Die Fahrt der Slanderscree
eigenen Intelligenz herum, und wir verstehen uns selbst auch nicht.«
»Aber warum dies? Warum Zehntausende unschuldiger Kinder und Erwachsener zum Tod verurteilen? Wir wären erfreut, unsere Welt mit jedem von euch zu teilen, der unter uns leben möchte.«
September drohte dem jungen Landgrafen schelmisch mit den Fingern. »Ah, aber in diesem Fall müßten sie Euch bezahlen, die Commonwealth-Gesetze verlangen das.«
»Wann immer intelligente Wesen nur als statistisches Material behandelt werden, das die Gewinnr und Verlustrechnung beeinflußt, ist die Moral das erste Opfer«, erklärte Williams ernst.
»Diese Leute müssen natürlich aufgehalten und ihrem üblen Unternehmen muß ein Ende bereitet werden.« T’hosjer sprach leise, nachdenklich. »Doch wie ist das zu schaffen, wenn sie diese magischen Lichtwaffen besitzen, von denen ihr gesprochen habt?«
»Wir hoffen, daß sie nur eine von diesen besonders mächtigen Lichtwaffen hatten, und die sahen wir im Bauch von etwas verschwinden, das man rücksichtsvollerweise beim Essen nicht beschreiben würde.« September überreichte dem faszinierten Landgrafen seinen Handstrahler. »Wenn sie nur noch diese haben, gibt es eine Chance für uns. Nicht sie zu besiegen, aber sie zu beschäftigen, bis aus Brass Monkey ernstzunehmende Hilfe eintrifft.«
Ethan nickte. »Milliken wird zurückkehren und die Planetarische Kommission vor die Tatsachen stellen, erklären, was vorgeht und darauf hinwirken, daß von der nächstgelegenen Basis ein Polizeikreuzer hergeschickt wird, um diese Leute und ihre Anlage ein für allemal auszuschalten.« Er sah den Lehrer an. »Er ist besser im Erklären, Skua und ich sind besser im Kämpfen.«
»Das schnellste Schiff Poyolavomaars wird euren Gelehrten eiligst zu eurem Außenposten bringen«, versicherte ihnen T’hosjer und erhob sich. »Und ihr tapferen Freunde werdet nicht allein zurückkehren. Ich werde die Flotte mobilisieren. Doch das braucht eine gewisse Zeit.«
»Allein zu wissen, daß Ihr kommt, wird denen, die wir zurückließen, schon Mut machen«, versicherte Hunnar ihm.
»Ich bitte um Verzeihung«, meldete sich Williams. »Ich möchte das großzügige Angebot nicht schmälern, aber ich glaube nicht, daß das eine gute Idee ist.« Alle Blicke richteten sich auf ihn.
»Wenn ihr allein zurückkehrt, könnt ihr euch vielleicht unbemerkt in den Hafen und an Bord der Slanderscree schleichen. Wenn ihr mit der ganzen Flotte Poyolavomaars im Schlepptau ankommt, wird Bamaputra wissen, daß wir mindestens bis hierher gekommen sind. Er wird gezwungen sein anzugreifen, und sei es nur, um herauszufinden, was los ist. Ich schlage vor, wir lassen sie weiter vermuten, daß es uns genau wie ihren vermißten Skimmer nicht mehr gibt. So werden sie nicht versucht sein, alles auf uns zu werfen, was sie haben, um das Schiff zu übernehmen. Sollen sie doch weiter glauben, daß sie nichts Schlimmeres als ein Patt erreicht haben. Das wird eine Menge Leben retten.«
September nickte. »Es wird noch mehr tun als das, verdammt. Wenn sie uns zur Slanderscree zurückhumpeln sehen, werden sie als erstes glauben, daß wir nirgendwohin gekommen sind. Warum sollten wir sonst zurückkommen? Wir werden nicht mit ihnen sprechen, und sie werden nicht die Gelegenheit gehabt haben – falls sie nicht das Schiff geentert haben, was ich bezweifle – die Köpfe zu zählen, außer mit Ferngläsern. Sechs weg, fünf zurück. Ich glaube, wir können sie täuschen.« Er wandte sich wieder an T’hosjer.
»Wie lange braucht euer bestes Schiff nach Brass Monkey und zurück?«
Der Landgraf diskutierte Zahlen mit Williams, der sie in metrische Maße umrechnete. Bei den Ergebnissen nickte Ethan zufrieden.
»Nicht so schlecht, wie ich gedacht hatte. Währenddessen, wenn es Euch beliebt, Landgraf, Eure Truppen zu mobilisieren, tut es! Wir wissen nicht, wie Bamaputra auf unsere Rückkehr reagieren wird, und Ihr solltet immerhin bereit sein, Euch zu verteidigen.«
»Dann ist alles abgemacht.« Sie erhoben sich zum Gehen.
September trat vor den Lehrer. Er überragte die meisten der Männer; Williams ließ er zwergenhaft erscheinen.
»Du wirst ein Weilchen ganz allein sein, mein Freund. Nur du und die Tran.«
Der kleine Mann lächelte zu ihm auf. »Ich fühle mich unter den Tran nicht unwohl. Wir haben jetzt fast zwei Jahre mit ihnen gelebt. Und was menschliche Gesellschaft angeht: Ich habe einen großen Teil meines Lebens in mir selbst verbracht. Ich werde keine Probleme
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