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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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grauer Vorzeit am Werk gewesen sein, um dieses Bild entstehen zu lassen.
    Als sie noch etwa einhundert Meter von der Formation entfernt waren, hielt Kirsten plötzlich inne.
    „Hört Ihr das?“ Sie horchte angestrengt in alle Richtungen. „Mal brummt es, dann ist wieder eine helle Melodie zu hören. Hört Ihr das auch?“
    Die Männer lauschten angestrengt, konnten aber nichts Auffälliges vernehmen.
    „Vielleicht ein Mähdrescher, oder eine Pumpe“, meinte Sheldon trocken.
    „Pumpe! Ach Ed, Du bist so herrlich unkreativ. Aber wenigsten kommst Du mir jetzt nicht mit irgendwelchen Panzern“, antwortete Kirsten tadelnd.
    „Ich kann auch nichts hören. Aber meine Ohren sind nicht die Besten, muss ich gestehen.“ Steve kratzte sich am Kopf und nahm Sheldon die Zigarette aus dem Mund als er sah, das Sheldon eine rauchen wollte.
    „Dieser Wald war einst etwa so groß wie ganz Italien, Ed. Was Du hier siehst ist nur der klägliche Rest, der nicht von Waldbränden zerstört wurde. Rauchen verboten! Hast Du die Schilder nicht gesehen?“
    „Ach. Und woher weis Herr Schlaumeier das?“
    „Aus dem Internet. Als wir Langonnet gegoogelt hatten!“
    „Ihr habt was? Gegoogelt? Oh Mann, ich werd noch irre.“
    Sheldon brummte noch etwas vor sich hin, steckte die Schachtel jedoch weg.
    „Da lang“, meinte Kirsten unerwartet und ging rechts vom Pfad ab, direkt in den Wald hinein. Die Männer folgten ihr schweigend. Nun kamen sie immer tiefer in den Forst, der hier sein urtypischstes Gesicht zeigte. Umgestürzte Bäume waren von einem dichten Moosteppich bewachsen. Pilzgruppen standen wie kleine Dörfer im fahlen Sonnenlicht, das durch die Baumkronen auf den Boden fiel. Die Ruhe wurde nur durch ihre Schritte unterbrochen, die auf dem weichen Waldboden dumpf knirschten.
    Kirsten ließ sich von dem Brummen, das sie an ein Didgeridoo erinnerte, führen. Die Gerüche des Waldes hatten eine sensibilisierende Wirkung und schärften ihre Sinne. Ihr war es, als ob sie alles um ein vielfaches verstärkt wahrnahm. Die Käfer zu ihren Füßen konnte sie so klar wie durch en Fernglas erkennen. Das Summen entfernt fliegender Bienen vernahm sie so deutlich, als würden sie direkt neben ihren Ohren durch die Luft sausen und ihre Nase nahm die mannigfaltigen Gerüche des Waldes wahr, das es ihr schon zuviel wurde.
    Steve und Sheldon hingegen spürten keine Veränderungen. Sie genossen einfach die Schönheit des Waldes, stellten aber sonst keine Auffälligkeiten fest.
     
    Sie gingen nun schon einige Zeit schweigend durchs Dickicht, als Sheldon plötzlich anhielt und das Schweigen brach. „Die ganze Kompanie HALT!“ Steve war ebenso wie Kirsten erschrocken und blieb wie angewurzelt stehen.
    „Kirsten. Was glaubst Du, wie lange wir hier noch querfeldein marschieren sollen? Wir haben weder Plan noch Kompass dabei und in diesem Wald fällt es sogar jemanden wie mir schwer, die Orientierung nicht zu verlieren“.
    Kirsten hatte jedes Gefühl für Zeit verloren und hatte keine Ahnung, wie lange sie schon unterwegs waren. Sheldons Einwand war gerechtfertigt. Sie hatte jedoch keinen Zweifel daran, die Gruppe wieder sicher zurück führen zu können. Gleichzeitig hatte sie das bestimmte Gefühl, bald am Ziel zu sein. Auch hier, im tiefsten Wald kam ihr alles so vertraut vor, als ginge sie durch ihren eigenen Garten.
    „Wir sind gleich am Ziel, Ed. Das spüre ich so deutlich, wie meinen Herzschlag. Mag sein, das es für Euch seltsam klingt, aber ich habe halt dieses Gefühl und…“
    Eine entfernte Stimme drang plötzlich an ihr Ohr und rief ihren Namen?
    „Was ist?“ fragte Sheldon beunruhigt und wirbelte herum.
    „Ach nichts. Ich habe nur nachgedacht.“ Kirsten war sich nicht sicher, ob der Einfluss des Waldes ihr etwas vorgegaukelt hatte.
    „Bitte Ed. Lass uns noch fünf Minuten in diese Richtung gehen. Wir sind bestimmt bald da.“
    „Und was ist
da
?“
    „Das kann ich auch nicht sagen. Mag da Cheo vielleicht“, meinte Kirsten und ging weiter.
    Einige Minuten später öffnete sich plötzlich der Wald und sie kamen an eine Lichtung. Hier konnte die Sonne ungehindert den Boden erreichen und tauchte den Platz in goldenes Licht. Ergriffen von diesem Schauspiel traten sie ins Freie und schauten sich staunend um. Zunächst sah die Lichtung aus, wie eine runde Grünfläche im Wald von circa dreißig Metern Durchmesser. Als sie sich jedoch den Boden etwas genauer ansahen, erkannten sie in dem Grün einen spiralförmigen Weg, der in die

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