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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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Verwendung hat.“ La Doux hatte sich wieder unter Kontrolle und lachte aus vollem Hals.
    Er konnte die Überraschung des anderen förmlich spüren, und wurde nun ebenfalls ironisch. „Na, hat es Ihnen jetzt die Sprache verschlagen?“
    „Du machst Witze, La Doux. Ein Mann wie Du würde sich niemals freiwillig stellen. Gefängnisse bieten nicht das nötige Ambiente für den Geldadel.“
    „Wenn ich es mir recht überlege… nein. Da haben Sie Recht. Aber wie Sie wissen, verfüge ich über gute Kontakte. Dabei fällt mir gerade ein… Sie können sich auch auf einen längeren Urlaub in einer Zelle freuen. Sie glauben doch nicht, das ich die Morde und Ihren Erpressungsversuch unter den Tisch fallen lassen werde, oder?“ La Doux genoss es sichtlich, diesem Schwein seine Illusionen zu nehmen. Außerdem lenkte es ein wenig von den eigenen Problemen ab.
    „Da muss ich
Dich
wiederum enttäuschen Jacques. Man wird nicht einen Hinweis finden, der mich mit Dir in Verbindung bringen könnte. Ich habe vorsorglich alle Spuren beseitigen lassen. Auch die Leichen! Du scheinst zu vergessen, dass auch ich über gewisse Kontakte verfüge.“
    Da war also die Erklärung für den Verbleib der Toten. La Doux überlegte, ob er nicht zurück zu Sheldon fahren sollte. Um seine guten Absichten zu unterstreichen würde er ihm von diesem Telefongespräch erzählen, und sich als Beweis die Verbindungen ausdrucken lassen. Aber, würde dieses Gespräch auch zu beweisen sein? La Doux verwarf den Gedanken. Er hatte es mit einen Mann zu tun, der mit allen Wassern gewaschen war.
    „Scheren Sie sich zum Teufel. Geld bekommen Sie von mir nicht. Das können Sie vergessen.“
    Die wenig befahrene Landstraße wurde kurvenreicher. Sanfte Hügel und hoher Baumbewuchs verschlechterten zunehmend die Weitsicht. La Doux hatte geraume Zeit den Verkehr im Rückspiegel nicht beobachten können und somit auch nicht den grünen Rover, der ihn schon eine ganze Weile folgte. Erst als das Fahrzeug zum Überholen ansetzte, wurde La Doux aufmerksam, maß dem aber keine weitere Bedeutung zu. Langsam schloss der Wagen auf und fuhr schließlich direkt neben La Doux auf der Gegenfahrbahn. Der Rover hielt die Geschwindigkeit, und kam nahe an La Doux Van. Zu nahe! Irritiert schaute La Doux zur Seite und erstarrte.
    „Überraschung Jacques. Wie klein die Welt doch ist, was?“
    Er konnte nun den Fahrer des anderen Wagens genau sehen, und erkannte an dessen Mundbewegungen, das er gerade mit ihm telefonierte. Die Situation hatte eine unfreiwillige Komik, denn der Fahrer hatte nichts mit seiner Stimme gemein. Ziemlich kleinwüchsig schaute er abwechselnd über sein Lenkrad und dem geöffneten Seitenfenster. Die hohe Stirn und eine geschmacklose, dickwandige Brille erinnerten La Doux an einen Zirkusclown. Hinzu kam, dass sein Gegenüber erhebliche Schwierigkeiten hatte, den Wagen mit seiner freien Hand zu lenken. Über eine Freisprechanlage verfügte sein Fahrzeug offenbar nicht. Dieser Mann wurde mit Sicherheit von den meisten Menschen unterschätzt.
    „Tja Jacques, wie die Dinge liegen, trennen sich hier unsere Wege. Schade eigentlich. Vielleicht hätte sich noch eine fruchtbare Partnerschaft ergeben.“
    La Doux beobachtete, wie sein Gegenüber, dessen Namen er nicht einmal kannte, das Handy aus der Hand legte und stattdessen eine Pistole hervor holte. Für einen Augenblick wurde La Doux vom roten Laser der Zieleinrichtung geblendet. Ein verzweifelter Gedanke flammte in ihm auf. Vollbremsung! Hätte er auch nur eine zehntel Sekunde schneller reagiert, hätte er das Unglück vielleicht abwenden können. Geistesgegenwärtig riss er das Lenkrad herum, und trat auf die Bremse. Der Wagen begann zu schleudern und quer zur Landstraße zu stehen. Der Waldrand war hier von dickem Gestrüpp bewachsen, das La Doux wie eine grüne Mauer die Sicht versperrte. Zeit zum Nachdenken blieb ihm nicht. Ohne zu zögern trat La Doux das Gaspedal durch und raste auf das Gestrüpp zu. Der Wagen machte einen Satz über einen flachen Graben, und preschte durch die grüne Mauer. Hinter ihm splitterte Glas. Im selben Moment breitete sich brennender Schmerz an seinem Hals aus. Nur ein Streifschuss, beruhigte sich La Doux. Der Van kam einige Meter hinter dem Dickicht zu stehen, und quittierte augenblicklich seinen Dienst. Wie gehetztes Wild schaute La Doux sich um, während er nervös die Zündung bearbeitete. In seiner Wahrnehmung verstrichen Minuten, als der Motor plötzlich wieder ansprang. Wieder

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