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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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zur Deckung der restlichen dreißig Prozent im Namen von Onkel Hafiz lediglich die Gesamterträge von ein paar Planetensystemen des Hauses Harakamian überschreiben.
    Onkel Hafiz wird mich also möglicherweise doch nicht umbringen, wenn er erst mal herausfindet, wofür er eigentlich bezahlt. Aber ich habe trotzdem nicht vor, hier zu bleiben und es darauf ankommen zu lassen. Auch wenn Delszaki wirklich sehr großzügig war.«
    Herrn Lis Augenlider zuckten. Gill hegte den Verdacht, daß der alte Mann gar nicht wirklich schlief, und fragte sich, wie
    »großzügig« Delszaki Lis Angebot in Wahrheit gewesen war.
    Denn aufgrund seiner Anteilsmehrheit besaß er jetzt die Entscheidungsgewalt bei der Expedition. Und wenn er im Hinblick auf die Profite recht hatte, die mit der Auswertung der Khleevi-Beutetechnologie zu erzielen waren, würde der Löwenanteil dieser Gewinne an das Haus Li gehen und nicht an das Haus Harakamian. Allmählich fühlte Gill sich wieder zuversichtlicher, was die Erfolgsaussichten ihres Vorhabens anging. Die Linyaari waren so sehr davon überzeugt, daß nichts und niemand einem Khleevi-Angriff standhalten könnte, daß sie ihn mit ihrem Pessimismus angesteckt hatten. Aber Delszaki Li war wahrhaftig kein Dummkopf, und wenn er diese Angelegenheit jetzt schon so arrangierte, daß er den Großteil des Profits einstreichen würde, mußte er den Krieg schon als so gut wie gewonnen betrachten.
    »Das einzige Problem ist«, fuhr Rafik fort, »daß ich Admiral Ikwaskwan als persönlichen Anreiz für seine Teilnahme an dem Feldzug einen kleinen Bonus zugestehen mußte.«
    »Admiral?« entfuhr es Gill. Er hatte schon eine Menge Bezeichnungen gehört, mit denen man den berüchtigten Anführer der Kilumbemba-Söldnerstreitkräfte bedacht hatte, aber ein derart schmeichelhafter Begriff war noch nie darunter gewesen.
    Desinteressiert winkte Rafik ab. »Die Roten Krieger haben nicht gerade eine formelle militärische Struktur. Wenn der Mann unbedingt Admiral oder Brigadegeneral oder Hochpotentat oder sonst was sein will, dann soll er sich doch so nennen. Die Sache ist vielmehr so, daß er einen Anteil an Rosenwassers Offenbarung verlangt hat.«
    »Du hast Ikwaskwan das beste Rennpferd deines Onkels verkauft?«
    »Nur einen Anteil daran, und außerdem für einen guten Zweck. Glaubst du, daß Hafiz etwas dagegen haben wird?«
    »Ich glaube, daß du dich am besten fluchtartig nach Rushima davonmachst und nicht mehr zurückkommst, genau wie du es vorhattest«, ließ Gill ihn wissen. »Was hast du eigentlich getrunken, das dich zu der Wahnvorstellung veranlaßt hat, Hafiz würde glücklich darüber sein, eine Partnerschaft einzugehen mit einem… einem…« Er zögerte, nicht so sehr, weil er nicht die richtigen Worte gefunden hätte, sondern vielmehr weil Judits Gegenwart ihn davon abhielt, eines jener Wörter zu gebrauchen, die er für passend hielt.

    »Mit Ikwaskwan«, beendete er seinen Satz daher kläglich, als ihn ein vertrauter, rauchiger Duft ablenkte. Er sog prüfend die Luft ein und erkannte ihn plötzlich. »DU HAST DIR MEINEN
    BESTEN SCOTCH REINGEZOGEN!«
    »Den habe ich mir auch verdient, schließlich habe ich Ikwaskwan und das halbe kilumbembanische Kabinett mit Engelszungen beschwatzt und mit honigsüßen Schmeicheleien eingeseift, während du den Fremdenführer gespielt hast«, erklärte Rafik, ohne sich die Mühe zu machen, Gills wütend herumfuchtelnden Händen aus dem Weg zu gehen. »Judit, pfeif deinen Gatten zurück, bevor er seinen wertvollen Stimmbändern noch Schaden zufügt. Ach, übrigens, wir haben einen Rafferspruch von der Acadecki gekriegt.«
    »Wirklich?« Ernüchtert ließ Gill die Hände kraftlos sinken.
    »Na schön, ich werde dich nicht umbringen, bevor du mir gesagt hast, was sie gesagt haben.«
    Rafik grinste zu ihm hoch. »Das ist kein allzu großer Anreiz.«
    »Also gut. Dann lasse ich dich eben am Leben. Dieses Mal.«
    »Die Nachricht war ein bißchen verwirrend«, gestand Rafik ein. »Im wesentlichen hieß es: ›Vergeßt unsere vorherige Botschaft, hier ist alles in Ordnung, wir machen Halt auf Rushima, um uns zu verproviantieren und zu erholen.‹ Ich bezweifle, daß das bedeutet, sie hätten im Alleingang die gesamte Khleevi-Flotte besiegt. Es heißt wahrscheinlich bloß, daß sie diese Weltraumpiraten überlistet haben, über die Rushima sich bei der Shenjemi-Föderation beschwert hat. Das würde durchaus im Rahmen von Calums und Acornas Fähigkeiten liegen«, stellte Rafik

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