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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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mehr hin. Auf jeden Fall gab es noch geografische Angaben, die eindeutig auf die Küstengegend von Indien hinwiesen.“
    „Mann. Das ist echt der Hammer. Ich kann mir gut vorstellen wie sauer Du warst, als Sheldon Dir nicht zuhören wollte“, meinte Steve fassungslos.
    „Ja. War ich wirklich. An dem Tag hatte ich es den Amis fast schon gegönnt, dass sie für ihre Arroganz einen Denkzettel bekamen. Aber nur für kurze Zeit natürlich. Schließlich können die Menschen nichts dafür, das sie von Idioten regiert werden.“ Kirsten redete sich in Rage und musste sich bremsen.
    „Naja egal. Die Würfel sind gefallen und Sheldon stellte sich glücklicherweise noch als vernünftiger Kerl heraus. Inzwischen kann ich Ed gut leiden und habe vollstes Verständnis für seine damalige Reaktion. Habe ich ihm auch schon gesagt.“
     
    „Eines verstehe ich immer noch nicht“, meinte Steve, nachdem der Wirt Bier gebracht hatte.
    „Wenn Du nun diese versteckten Botschaften selber lesen kannst, wieso benötigst Du dann noch Dein Programm?“
    „Auf die Frage habe ich schon gewartet“, meinte Kirsten lachend und entspannte sich wieder. „Tatsächlich bin ich nicht unbedingt auf
Notredamme
angewiesen. Aber, ich bin Informatikerin und hatte von Haus aus den Drang, ein entsprechendes Programm zu entwickeln. Und, wie wir auch bei Deinem Text gesehen haben, Notredamme macht die Sache wesentlich einfacher. Es kann besser lesen als ich. Du darfst nicht vergessen, dass an den Texten der Zahn der Zeit erheblich genagt hat. Deshalb gibt es solche Programme. Sie erkennen solche Zeichen auch dann noch, wenn sie schon fast verblichen sind. Vergiss bitte nicht, ich bin immerhin schon über vierzig, da können die Augen nicht mehr so.“
    Steve machte ein nachdenkliches Gesicht. „Was mir aber immer noch nicht so recht einleuchten will ist, wie soll es möglich sein, die Zukunft sehen zu können, wenn man in der Lage ist, diese Ereignisse zu manipulieren. Es ist doch so, dass der Glen Canyon Staudamm nicht, wie Nostradamus vorausgesehen hatte, gebrochen ist. Die Zukunft wurde also durch seine Deutung verändert. Dann kann er doch eigentlich nicht die Zukunft gesehen haben, oder? Verstehst Du was ich meine?“
    Kirsten nickte zustimmend. „Die gleiche Frage habe ich auch schon gestellt. Eine Antwort habe ich leider nicht parat. Aber was soll’s, wichtig ist doch, dass nichts Schlimmes passiert ist, oder? Es gibt eben Dinge, die nicht so ohne weiteres zu erklären sind, wie wir nüchtern denkenden Menschen uns inzwischen eingestehen müssen. Aber wer weiß, vielleicht werden wir eines Tagen auch hinter dieses Geheimnis kommen.“
    Versuch lieber hinter Dein eigenes Geheimnis zu kommen…
    Kirsten konnte sich gerade noch die Hand vor dem Mund halten. Fast hätte sie wieder Gedanken ausgesprochen, die nicht ihre eigenen waren.
    Einfach ignorieren, dachte sie und trank den Rest ihres Bieres aus. Wenn ich wieder zuhause bin, wird das sicher wieder aufhören…
    Ignorieren kannst Du Hunger und Durst, Schmerzen und Kummer. Aber mich, Dein Schicksal, Deine Bestimmung wirst Du niemals ignorieren können. Alles wird, was werden soll. Werde Dir bewusst, das Du nicht die bist, die Du meinst zu sein…
    Kirsten hielt verdutzt inne. Dann schaute sie auf ihr leeres Bierglas und fing laut an zu lachen.
    „Ich bin nicht so, wie die anderen, weist Du Steve?“, sagte sie kichernd. Steve hatte keine Ahnung, wovon Kirsten redete und wollte nur noch schlafen.
    Es war schon nach Mitternacht, als Kirsten und Steve sich mit leichten Gleichgewichtsstörungen auf die Zimmer begaben. Kirsten kicherte unentwegt und redete mit sich selbst, doch Steve maß dem keine große Bedeutung zu. Auch er hatte einiges über den Durst getrunken. Morgen würde er die Quittung dafür bekommen, dessen war er sich sicher.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    13
    Am nächsten Morgen saßen Sheldon und Steve schon am Frühstückstisch, als Kirsten den Weg nach unten fand.
    „Mahlzeit“, brummte Sheldon, der schon früh auf den Beinen war. Steve sah aus wie ein Häufchen Elend. Er war unnatürlich blass, hatte dunkle Augenränder und die Körperhaltung eines Greises.
    „Na Kleiner, war wohl eine Flasche zuviel was?“ Kirsten setzte sich an den freien Platz zwischen den Männern und wuschelte Steve aufmunternd durchs Haar.
    Sie hatte wunderbar geschlafen, was ihr in Anbetracht der Situation seltsam vorkam. Der

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