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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wind füllte die Segel, als die Spieren gerichtet wurden. Geschwindigkeit aufnehmend, eilte die Slanderscree den schmalen Fjord hinaus, der Brass Monkeys Hafen bildete.
     
    Wieder auf dem Weg, sinnierte Ethan, als er das gefrorene Gelände vorübergleiten sah. Wieder hinaus und wieder nicht nach Hause.
    Er hatte erwartet, daß Hwang und ihre Leute in ihren Kabinen bleiben würden – denn das Deck der Slanderscree unter vollen Segeln war nicht gerade ein Ort, um sich zu erholen. Doch er irrte sich. Nachdem sie mit ihren Unternehmungen solange auf eine einzige Insel beschränkt gewesen waren, entzückte es die Forscher geradezu, daß sie sich endlich auf der großen Eisfläche selbst befanden. Sie begannen mit einer unablässigen Reihe von Aktivitäten und Experimenten, bis zu dem Punkt, da ihre nächtlichen Messungen mit der normalen Bordroutine in Konflikt gerieten.
    »Ich war fest eingeschlafen, Kapitän«, wandte sich Zweiter Maat Mousokka an Ta-hoding, während Ethan und Hunnar zusahen, »nachdem ich mich noch um das Auslegen der Anker für die Nacht gekümmert hatte, als ich plötzlich oben auf Deck das Geräusch vieler Füße höre. Zu viele für die Nachtwache und an der falschen Stelle. Also erhebe ich mich aus meiner warmen Hängematte und stehle mich aufs Deck, um zu erspähen, was vor sich geht. Ich denke, daß wir vielleicht angegriffen und der Nachtwache schon die Kehlen durchgeschnitten wurden.
    Aber alles, was ich sehe, sind diese pelzlosen Wesen – nichts für ungut, Sir Ethan –, die auf dem Deck herumklettern und sonderbare Metallröhren montieren.
    Sie starren hindurch, und ich schaue in dieselbe Richtung, aber alles, was zu sehen ist, ist das Eis.«
    »Sie haben die phosphoreszierenden Algen studiert, die auf dem Eis wachsen«, erläuterte Ethan, der sich mit diesem speziellen Experiment vertraut gemacht hatte, unbehaglich. Der zweite Maat und der Kapitän blickten verdutzt drein, während Hunnar lediglich amüsiert war. »Eorvin«, informierte er sie mit dem entsprechenden Tran-Begriff.
    Mousakka blinzelte verblüfft. »Sie haben sich Eorvin angesehen? Mitten in der Nacht? Im Dunklen, in der Kälte?« Ethan nickte, eine Geste, die bei Tran dasselbe bedeutete wie bei Menschen.
    Der zweite Maat dachte nach, bevor er antwortete. »Ich werde den anderen sagen, daß sie sorgfältig auf unsere Freunde aufpassen müssen, damit sie in ihrem versunkenen Starren nicht über Bord oder aus den Seilen fallen.«
    »Keine schlechte Idee, aber sie sind nicht so verrückt, wie du denkst.«
    »Es sind Gelehrte.« Hunnar bekräftigte seinen Kommentar mit einem Grunzen. »Das ist fast dasselbe.« Ethan wußte, daß es in der Sprache der Tran keine direkte Entsprechung für Wissenschaftler gab, so daß sie beschlossen hatten, den am nächsten kommenden Begriff zu benutzen.
    »Dazu kann ich nichts sagen«, meinte Mousokka. »Ich bin nur ein einfacher Matrose.«
    »Sorge einfach nur dafür, daß sie euch nicht in die Quere kommen«, wies Hunnar ihn an. »Wir wollen nicht, daß sie die übliche Bordroutine stören oder sich selbst verletzen.« Er sah Ethan an, um sicherzugehen, daß das seine Zustimmung fand.
    »Zeigt es nicht zu offen, und es geht in Ordnung. Ich bezweifle, ob sie überhaupt bemerken, daß jemand sie im Auge behält. Sie sind viel zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt. Geistesabwesend. Ihr müßt verstehen, daß sie aufgrund von Commonwealth-Bestimmungen in Brass Monkey eingepfercht waren, seit die Station gegründet wurde. Jetzt, da es ihnen gestattet ist, mehr von eurer Welt zu sehen, wollen sie sich auch nicht das geringste entgehen lassen. Sie wollen alles erforschen.«
    »Eorvin.« Mousokka ging vor sich hin murmelnd unter Deck.
    Die Aktivitäten der menschlichen Gelehrten blieben für die Tran ein Geheimnis, doch immerhin waren die Matrosen und Soldaten soweit, daß sie nicht alles, was Hwang und ihre Leute taten, als Hexerei oder Magie ansahen. Es war viel einfacher zu erklären, daß die Gelehrten alle leicht verrückt waren.
    So wie an jenem Morgen, als sich ein gieriger Schwarm fleischfressender Snigaraka vom Hunger getrieben auf das Schiff stürzte. Ein Ausguck erspähte sie und gab Alarm, als sie über dem Schiff kreisten und sich auf einen Angriff vorbereiteten. Als sie schließlich auf Deck herunterstießen, hatten die Unbewaffneten bereits unten Schutz gesucht, und die Soldaten warteten auf sie. Pfeile und Armbrustbolzen holten einen geflügelten Angreifer nach dem anderen aus dem

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