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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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ihn mit seiner kurzen Ausführung aus dem Gleichgewicht gebracht. Konnte es sein, das er mit Merlins Schicksal enger verknüpft war, als er im Moment überschauen konnte? Sollte er etwa…
    Plötzlich wurde es ihm im Büro des Professors zu eng. Er musste raus an die frische Luft. Er musste nachdenken, seine wirren Gedanken ordnen.
    „Äh… ja. Danke Professor“, sagte Steve und stand überraschend auf. „Sie haben uns mehr über den Zahn verraten, als wir erhofft hatten. Aber wo ist nur wieder die Zeit geblieben. Ich fürchte, wir müssen uns leider verabschieden. Haben Sie vielen Dank. Ich würde mich freuen, zu einem günstigeren Zeitpunkt noch einmal mit Ihnen über das Stück sprechen zu können. Was meinst Du, Kirsten?“
    „Er hat leider Recht, Trevor. Wir sprechen später noch darüber. Dann kann ich Dir das Stück auch für ein paar Tage überlassen.“
    Toynbee erhob sich langsam aus seinen Sessel und reichte jedem die Hand. „Da kann man wohl nichts machen. Geduld ist eine Tugend, die ich wohl erst im hohen Alter erlerne, Kirsten“, meinte er etwas säuerlich und brachte sie zur Tür.
    „Ach ja, noch etwas. Der Zahn ist dem Pavian nicht einfach so ausgefallen. Abgebrochen würde ich sagen. Die Wurzel fehlt, falls der Zahn nicht nachträglich entsprechend bearbeitet wurde. Aber die Bruchkante spricht eher dafür, dass dem armen Tier der Zahn bei einem Kampf, oder einem Unfall abhanden gekommen ist.
     
     
    25
     
    Am 05.09.2005 herrschte in der amerikanischen Botschaft Ausnahmezustand. Wie von Williams angekündigt, tauchten am Abend nach Sheldons Rückkehr einige Männer auf, die sich als persönliches Sicherheitspersonal des Vizepräsidenten auswiesen. Sheldon hatte inzwischen geduscht und frische Kleidung angezogen. Mit Williams und Ms. Bent war alles Notwendige besprochen und der hohe Gast konnte kommen.
    „Walker, Ken Walker“, stellte sich ein Bundesbeamter in Zivil vor, der von vier Männern begleitet wurde. Vom Erscheinungsbild her hätten allesamt Brüder sein konnten. Walker verbreitete jedoch eine gewisse Autorität, die ihn ohne Zweifel als den Anführer der Gruppe auswies.
    „Uns wurde schon Ihr Eintreffen angekündigt, meine Herren“, sagte Sheldon scharf. Da standen wieder diese Typen vor ihm, wie schon Tage zuvor Baxley und Darr. Er wollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, den Männern ergeben das Feld zu räumen, und behandelte sie entsprechend.
    Walker schien entweder nichts davon mitzubekommen, oder war einer von der ganz abgebrühten Sorte. Nachdem er Sheldon über die Maßnahmen, die er und seine Männer ergreifen würden informiert hatte, machte er auf dem Absatz kehrt und hinterließ einen sehr nachdenklichen Botschafter.
    Sheldon hatte während der Anwesenheit der Männer in seinem Büro ein fast greifbares Gefühl von Kälte gespürt. Emotionale Kälte. Der starre Blick Walkers, barg nichts Lebendiges. Er kannte viele Männer, die als scharfe Hunde bei den Mannschaften verschrien waren. Eisige Blicke hatten die auch. Aber es war noch Leben in ihren Augen. Diese Männer konnten Dienst und Freizeit voneinander trennen, und waren bei gemeinsamen Abenden im Casino recht gesellige Kerle. Walker und sein Gefolge jedoch waren Killer. Das war Fakt, und Sheldon wurde das Gefühl nicht los, das mit diesen Männern etwas nicht stimmte, dass sie keine Seele mehr besaßen. Coles Männer eben, dachte er beklommen, während Einsamkeit nach seinem Herzen griff. Ein neues Gefühl nahm Besitz von ihm. Ein Gefühl, das er so eigentlich nie erfahren hatte. Angst! Ed Sheldon hatte zum ersten Mal in seinem Leben wirklich Angst. Wie konnten er und seine Freunde nur gegen diese emotionslosen Maschinen vorgehen. Ihre Chancen standen bei Null. Ein kluger Taktiker plante seine Züge weit im Voraus, und sollte sich Sheldons Verdacht bestätigen, war Cole auf alles vorbereitet wenn er die Botschaft betrat. Er hingegen konnte nichts tun, als seine eigene Waffe aus dem Safe zu holen und sie von nun an bei sich zu tragen. Eine Pistole! Konnte er mit einer Pistole etwas gegen Cole ausrichten?
     
    Vor dem Botschaftsgebäude drängten sich neben Fotografen und Reportern aus aller Welt viele Schaulustige. Sicherheitskräfte der Polizei hatten das Terrain ausreichend abgeriegelt, und standen untereinander in Funkkontakt. Coles Männer waren nirgends zu sehen, als Sheldon mit Williams vor die Tür trat, und sich umschaute. Kurz zuvor hatte er die Meldung erhalten, dass die Limousine des Vizes in

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