Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
Vom Netzwerk:
dass Eltern es nicht immer gleich als Spinnerei abtun sollten, wenn ihre Kleinen phantastische Dinge erzählen. Durch dieses dumme Verhalten der Erwachsenen verlieren die meisten Kinder einen gesunden Bezug zu ihrer Intuition. Aber was schwafle ich da. Ed ist jetzt mit diesem Cole allein. Ed ist in Gefahr. Und wir können nichts tun, als hier rumsitzen und Däumchen drehen. Ich werde noch verrückt vor Angst Steve. Ich habe die Kälte in Coles Augen gesehen.“
    „Immer noch so schlimm, Kirsten?“, fragte Steve. Besorgt setzte er sich neben sie und legte er seinen Arm um ihre Schulter. „Ich hatte gehofft, Elaine hätte dir etwas von der Angst nehmen können.“
    Einem Gespräch über den gestrigen Besuch im Museum waren sie bisher aus dem Weg gegangen. Das West Cromwell war nicht weit vom Museum entfernt, und Steve bestand darauf, zu Fuß zu gegen. Er wollte mit seinen Gedanken allein sein, und bat Kirsten um Verständnis. Sie nahm sich daraufhin ein Taxi, und schlief bereits, als Steve abends an ihrer Zimmertür klopfte.
    Erst durch das Klopfen wachte sie aus einem traumlosen Schlaf auf und schaute verwundert auf die Uhr. Sie hatte mehr als fünfzehn Stunden durchgeschlafen! Als Kirsten schlaftrunken die Tür öffnete, stand Steve mit einem Frühstückstablett im Flur und erzählte aufgeregt von der Direktübertragung im Fernsehen.
     
    „Steve. Was ist los mit dir“, fragte Kirsten besorgt, nachdem sie den Fernseher ausgeschaltet und das Tablett vom Bett geräumt hatte. „Du bist plötzlich so, so anders. Ich merke doch, dass du mit den Gedanken ganz weit weg bist. Willst du mir nicht sagen, was dich bedrückt?“
    Steve löste seinen Zopf und massierte seine Schläfen. In seinem Kopf hatte sich seit dem Besuch im Museum ein mentaler Druck aufgebaut, der sein Denkvermögen lähmte und sich in der Nacht noch gesteigert hatte. Erschöpft ließ er sich in einen Sessel fallen, und schaute Kirsten ratlos an.
    „Wenn ich es nur selbst wüsste. Ich fühle mich so schwer, so unsagbar ausgepowert seit wir Museum waren. Ich kann mir meinen Zustand nicht erklären, Kirsten. Ich habe keinen Platz mehr im meinen eigenen Körper. Stell dir vor, du bist eine Flasche, in der ein Liter passt, aber zwei hinein sollen. So fühle ich mich irgendwie.“ Steve schüttelte den Kopf. „ Anders kann ich es nicht beschreiben. Tut mir leid…“
    Kirsten schloss die Augen, und versuchte das soeben gehörte richtig zu deuten. „ Du beschreibst haargenau das Gefühl, das ich hatte, als Elaine in mir erwachte, Steve. Sag, hörst du eine Stimme in dir? Hast du Gedanken, von denen du nicht weißt, woher sie kommen.“ Kirsten strich Steve sanft über die Stirn und schaute ihn mitfühlend an.
    „Nein. Stimmen höre ich nicht. Da ist keine andere Seele, die sich in mir ausbreiten will, fürchte ich. Ich kann mir denken, worauf du hinaus willst. Merlin! Du denkst, ich bin die Reinkarnation des Merlin, nicht war? Ich habe mir die ganze Nacht darüber den Kopf zermartert. Aber ich höre keine Stimmen und niemand redet mit mir.“
    Kirsten nickte stumm.
    „Ich war auch erst irritiert. Der Daumen, plötzlich sprudelt mir der Geburtsname Merlins über die Lippen… Warum nicht, dachte ich. Unser Schicksal hat ja schon für so manche Überraschung gesorgt. Aber, da ist nichts. Keine Stimme, kein Gefühl, nichts. Nur so ein seltsamer Druck.“
    Du musst ihm helfen. Nur mit deiner Hilfe kann der Keim Wurzeln bilden…
    „Und wie soll ich das machen?“, dachte Kirsten mutlos.
    Es ist an der Zeit, eigene Entscheidungen zu treffen, meine Liebe. Folge deiner Intuition. Hab keine Angst, denn du kannst nichts falsch machen…
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    26
    Sheldon und sein Gast waren den ganzen Tag mit öffentlichen Verpflichtungen beschäftigt. Cole hatte tatsächlich einen vollen Terminkalender, der neben dem Besuch beim Premier, und der Einweihung einer amerikanischen Stiftung, auch den Besuch verschiedener Großindustrieller in der Botschaft beinhaltete. Das darauf folgende Dinner sollte glanzvoller Höhepunkt des heutigen Tages werden, und mit einem abschließenden Cocktail ausklingen. Sheldon wich die ganze Zeit über nicht von Coles Seite und beobachtete den smarten Politiker genau. Cole gab sich weltmännisch und charmant wie immer wenn er sich in der Öffentlichkeit bewegte. Nichts deutete darauf hin, das von diesem Mann eine Gefahr ausging. Cole trug am Abend einen dunkelblauen Anzug, der ihm sicher auf

Weitere Kostenlose Bücher