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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gutheißen würde, denke ich. Die Reaktion der Kirchenräte würde noch weit heftiger ausfallen. Sie sind alle so steif und förmlich, so traditionsgebunden und konservativ, daß sie, selbst wenn sie die Möglichkeit sähen, denen in Not zu helfen, dies nicht tun würden, wenn es sich nicht in ihre kostbaren Bestimmungen einfügt. Sie würden uns augenblicklich abschalten, trotz der Vorteile und Segnungen, die den Bewohnern dieser Welt zufallen.« Er drehte sich wieder den Fenstern zu, die auf das Tal gingen.
    »Wir transformen.«
    »Das ist ein Widerspruch in sich«, erklärte Hwang. »Diese Welt ist bereits >transformt<.«
    Bamaputra wandte sich ihr zu. »Wie vertraut sind Sie mit Physiologie und Geschichte der Tran?«
    »Wir haben einige interessante Entdeckungen gemacht«, informierte Ethan ihn.
    Bamaputra musterte ihn einen Moment lang und nickte dann. »Ja, ich habe bemerkt, daß einige von Ihnen sich recht gut mit diesen Leuten und ihrer Sprache auskennen. Ich werde daher davon ausgehen, daß Ihnen die Grundlagen geläufig sind. Falls ich zu schnell bin oder etwas erwähne, das Ihnen unbekannt ist, unterbrechen Sie mich bitte, und ich werde es erläutern.
    An dem, was wir hier tun, ist nichts Kompliziertes. Tief im Innern dieser Kontinentalplatte wurden drei Fusionsreaktoren installiert. Wir setzen sie nicht nur ein, um unsere Anlage hier oben mit Energie zu versorgen, sondern auch, um das Eis von unten her zu schmelzen. Es wird Sie interessieren zu erfahren, daß die Eisschicht dieser Gegend, dort wo sie an den Festlandsockel stößt, stellenweise weniger als zwanzig Meter dick ist. Das ist ein Grund, warum wir diese Halbinsel als Operationsbasis gewählt haben. Die Erwärmung der Atmosphäre in der Umgegend und das gleichzeitige Schmelzen des Eises sind nur Nebenprodukte und nicht die Hauptabsicht unserer Operation.«
    »Warum?« fragte Blanchard.
    »Weil diese Atmosphäre von zwei Dingen mehr braucht: Wasserdampf und Kohlendioxid. In Ergänzung zum Schmelzen der Eisschicht pumpen wir direkt Wasserdampf in die Luft. Um das Kohlendioxid zu erzeugen, das mit hochgeblasen wird, ziehen wir Sauerstoff aus der Luft und verbinden ihn mit Kohlenstoff, den wir aus großen Kohlevorkommen direkt unter dieser Station gewinnen. Es gibt beträchtliche urgeschichtliche Anthrazitflöze in dieser Gegend. Es mag seltsam scheinen, einen fossilen Energieträger zu verbrennen, nur um das Abfallprodukt absichtlich in die Atmosphäre zu blasen.«
    Ethan hatte als Nichtwissenschaftler Schwierigkeiten, dem Vortrag zu folgen, obwohl Bamaputra alles so einfach wie möglich machte.
    »Der Treibhauseffekt auf Tran-ky-ky ist nur schwach. Wir beabsichtigen, ihn künstlich zu verstärken, bis er genug der von der Sonne kommenden Wärmestrahlung zurückhält, um die durchschnittliche Oberflächentemperatur auf achtzehn Grad ansteigen zu lassen.«
    »Wovon spricht er da?« fragte Hunnar seinen Freund schließlich.
    Ethan antwortete, ohne den Blick von Bamaputra zu wenden. »Er spricht davon, die Temperatur deines Planeten beträchtlich zu erhöhen, weit über den Punkt hinaus, wo Eis stirbt.«
    »Sie sprechen von einem großen Zeitraum«, wandte sich September an ihren Gastgeber. »Sie werden nicht lange genug leben, um das Resultat zu erleben.«
    »Ach, da irren Sie sich aber, mein hochgewachsener Freund. Da das klimatische Gleichgewicht Tran-ky-kys so labil ist, ist es in der Tat möglich, in überraschend kurzer Zeit wesentliche Temperaturverschiebungen zu bewirken.«
    »Daran verstehe ich eins nicht«, erwiderte Ethan darauf. »Warum machen Sie sich überhaupt die Mühe; all das wird auch auf natürliche Weise geschehen.«
    »Ja, aber die Veränderung wird zehn- bis zwanzigtausend Jahre beanspruchen. Der Planet wird sich seines kürzeren Wärmezyklus’ erfreuen und dann auf seiner gestörten Umlaufbahn wieder hinauswandern und wieder gefrieren. Dann wird erneut der absteigende Lebenszyklus einsetzen. Die Ozeane werden wieder zu Eis, die Temperatur wird weit unter den Gefrierpunkt fallen, und die Tran werden abermals gezwungen sein, in ihren Höhlen und feudalen Burgen Schutz zu suchen, darauf beschränkt, die Energien ihrer Gattung allein auf das Überleben zu richten. Nein, Sie irren sich, was die Zeit anbelangt, die wir brauchen, um das zu ändern. Sie haben Ihre Schulphysik vergessen.« Einige der Wissenschaftler verzogen die Gesichter. Falls diese Reaktion Bamaputra freute, so zeigte er es jedenfalls nicht.
    »Sobald die Eisschicht

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