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Die Fahrt nach Feuerland

Die Fahrt nach Feuerland

Titel: Die Fahrt nach Feuerland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sie ihre Karren wieder zurück zum Geschäft und wurden erst munter, als der Sergeant der Polizei bei Ihnen erschien und durch den Supermarkt brüllte: »Wo sind die Halunken? Mitkommen zum Chef! Sofort!«
    »Ich ahnte es!« seufzte der Supermarktbesitzer und setzte seinen großen Strohhut auf. »So einfach kann man hier keine Dollars verdienen.«
    Sie fuhren nur unter vollen Segeln, solange sie in Sichtweite der Küste waren. In einem Bogen kehrten sie dann zur Ostküste zurück, refften die Segel bis auf die Fock und glitten nahe der Lavaküste durch das tiefblaue Wasser, immer im Schatten der wild zerklüfteten Vulkanfelsen und um die bizarren Halbinseln herum, die erstarrte Lavaströme im Wasser gebildet hatten. Hier war das Land unbewohnt, feindlich, unbebaubar, vom Feuer ausgelaugt vor Jahrtausenden, von Stürmen zerhackt, vom Meer angefressen: Bimsgestein, porös wie ein Schwamm, leblose Schlacke aus dem tiefen Inneren der Erde. An der Steilküste boten Hunderte großer, vom Ozean ausgewaschener Höhlen Unterschlupf für das kleine Boot. Es konnte sich dort verstecken hinter überhängenden Felsen und engen, in den Berg hineingefrästen Wassergassen.
    »Jetzt müssen sie längst Alarm gegeben haben«, sagte Helena, die noch immer am Ruder saß und die Helu sicher durch die Lavaklippen steuerte. Das Wasser war glasklar, man sah jede Untiefe. Es hätte auch keinen Sinn gehabt, bewußt aufzufahren. Es wäre das Ende der ganzen Expedition gewesen. Der Spezialrumpf mit den aufgeschäumten Kammern, die das Boot unkenterbar machten, vertrug keine Reparatur. Ging er zu Bruch, konnte man das Boot wegwerfen. Maurice Depallier hockte neben Helena auf der Bank und benahm sich, als sei er auf einem Vergnügungsdampfer. Silva saß auf dem Kajütendach und beobachtete mit gierigen Augen Lucrezia, die nach dem Reffen aller Segel unter der Fock lag und mit den schlanken Beinen durch die Luft strampelte.
    »Ein großes Bravo, Madame«, sagte Maurice Depallier, als sie in einer weiten Höhle aus dem Wind kamen. Lautlos glitt die Helu tiefer in die Schlucht hinein und wurde so von See aus unsichtbar. Auch aus der Luft war es unmöglich, sie auszumachen; das Bimsgestein bildete ein kunstvolles Dach. »Hier werden wir abwarten. Zwei, drei Tage oder auch länger. Jetzt haben wir Zeit.«
    »Ich nehme an, die Einheimischen kennen hier jede Höhle.«
    »Es gibt an der Küste Tausende. Und gesucht wird hier nur am Tag! Wir haben eine reelle Chance.«
    Vom Bug kam Lucrezia hinüber und lehnte sich an die Reling. »Dieser Glatzkopf frißt mich mit den Augen auf«, sagte sie und blinzelte Maurice an. »Ist es erlaubt, unter Deck zu gehen?«
    »Sie können jetzt alles machen, was Sie wollen.«
    »Danke.« Sie drehte sich ab, stieg die Treppe zur Kajüte hinunter und pfiff dabei ein Lied. Depallier schob die Unterlippe vor.
    »Ein Luder, was?«
    »Machen Sie sich keine Illusionen!« sagte Helena.
    »Ich würde ihr nicht nachlaufen, keiner Frau. Nicht mehr.«
    »Und warum nicht?«
    »Wollen Sie meine Geschichte hören, Madame? Wie heißen Sie überhaupt?«
    »Helena Sydgriff.«
    »Klingt nach Germanen.«
    »Schweden.«
    »Na also.« Depallier lachte. Jetzt sah er wieder aus, als habe er sich von St.-Tropez verirrt und sei hier in der Einsamkeit gelandet. Ein schöner Mann – bis auf die Augen, die eiskalt blicken konnten. Braune Bärenaugen ohne einen Funken Gefühl.
    »Und das Luder?«
    »Wollen Sie sie bitte Lucrezia Panarotti nennen! Sie kommt aus Italien.«
    »Sie ist schön.« Er lehnte sich zurück, breitete die Arme auf der Lehne aus und sah Helena forschend an. »Auch Sie sind schön. Sie würden mir unter normalen Umständen besser gefallen als diese Lucrezia.«
    »Danke.«
    »Ihr blondes Haar, Ihr Busen, Ihre Hüften, Ihre kräftigen Beine – da steckt Energie drin. Auch Energie in der Liebe. Wir Franzosen haben dafür einen Blick, Helena.«
    »Sie sollten aufhören, meine Vorzüge zu analysieren. Es führt zu nichts, Maurice.«
    »Ich weiß. Ihr Mann …«
    »Er ist nicht mein Mann.«
    »Oh lala, Helena!« Depallier lachte wieder. »Wiederholt sich auf diesem Boot die Weltgeschichte? Die schöne Helena, von Paris geraubt, und die giftige Lucrezia aus Italien? Welch ein Abenteuer am Rande …«
    Er beugte sich vor und schüttelte den Kopf.
    »Keine Sorge. Sie bleiben unberührt. Ich habe andere Probleme. Wollen Sie meine Geschichte nun hören?«
    »Warum? Ändert sie etwas daran, daß Sie uns gekapert haben?«
    »Sie würden die

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