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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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elektronischer Muzak. Es roch nach Schmiermitteln, Dampf und Elektrizität.
    Anblick und Geruch waren beide für Tran-ky-ky fremd und unpassend. Rohrleitungen und Kabelstränge schlängelten sich durch den Raum und verschwanden in der Ferne. Plötzlich schien das Vorhandensein von Skimmern und ein paar Strahlern bei den Tran von Yingyapin eine unbedeutende Verletzung der Bestimmungen. Wenn derjenige, der sie Massuls Häschern zur Verfügung gestellt hatte, Anwärter auf Gedächtnislöschung war, so hatte man es hier mit einer Einmischung in einer Größenordnung zu tun, die für eine physische Auflösung ausreichte.
    Was immer der Zweck der Anlage sein mochte, sie war eindeutig nicht über Nacht errichtet worden. Aufbau und Größe wiesen auf Jahre der Vorbereitung hin, vom Bau ganz zu schweigen. Es war trotzdem nicht schwierig, die ganze Sache geheimzuhalten, wie September hervorhob:
    »Wir sind verdammt weit weg von Brass Monkey, und bei dem auf dieser Welt herrschenden Klima könnte man wenige Kilometer vom Außenposten entfernt eine ganze Stadt bauen.«
    Eine Stadt war es nicht, doch die Anlage beschäftigte eine kleine Armee menschlicher Techniker. Sie blickten neugierig von ihrer Arbeit auf, als die Parade an ihnen vorbeizog. Keiner versuchte, ihre Besucher anzusprechen. Ethan fand das sonderbar. Die Anwesenheit von Fremden in dem Komplex hätte mehr als nur Neugier hervorrufen müssen. Bestimmt wußten selbst die Naivsten unter ihnen, daß sie an einer illegalen Operation beteiligt waren. Das mochte andererseits etwas mit ihrer Zurückhaltung zu tun haben.
    »Ich kann nichts von dem hier identifizieren.« Cheela Hwang studierte aufmerksam die komplexe Maschinerie. »Ich wünschte, einiger unserer Ingenieure wären hier.«
    »Sei froh, daß sie es nicht sind«, sagte Ethan.
    »Irgendeine Art von Bergwerk?«
    »Möglich.« September rätselte wie alle anderen über den Zweck der Anlage. »Vielleicht haben sie hier ein besonders ergiebiges Erzlager oder so gefunden und bauen es heimlich ab. Das ginge nicht anders, da die Behörden keine Erlaubnis erteilen würden. Auf einer Welt der Klasse IVB würden alle Mineralien unberührt bleiben, treuhänderisch für die Eingeborenen verwahrt. Vielleicht bezahlen die Verantwortlichen – die eine Menge Kapital in dieses Unternehmen gesteckt haben müssen – Massul, Corfu und die anderen mit Strahlern, Skimmern, und so weiter.«
    Je tiefer sie in die Anlage hineinmarschierten, desto offensichtlicher wurde deren Riesenhaftigkeit. Die Temperatur hier war bis dicht unter die Idealwerte für Menschen gestiegen. Corfu und seine Leute schienen halbwegs akklimatisiert, aber Elfa und die anderen Tran vom Eisklipper litten: Ihre langen Zungen hingen heraus, und sie hechelten ununterbrochen, weil ihre Körper versuchten, sich vor Überhitzung zu schützen. Ethan und seine Begleiter hatten ihre Überlebensanzüge abgeschaltet.
    Corfu führte sie in einen großen Lastenaufzug. Er bot ihnen allen kaum Raum und wäre ein geeigneter Platz für den Versuch gewesen, ihre Häscher zu überwältigen. Wieder sprach sich September gegen dal-Jaggers Vorschlag aus. Auf kurze Entfernung konnte selbst ein schlecht gezielter Strahler schreckliche Verletzungen hervorrufen.
    Der Aufzug senkte sich langsam und setzte sie schließlich in einem verlassenen Gang ab. Corfu führte sie zu einer Flügeltür, die sich zu einem großen runden Raum öffnete. Willkürlich angeordnete und unregelmäßig geformte Fenster an der gegenüberliegenden Wand gingen auf völlig von Nebel verhüllte Sandsteinmonolithe. Als der Dunst sich vorübergehend teilte, konnte Ethan die sanft ansteigenden Hänge eines rauchverhangenen Tals erkennen. Hoch aufsteigende Dunst- oder Rauchsäulen zeichneten einen ansonsten wolkenlosen Himmel.
    Hier also war der Beweis für den Vulkanismus, von dessen Vorhandensein Hwang und ihre Kollegen so überzeugt waren. Doch irgend etwas an den massiv wirkenden Smogsäulen schien falsch. Sie unterschieden sich weder in Dicke noch in Dichte und stiegen völlig gleichmäßig auf. Ethan hatte heiße Quellen gesehen; ihre Emission war nie so regelmäßig gewesen.
    »Vielleicht nutzt die Anlage, durch die wir gekommen sind, die unterirdische Vulkanhitze zur Energiegewinnung«, meinte Ethan und wies auf die Fenster. »Dieser emittierte Dampf könnte ein Nebenprodukt davon sein.«
    »Vielleicht«, erwiderte September, »aber ich glaube nicht, daß Vulkanismus irgend etwas damit zu tun hat.«
    Jede

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