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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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bloße Umstand, daß ihre Anwesenheit und ihre Absichten im gesamten Commonwealth bekannt waren, sollte genügen, um die Sintflut-Macher ihre Koffer packen zu lassen. Er sah Bamaputra und Antal vor sich, wie sie sich aufgescheucht darum bemühten, belastende Aufzeichnungen zu vernichten und verzweifelt nach einem Schiff riefen, um die Anlage zu evakuieren. Er genoß das Bild. Trotzdem war er bereit, auf das Vergnügen zu verzichten, ihre Gesichter wiederzusehen. Es war gut, in das zurückgekehrt zu sein, was auf dieser Welt als Zivilisation durchgehen mußte, gut, sich in dem Wissen entspannen zu können, daß Tran-ky-ky und seine Bewohner, was von jetzt an auch geschehen mochte, gerettet waren.
    Der Posten vor dem Aufzug wußte nicht recht, wie er Williams einschätzen sollte, als dieser in das Gebäude stiefelte und die Kapuze seines Überlebensanzugs zurückschlug. Er empfand die auf menschliche Bedürfnisse abgestimmte Temperatur fast als unerträglich heiß. Vielleicht hatte er mehr als nur das Aussehen der Tran angenommen. Er ging zu dem kleinen Schreibtisch mit seiner Girlande komplexer Elektronik hinüber, stützte beide Fäuste auf das synthetische Holz und beugte sich vor.
    »Ich muß sofort die Planetarische Kommissarin sprechen. Es geht um Leben und Tod.«
    Der Posten musterte ihn, als sei er irgendeine sonderbare, vom Eis hereingewanderte exotische Lebensform – was nicht einmal sonderlich weit von der Wahrheit entfernt war, überlegte Williams.
    »Ich werde sehen, ob Ms. Stanhope abkömmlich ist.«
    »Tun Sie das.« Williams trat vom Tisch zurück, ein wenig verblüfft über sein uncharakteristisches Ungestüm. Das Ergebnis von fast zwei in Gesellschaft eines gewissen Skua September verbrachten Jahren, sagte er sich. Wenn das hier vergangen und vergessen war, würde er von neuem zivilisiertes Verhalten lernen müssen.
    Der Posten sprach in ein Mikrophon, lauschte einen Moment lang schweigend und legte dann den Ohrhörer beiseite. »Marquel sagt, es ist in Ordnung, wenn Sie direkt hinaufkommen.«
    »Marquel? Wer ist Marquel?«
    »Der Sekretär der Kommissarin. Sie ist gerade in der Klinik. Er wird sie herrufen und sagt, daß Sie schon hochkommen sollen.«
    »Danke.« Er drehte sich um und ging, die Blicke des Postens im Rücken spürend, zum Aufzug.
    Ich bin wohl ein ziemlich seltsamer Anblick, überlegte er, während der Lift nach oben stieg. Als er die Spitze des pyramidenförmigen Baus erreicht hatte, wünschte er sich, Skua und Ethan wären da, um ihn zu unterstützen; Skua mit seiner imposanten physischen Erscheinung und Ethan mit seiner gewandten Zunge. Er fühlte sich bei Leuten wie Stanhope nicht wohl, Bürokraten und Machtausübenden. Er kam viel besser mit Cheela, Blanchard und den anderen Wissenschaftlern zurecht. Sie behandelten ihn als Gleichen, obwohl seine akademischen Grade lange nicht so beeindruckend waren wie ihre. Sie waren auf ihn angewiesen, und hier verschwendete er schon wieder Zeit mit nutzlosen Überlegungen, wie so oft in der Vergangenheit. Rede einfach, sagte er sich. Er war schließlich Lehrer, oder nicht? Es war Zeit für eine Privatstunde. Zeit, eine Kommissarin zu unterrichten. Es würde ihr nicht gefallen, was er zu sagen hatte.
    Hart. Ein wenig aufrechter betrat er den Empfangsbereich. Dort erwartete ihn ein Mann. Marquel, kaum größer als Williams, hatte offenbar nicht hinter seinem Schreibtisch auf ihn gewartet, sondern war im Raum auf und ab gegangen. Jetzt eilte er auf ihn zu und überhäufte ihn mit schnellen Fragen.
    »Miss Stanhope wird jeden Augenblick hier sein. Was ist dort draußen passiert? Wo sind Ihre Begleiter? Was ist los?«
    So dringend er auch die Kommissarin sprechen wollte, sah er keinen Schaden darin, ihrem Sekretär einen raschen Überblick seiner Erfahrungen zu geben und damit zu schließen, daß Ethan und Skua mit Hunnar und Ta-hoding zurückgekehrt waren, um möglichst zu vermeiden, daß die abtrünnigen Menschen und ihre Tran-Verbündeten die Slanderscree angriffen.
    »Sie werden verstehen, wie zwingend es ist, daß diese Information sofort zur nächsten Militärbasis übermittelt wird, damit zur Unterstützung bewaffnete Kräfte auf den Weg gebracht werden können.«
    »Natürlich, natürlich.« Der Sekretär überlegte angestrengt. »Eine schreckliche Situation. Niemand hier hatte die leiseste Ahnung, daß etwas Derartiges im Gange ist. Wissen Sie, als Sie alle in diesem Eingeborenenschiff wegsegelten, glaubten eine Menge Leute, wir würden

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