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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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bescheid und konnte gut verstehen, wenn plötzlich die Vergangenheit anrief. Deshalb verzichtete er auch auf Förmlichkeiten und sagte nur einen Satz. „Der Nostradamus Schlüssel ist aufgetaucht …“
    Steve versuchte das eben Gehörte in die richtige Schublade seines Gehirns einzuordnen. Nostradamus. Das Stargate Projekt. Eines der wenigen Dinge, die er während seiner Zeit beim MI6 gern getan hatte. Er war zwar nur für 18 Monate daran beteiligt, aber dieser Auftrag bedeutete damals eine willkommene Abwechslung zum gefährlichen Alltag des Agenten. Man hatte in allen Abteilungen der Geheimdienste nach Interessenten gesucht, die diese nicht alltägliche Aufgabe übernehmen wollten. Steve kamen damals erste Zweifel über den Sinn seiner Arbeit. Hinzu kamen die ewigen Diskussionen mit Collum. Bis zu seiner Rente wollte er auf keinen Fall dieses Leben weiterführen. Die Ironie seiner Gedanken stieß ihm sauer auf, denn genau das trat ein.
    „Steve, bist Du noch dran?“, meldete sich Sheldon nach einer Weile.
    „Ed … es ist eine Menge geschehen, seit damals. Ich glaube nicht, dass ich Dir noch eine große Hilfe sein kann. Und ehrlich gesagt, ich möchte auch nicht.“
    Steve und Ed hatten damals einen guten Draht zueinander. Wohl auch deshalb, weil Ed nicht dem Projekt angehörte. Gelegentlichen besuchte Sheldon die für Stargate eigens angemietete Villa in Arizona, um seine Frau abzuholen. Bei einem Bier schwatzten die Männer gelegentlich über Gott und die Welt, oder fachsimpelten über Bogenschießen. Eine der vielen Gemeinsamkeiten die sie entdeckt hatten.
    Als das Projekt eingestellt wurde, verloren sie sich zwar aus den Augen, hielten aber noch unregelmäßig telefonischen Kontakt, bis der irgendwann einschlief.
    Zuletzt sah er Ed, als er ihn im Sanatorium für Kriegsverletzte besuchte. „Steve, ich weiß …“ redete Sheldon behutsam auf Harris ein.
    „… und niemand kann es Dir verdenken, wenn Du nach Deinem schrecklichen Erlebnis von der Welt nichts mehr wissen willst. Aber denk bitte auch mal an die Zeit davor, und wie enttäuscht Du warst, als Stargate eingestellt wurde. Du hast doch gar nicht genug davon kriegen können, in den Archiven der Welt nach Dokumenten zu stöbern. Wenn ich allein an den ganzen Kram denke, den Du im Laufe der Zeit zusammengetragen hast. Soll das alles umsonst gewesen sein? Jetzt, wo der echte Schlüssel aufgetaucht ist muss es Dich doch interessieren, ob an diesen Prophezeiungen wirklich was dran ist. Steve, das war doch
Dein
Ding.“
    „Tut mir leid, Ed, mein Entschluss steht fest“, sagte Steve leise. „ Nichts auf der Welt kann mich dazu bringen, für die USA oder irgendein anderes Land meine Zeit zu verschwenden.“
    Ed Sheldon hatte für vieles Verständnis, aber die Stimme am anderen Ende der Leitung steigerte sich in Selbstmitleid. Und das war etwas, was in Sheldons Welt keinen Platz hatte.
    „Jetzt hör mir mal zu, Du armer Indianer. Ich bitte Dich nicht darum aus einen Tarnkappenbomber über feindliches Gebiet abzuspringen, oder Minen an Schlachtschiffen zu heften. Ich möchte nur das Dokument, das Du damals ausfindig gemacht hast in Augenschein nehmen, oder auch nur die Kopie davon. Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt oder?
    Ich habe hier eine Expertin, die das für uns in kürzester Zeit erledigen kann. Danach kannst du Dich ja wieder in dein Schneckenhaus zurückziehen und über die schlechte Welt philosophieren. Oder hast Du das Dokument in einem feierlichen Ritual zur Beendung eines Lebensabschnittes zusammen mit Deinem Teddy verbrannt?“
    Er hatte das letzte Wort nicht ganz ausgesprochen, da wusste Sheldon, das er zu weit gegangen war. Er hatte nicht das Recht, nach langer Zeit in Steves Leben zu dringen und ihm Vorwürfe zu machen.
    „OK Häuptling“, kam es nach kurzer Funkstille aus dem Handy.
    „Du kannst mit Deiner Expertin hier aufkreuzen und sie den Text entschlüsseln lassen. Ich besitze die Kopie tatsächlich noch. Aber dann macht Ihr euch sofort wieder aus dem Staub.“
    Der Botschafter war überrascht über Steves plötzlicher Einsicht. Und er hatte ihn Häuptling genannt. Ein gutes Zeichen?
    Sie waren damals oft zum Bogenschießen gefahren. Dabei nannten sie sich scherzhaft Häuptling und Indianer. Ed wurde zum Häuptling, weil er älter war als Steve, der viel treffsicherer war.
    „Danke Kleiner. Wir kommen zu viert, da meine Expertin noch unter Aufsicht des FBI steht. Du weißt ja wie die so ticken.“
    „Na gut. Soll mir auch

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