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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Himmel.
    Ein Snigaraka fiel dicht vor Ethans Füße. Er maß von Nase bis Schwanz zwei Meter, Stacheln säumten das offenstehende Maul, keine Zähne sondern die scharfen, gezackten Ränder der zwei Hornplatten, die die Kiefer bildeten. Wie jede erfolgreiche Lebensform Tran-ky-kys war das Tier von einem dichten, feinen Fell bedeckt. Anders als bei den Tran waren die Haare hohl, um bei einem Minimum an Gewicht ein Maximum an Wärmeisolation zu gewährleisten. Ihre Flügel waren kurz und breit, mehr wie die eines Falken als die eines Adlers. Die beiden Schwänze waren ihr charakteristisches Merkmal; sie standen senkrecht statt waagerecht ab.
    Umgeben von schwirrenden Projektilen und zuschnappenden Klauen, saß Moware hoch oben in der Takelage, hielt die Schlacht mit seinem Recorder fest und ergänzte die Aufnahme, falls nötig, gelassen mit erläuternden Bemerkungen. Tran brüllten ihm zu, er solle herunterkommen. Er ignorierte sie, hörte sie vielleicht auch gar nicht. Zwei Snigaraka hätten ihn ohne weiteres von seinem Platz pflücken und wegtragen können, oder er hätte auf das Deck oder das Eis gestoßen werden können. Dieser möglichen Katastrophen schien er sich in seinem Entzücken nicht bewußt zu sein – ein freudiges Lächeln überzog sein Gesicht, als er den Angriff für die Nachwelt festhielt, von zukünftigen Studien ganz zu schweigen.
    Später, als der Luftangriff zurückgeschlagen war, spielte der Xenologe seinen Mitwissenschaftlern die Aufnahme vor. Sie saßen dichtgedrängt um den Recorder, kommentierten, stellten Fragen und ignorierten völlig die offensichtliche Gefahr, in die Moware sich gebracht hatte. Das war für die gewonnenen Informationen nebensächlich. Als angreifende Snigaraka auf Moware herabstießen und die tödlichen Kiefer kurz den Aufnahmebereich füllten, bezogen sich die Kommentare einzig auf deren anatomische Struktur: Handelte es sich tatsächlich um Kiefer oder um eine Art Schnabel?
    Das Murren und Nörgeln über die sonderbaren und störenden Aktivitäten der Gelehrten erreichte schließlich seinen Höhepunkt, als einer von ihnen den dritten Maat Kilpit bat, einen weiteren Schwarm der geflügelten Mörder aufzuspüren, damit sie ihre Dokumentation über die Angriffsmethode der Snigaraka vervollständigen konnten.
    »Diese fremden Wesen zu einem unbekannten Land zu bringen, ist eine Sache«, sagte Kilpit zu Ta-hoding, »es ist aber etwas ganz anderes, uns absichtlich in Gefahr zu begeben, um ihre seltsamen und unverständlichen Wünsche zu erfüllen.«
    »Ist dir während des Angriffs irgend jemand in den Weg gekommen?« fragte Elfa den Maat.
    »Äh… nein, Prinzessin.« Kilpit zog unbehaglich den Kopf ein.
    »Wurde irgend jemand durch das, was die Menschen getan haben, verletzt?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Dann gibt es nichts, worüber du dich zu beklagen hättest.«
    Hunnar war verständnisvoller. »Einige von der Besatzung sind verwirrt. Das, was neu und anders ist, ist immer verwirrend. Ich werde mit den Gelehrten reden.«
    Was er tat, war, Ethan über die Unruhe zu informieren, worauf der sich bereiterklärte, ein Schwätzchen mit Hwangs Gruppe zu halten.
    »Sie müssen verstehen«, sagte sie, als er die Sorgen der Tran erläutert hatte, »daß es uns sehr schwerfällt, unsere Begeisterung zu zügeln. Nachdem wir Jahre an unsere Büros gefesselt waren, haben wir plötzlich eine ganze Welt vor uns, die wir erforschen können.« Sie gab sich reserviert, aber nicht hochmütig.
    »Ich verstehe«, entgegnete Ethan, »und Hunnar versteht, und Elfa und vielleicht auch Ta-hoding, aber die gewöhnlichen Soldaten und Matrosen der Besatzung, die verstehen nicht. Und was sie nicht verstehen, verunsichert sie. Sie sehen zu, wie Sie Ihre Experimente durchführen und sich in unerklärlichen Aktivitäten ergehen, und sie beschwören allen möglichen abergläubischen Unsinn herauf.«
    »Wir bleiben zu sehr unter uns. Sie, Milliken und September bewegen sich freier unter ihnen und zwar schon seit langer Zeit, so daß die Tran Sie und Ihre persönlichen Eigenarten akzeptieren.« Blanchard stützte sein Kinn auf die linke Hand. Er trug seinen schmalen Schnauzer wie einen nachträglichen Einfall, ging es Ethan durch den Kopf. »Wir mögen keine Athleten sein, aber nach mehr als zwei Jahren auf dieser Welt sind wir ziemlich gut in Form. Man muß es von vornherein sein, wenn man auf einer Welt wie Tran-ky-ky eingesetzt werden will.« Er blickte zu Ethan hoch.
    »Aufgrund unserer

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