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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sich Antal nannte, als Bamaputras Werkleiter vor. Er zeigte ihnen ihre neue Heimat, eine unbenutzte Arbeiterunterkunft, die von außen verschlossen werden konnte. Nach einer kurzen Ansprache, in der er sie warnte, zu bleiben, wo sie waren und keinen Ärger zu machen, verschwand er.
    Zusammen in einem Krieg. Bei seltenen Gelegenheiten hatte September auf einen Konflikt angespielt, in dem er irgendeine bedeutende Rolle gespielt hatte. Doch war das in ihrer momentanen mißlichen Lage kaum hilfreich, dachte Ethan mürrisch, als er sich auf die Flexipritsche niederließ. Sie war viel bequemer als die Betten der Slanderscree, aber er glaubte trotzdem nicht, daß er ruhig schlafen würde.
    »Unsere Gäste sind untergebracht.« Antal ließ sich auf eine Couch in Bamaputras Beobachtungsraum-Büro fallen. »Mit den Leuten vom Außenposten gab es keine Probleme. Ihre Tran waren etwas bockiger. Corfus Jungs mußten ein paar Schädel knacken.«
    Bamaputra wandte sich vom Fenster ab. »Ich will nicht, daß jemand getötet wird. Jeder von ihnen ist potentiell nützlich für uns.«
    »Hee!« Antal hob beide Hände. »Ich habe Corfu gesagt, daß ich ihn persönlich verantwortlich mache. Es gefiel ihm nicht, aber er hat für Ruhe gesorgt. Ich hätte einige unserer Leute nehmen sollen, anstatt es Massuls Kreaturen zu überlassen. Du weißt, wie diese Eingeborenen sind.«
    Bamaputra schürzte die Lippen. »Reizbar. Undiszipliniert, streitsüchtig, unfähig, miteinander in Frieden zu leben. Zeitweilig erinnern sie mich an die Menschheit vor der Amalgamation. An das Dunkle Zeitalter.«
    Antal zündete sich beiläufig ein Narkostäbchen an. »Was wirst du mit ihnen tun?«
    Der Direktor der Anlage runzelte die Stirn, als der schwere Rauch sich im Raum ausbreitete, verlangte aber nicht, daß sein Werkleiter seinen Drogenkonsum einstellte. Die Beziehung der beiden Männer war die von fast Gleichen, wie zwei Boxer, die nicht gegeneinander antraten, weil sie sich gegen einen Dritten verbündeten, die sich aber völlig klar darüber waren, daß sie sich eines Tages im Ring gegenüberstehen würden.
    Nicht, daß sie einen guten Kampf nicht genossen hätten, obwohl es kein echter Wettstreit gewesen wäre. Antal war ein großes, breitschultriges Individuum Ende Dreißig, ein Handlanger mit akademischem Grad. Er war etwa vierzig Kilo schwerer als Bamaputra. Doch er dachte nicht daran, sich auf eine Auseinandersetzung einzulassen. Sie brauchten einander ständig. Antal war für den tagtäglichen Betrieb der komplexen Anlage zuständig, die nach und nach Tran-ky-kys Atmosphäre umwandelte und die Eisschicht schmolz. Wenn bei den Maschinen etwas schiefging, wußte er, wie es zu reparieren war. Wenn irgend etwas anderes schiefging, nun, das war Bamaputras Sache. Er wußte, warum etwas kaputtging. Er kümmerte sich außerdem darum, daß das Geld floß.
    Es war eine schwierige, nicht gerade perfekte Beziehung, aber sie funktionierte. Die Anlage hatte unter ihrer gemeinsamen Aufsicht nur ein Minimum an Betriebsstörungen zu verzeichnen. Keine der heimlichen Shuttlelandungen war von den Regierungsleuten in Brass Monkey bemerkt worden; was allerdings nicht verwunderte, da Tran-ky-ky durch seine Größe schwer zu überwachen war. Ihr Nachschub kam immer pünktlich, so daß es kein Zusammentreffen mit den regelmäßigen Schiffen des Commonwealth gab.
    Wieso also untersuchte ein Eisschiff der Tran mit einem halben Dutzend menschlicher Wissenschaftler an Bord den Kontinentalschelf?
    »Ich hatte erwartet, daß der Erwärmungstrend sie neugierig machen würde, aber ich hatte nicht damit gerechnet, daß sie zu einer Ortsbesichtigung imstande sind.«
    »Das wäre auch nicht möglich gewesen«, murmelte Bamaputra ungehalten, »ohne dieses außergewöhnliche Eisschiff und die Zusammenarbeit mit seiner Tranbesatzung. Das, und die drei Männer, die offensichtlich einige Zeit unter ihnen gelebt haben. Eine seltsame Geschichte, das. Ohne ihre – wenngleich unfreiwillige – Einmischung würden diese Tran sich immer noch in ihren Stadtstaaten aneinander drücken und ihre traditionellen Kämpfe mit ihren Nachbarn und den plündernden Nomadenhorden ausfechten, anstatt sich auf Vereinigungsmissionen zu begeben, die uns nur Unannehmlichkeiten bereiten können.«
    Antal paffte an seinem Narkostäbchen und entspannte sich. »Verdammt rücksichtslos von ihnen.«
    Bamaputra warf seinem Werkleiter einen scharfen Blick zu. »Machst du dich über mich lustig?«
    »Würde ich das

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