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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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fragte Ethan Hunnar.
    »Seltsamer Akzent. Sie sagen, wenn wir nicht sofort wenden, um sie zu begleiten, machen sie uns manövrierunfähig.«
    Der Ritter richtete seine Katzenaugen auf seinen menschlichen Gefährten. »Können sie das mit so kleinen Waffen?«
    Hunnars Frage erklärte sich aus dem Umstand, daß das Loch, welches der Tran in die Flanke des Eisklippers gebrannt hatte, kaum einen Zentimeter groß war. Was der Ritter nicht erfaßte, war die Reichweite des Strahlers. Sein Besitzer konnte aus sicherer Entfernung ein Besatzungsmitglied nach dem anderen unter Feuer nehmen; oder sie zwingen, das Ruder der Slanderscree zu verlassen; oder die Takelage wie Spaghetti aufschlitzen. Doch im Moment befanden sie sich innerhalb Armbrustreichweite.
    Armbrüste waren keine Tran-Entwicklung. Die Tran Sofolds waren von Milliken Williams in ihrem Bau und ihrer Handhabung unterwiesen worden. Es gab eine Chance, daß die Scharfschützen der Slanderscree den mit Handstrahler bewaffneten Tran treffen konnten. Eine hastige Besprechung, deren Teilnehmer bäuchlings auf dem Deck lagen, wurde abgehalten.
    Drei Soldaten wurden ausgewählt. Hunnar antwortete mit einer langen gewundenen Erklärung auf das Ultimatum und hielt so die Besatzung des Skimmers hin, bis die Armbrustschützen fertig waren. Dann duckte er sich, während sie sich aufrichteten und schossen.
    Alle drei Bolzen fanden ihr Ziel. Die auf dem Skimmer Anwesenden reagierten fast so extrem wie diejenigen auf dem Eisschiff auf das Erscheinen des Skimmers reagiert hatten. Der Tran, der geschossen hatte, griff sich an die Brust, wo der schwere Bolzen durch seinen Lederpanzer gedrungen war. Er strauchelte zur Seite, fiel über Bord und blieb sich mehrfach überschlagend hinter beiden Fahrzeugen zurück.
    Sein Gefährte, der versucht hatte, einen weiteren Strahler auf den Eisklipper zu richten, war von dem zweiten Bolzen in der Schulter getroffen worden, während der dritte seine Rippen geschrammt und ein Loch in seinen rechten Dan gerissen hatte. Er ließ die Waffe fallen und torkelte zurück in den Skimmer.
    Das Fahrzeug bockte und schlingerte wild hin und her, als dessen Lenker kurzfristig die Kontrolle darüber verlor. Es verlor an Höhe, streifte das Eis, warf eine Fontäne aus Eispartikeln hoch, rammte fast in die Flanke der Slanderscree und gewann schließlich wieder ausreichend Höhe, während es nach Südwesten davonschoß, bevor die Armbrustschützen nachladen und ein zweites Mal schießen konnten. Höhnische und trotzige Rufe begleiteten seine Flucht.
    Voreilig, dachte Ethan. Zu schade, daß sie nicht den Lenker des Skimmers hatten treffen können. In diesem Fall hätte der Skimmer auf Automatik umgeschaltet, und es wäre ihnen vielleicht möglich gewesen, ihn zu entern. So blieben sie im Ungewissen darüber, wer ihre Angreifer gewesen, woher sie gekommen und wie sie in den Besitz von Commonwealth-Technik gelangt waren.
    Menschen und Tran diskutierten auf dem Achterdeck.
    »Vielleicht gibt es ein weiteres, unabhängiges Forschungsteam hier draußen, das die Klimaveränderung studiert«, meinte Jacalan.
    »Das ist verrückt«, widersprach Hwang. »Selbst wenn es so wäre, würde kein halbwegs ehrenhafter Beobachter hochtechnologische Waffen an die intelligenten Bewohner einer Klasse-IVB-Welt weitergeben. Und warum haben sie uns solche Befehle erteilt? Freundliche Leute, die reden wollen, veranstalten doch kein Übungsschießen auf einen.«
    »Ich denke, wir sollten wenden und nach Brass Monkey segeln«, erklärte Ethan entschlossen. »Ja, ich weiß, daß wir einen langen Weg hinter uns haben, und es tut mir leid, daß ihr alle mit leeren Händen zurückkehren müßt, aber das hier ist etwas, womit wir überhaupt nicht gerechnet haben. Sie haben uns zwei Strahler vorgeführt. Vielleicht haben sie noch mehr. Im Augenblick, sage ich, ist Überleben wichtiger als Zeit. Eigentlich ist es immer wichtiger.
    Die offenkundige, aus dem eben Erlebten zu ziehende Schlußfolgerung ist, daß Menschen oder Angehörige einer anderen technisch hochstehenden Rasse in diesem Gebiet operieren, zweifellos ohne Genehmigung. Sie sind in etwas wahrscheinlich Illegales verwickelt. Sie haben einheimische Verbündete mit Waffen und Transportmitteln ausgerüstet. Ich bin sicher, sie haben nicht erwartet, daß wir hier erscheinen, sonst hätten wir sie nicht so mit den Armbrüsten überraschen können.«
    Zweiter Maat Mousokka trat zu ihnen. »Vergebung, verehrte Freunde, Kapitän, aber die

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