Die Fahrt Zu Den Sternen
im
Brustton der
Überzeugung fest. »Hast du ihr gesagt, daß sie sich sofort von da absetzen soll?«
»Konnte ich nicht. Die Acadecki antwortet nicht. Sie muß wohl auf Rushima gelandet sein, und Rushima schweigt immer noch. Ich nehme an, daß die Raumpiraten ihren Hyperfunk-Kommunikationssatelliten lahmgelegt haben. Ich habe aber trotzdem einen langen Rafferspruch an sie rausgeschickt und Acorna darüber informiert, daß ihre Leute hier bei uns aufgetaucht sind und daß wir in fünf Tagen bei ihr sein werden. Wenn die Komanlage der Acadecki überhaupt noch auf Empfang geschaltet ist, müßten sie diesen Funkspruch eigentlich aufgefangen haben.«
»Von den Khleevi hast du ihr nichts gesagt?«
»So was ist wohl kaum geeignet, als offene Nachricht im Komsystem-Empfangspuffer eines Raumschiffes herumzuliegen, bis irgendwer mal auf die Idee kommt, einen Blick darauf zu werfen«, machte Rafik deutlich. »Was wäre, wenn die Rushimaner sie zu hören bekämen? Es würde eine Panik geben, Aufruhr – und das, während Acorna da irgendwo auf der Oberfläche herumschwirrt und wir nicht wissen, wo.
Ich fand es deshalb besser zu warten, bis wir einen direkten Kontakt zu ihr herstellen können.«
Gill mußte zugeben, daß diese Überlegungen nicht einer gewissen Logik entbehrten. Aber das nunmehr sichere Wissen, daß Acorna sich auf Rushima befand – und keinerlei Warnung vor der tödlichen Gefahr erhalten hatte, die sich ihr näherte –, ließ ihn ungeduldiger denn je werden, endlich zu starten. Die Stunden, die sie noch würden abwarten müssen, bis die Kilumbemba-Streitkräfte mobilisiert waren, würden ihm wie eine Ewigkeit vorkommen.
Zehn
Haven, Föderationsdatum 334.05.18
»So, und was machen wir jetzt?« wandte sich Calum an Acorna. »Warten wir einfach ab, bis der Staub sich gelegt hat und sich irgend jemand bereitfindet, mit uns über unsere Abfluggenehmigung zu reden?«
»Ich denke, daß wir auf jeden Fall sicherstellen sollten, daß sie über uns Bescheid wissen – daß wir das sind, die sich da ausschleusen, und nicht irgendwelche Palomellaner, die einen Fluchtversuch wagen«, schlug Acorna vor. »Ich sehe in der Zwischenzeit mal nach meiner Hydroponik.«
Calum sah ihr nach, als sie die Zentrale der Acadecki verließ.
Er hoffte, daß sie in den Becken und Beeten dort genug nachgewachsenes Blattgemüse finden würde, um sich wieder einmal richtig satt essen zu können. Er hoffte ferner, daß sie sich endlich dieser Fetzen entledigen würde, die sie immer noch trug, und statt dessen etwas anzog, das besser zu der wahren Acorna paßte.
»Hat sonst noch jemand Appetit auf einen Happen zu essen, während wir uns weiter unterhalten?«
Er sah zuerst Dr. Hoa an, der sich nicht mehr gerührt hatte, seit er sich in einen Sessel hatte sinken lassen. Das Gesicht des Mannes hatte wieder Farbe, und er wirkte auch wieder munterer. »Fühlen Sie sich kräftig genug für eine kleine Mahlzeit?«
»Mir fehlt nichts, was eine gute Tasse Tee nicht wieder in Ordnung bringen würde«, antwortete der Wissenschaftler mit einem schwachen Lächeln. »Das heißt, sofern Sie überhaupt Tee haben.«
»Das haben wir in der Tat«, bestätigte Calum ihm und machte sich auf den Weg zur Kombüse. »Tee für alle?«
»Was ist ›Tee‹?« wollte Markel wissen.
»Das kannst du herausfinden, sobald du dich ein bißchen gewaschen hast«, antwortete Johnny Greene.
»Warum soll ich das tun, wenn ich vielleicht doch gleich wieder die Flatter machen muß?«
Johnny hielt sich die Nase zu und hob die Augenbrauen.
»Weil du in dieser frischen Luft hier ganz schön stinkst, Kumpel. Das tu ich zwar sicher auch, aber bestimmt nicht ganz so schlimm.«
Calum, der mit dem Rücken zu Markel stand, grinste. Er selbst hatte diese Tatsache taktvollerweise nicht ansprechen wollen.
»Wenn du zufällig irgendwelche sauberen Klamotten rumliegen hast, Calum«, fuhr Johnny fort, »würde es mir mit Sicherheit auch nicht schaden, mich umzuziehen. Irgendein alter Schiffsoverall würde schon reichen.«
»Der zweite Schrank in der ersten Kajüte rechts. Und direkt gegenüber der Koje ist eine Naßzelle.«
Dr. Hoa war bei seiner zweiten Tasse Tee und wirkte bereits sehr viel aufnahmebereiter, als Acorna wieder zurückkehrte, jetzt in ihr normales Gewand gekleidet. Kurz darauf trafen auch Johnny und ein sehr viel saubererer Markel ein, obgleich der Junge ein wenig mürrisch dreinblickte.
Markel nahm sich eine Teetasse und ein paar Fertighäppchen,
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