsere Wege haben sich damals getrennt, und meiner ist von da an nicht mehr der deine gewesen. Nun hat das Schicksal bestimmt, dass sich unsere Pfade noch ein letztes Mal kreuzen sollen.
     
    Ich werde in drei Nächten zu Hause auf dich warten. Dann wirst du die Antworten bekommen, auf die du schon lange wartest.
     
    Lee'
     
    Pete faltet das Papier sorgfältig zusammen und starrt in die Nacht hinaus. Eine Stimme aus der Vergangenheit. Einer Zeit, als so vieles noch besser war als heute. Als er noch mit seinen Freunden vereint war. Nein, es war nicht alles eitel Sonnenschein damals. Aber er hatte seinen Platz in der Welt. Jetzt ist er nur noch ein Schatten seiner selbst, der sich einfach dahin treiben lässt. Weg von seinen unsichtbaren Häschern, die er zu spüren glaubt. Noch haben sie sich nicht auf seine Fährte gesetzt. Aber es wird nicht mehr lange dauern, da ist er sich sicher.
     
    Und nun also sie. Nach all der Zeit. Sie lebt noch. Das überrascht ihn nicht. Er hätte es gespürt, wenn sie tot wäre. Kurz nachdem sie ihn und die anderen verlassen hatte, war dieses Gefühl einmal mit Macht über ihn gekommen, doch es war genauso schnell wieder verschwunden, wie es gekommen war. Fast glaubt er, sie in der Ferne zu sehen, aber es ist nur ein Spiel der Schatten.
     
    Du willst mich wiedersehen, Sister Moon. Ich werde da sein.
     
    ***
     
    Pete hat seine Maschine abgestellt und geht das letzte Stück zu Fuß. Er hat es nicht mehr eilig. Irgendwie spürt er, dass er am Ende seines Weges angekommen ist. So viele lange Jahre sind vergangen seit der Nacht, in der er sie im Zorn verließ. Die anderen haben sie wahrscheinlich schon längst vergessen. Aber er nicht. Wie sollte er auch. Er hatte sie suchen wollen, nachdem sie plötzlich wie vom Erdboden verschluckt zu sein schien. Doch Jerry war dagegen gewesen, und er hatte den Rest der Gang auf seine Seite gezogen. Woraufhin Pete seine Konsequenzen gezogen und die Gang, die für so viele Jahre sein Zuhause und seine Familie gewesen war, verlassen hatte. Die anderen hatten es zunächst nicht glauben wollen, und als er wirklich ging, hatte Elton angeboten, ihn auf seiner Suche zu begleiten, doch er hatte abgelehnt.
     
    So hatte er sich auf die Suche

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