Die Fährte des Nostradamus
Nebel. Ein noch nie erfahrenes Gefühl des Glücks durchströmte ihr Herz und schenkte ihr Kraft und Zuversicht.
Erwache. Die Zeit ist gekommen…
Neugierig schaute Kirsten wieder auf den Stein, und entdeckte in dessen Mitte eine tiefe Kerbe, die ihr vorher nicht aufgefallen war. Vorsichtig bückte sie sich herunter und augenblicklich breitete sich ein warmes Kribbeln in ihrem Körper aus. Dann berührten ihre Fingerspitzen den Stein.
Erwache. Jetzt…
14
Jacques La Doux fuhr zügig die Landstraße nach Rennes zurück, um von dort die nächste Maschine nach England zu nehmen. Bevor er sich der Polizei stellen wollte, beabsichtigte er, sich in London mit Anwälten der Garde zu beraten und arrangierte die notwendigen Schritte telefonisch. La Doux hatte auch weiterhin vor, reinen Tisch zu machen und sämtliche Konsequenzen seines Handelns zu übernehmen.
Für diejenigen Entscheidungen, die zum Tod Unschuldiger geführt hatten, wollte er allerdings nicht den Kopf hinhalten. Zum einen war er nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen, als er die Agenten auf Kirsten Moreno und ihre Begleiter ansetzte, und zum anderen hatte er nie einen Mord in Auftrag gegeben. Diese Tatsache musste sich wenigstens strafmildernd auswirken. Wie er seine Unschuld hinsichtlich der Morde beweisen wollte würde schwierig werden, aber er hatte einen der besten Anwälte Englands an seiner Seite, und setzte all seine Hoffnung auf dessen Kompetenz. Silvio Prado, sein Topmann in England, war von ihm über alles unterrichtet worden, und bereits dabei, sich auf die schwierige Situation vorzubereiten.
Völlig in seinen Gedanken vertieft steuerte er den Wagen die Landstraße entlang und erschrak, als sein Handy plötzlich klingelte.
„Guten Tag Monsieur La Doux“, meldete sich die bekannte Stimme seines Londoner Agenten. La Doux hatte den Mann schon fast vergessen. Die Stimme machte ihm mehr als deutlich klar, in welch bedauernswerter Verfassung er noch vor wenigen Stunden gewesen war. Ein kalter Schauer rieselte ihm über den Rücken als er sich bewusst wurde, dass er nur den Besuch des Grabes seine Heilung zu verdanken hatte. Nicht auszudenken, welche Gräueltaten er sich noch ausgedacht hätte.
„Na La Doux, verschlägt es Ihnen die Sprache bei dem Klang meiner Stimme?“
„Woher haben Sie die Nummer dieses Handys“, flüsterte La Doux gepresst und ärgerte sich im selben Augenblick über diese dumme Frage.
„Langweilen Sie mich bitte nicht mit Fragen, die Sie sich selbst beantworten können La Doux.“ Die Stimme am anderen Ende war emotionslos und herablassend.
„Was wollen Sie. Ich denke ich habe mich klar genug ausgedrückt. Ihre Dienste werden von mit nicht mehr benötigt. Verkriechen Sie sich in das Loch, aus dem Sie gekommen sind und lassen Sie mich in Ruhe.“
„Na na na. Haben Sie nun auch noch Ihre guten Manieren verloren?“ Die Antwort war herablassend. „Wenn ich mich recht erinnere hast Du doch die Nähe von Leuten wie mir geradezu gesucht, wie der Teufel seine Handlanger. Was ist passiert? Wurde Saulus zum Paulus?“ Ein meckerndes Lachen drang an La Doux Ohr.
Riley provozierte den Franzosen bewusst indem er ihn jetzt duzte. Nun standen sie in ihrer Beziehung auf Augenhöhe und La Doux sollte das deutlich spüren.
„Ich frage Sie noch einmal. Was wollen Sie von mir!“ La Doux sprach nun energischer.
„Was hältst Du von ein paar Millionen für mein Schweigen Jacques. Ist doch ne Kleinigkeit für einen reichen Pinkel wie Du. Ich habe genügend Beweise, die Dich und Deine Garde ein für alle Mal in die Versenkung verschwinden lassen können. Das heißt im Klartext Knast, Jacques. Dämmert es langsam. Wie gefällt Dir das Bild, das jetzt vor Deinen Augen entsteht, Jacques. Der edle Herr La Doux, zusammen mit gewöhnlichen Schwerverbrechern im Speisesaal bei Kohlsuppe. Wer weiß, vielleicht kannst Du dort Karriere machen. Natürlich nur, wenn den schweren Jungs Dein Arsch gefällt.“
Nun konnte La Doux sich ein Lachen nicht verkneifen. Die Rechnung dieses Schweins würde nicht aufgehen.
„Da muss ich Sie leider enttäuschen. Ich habe bereits alle erforderlichen Schritte unternommen, um mich den zuständigen Behörden zu stellen. Sieht so aus, als wenn Sie noch ein bisschen länger arbeiten müssen. Aber nicht gleich weinen, es gibt sicher noch eine Bananenrepublik, deren Diktator für Sie
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