Die Fahrt Zu Den Sternen
Rushima runterzugehen und mitzuhelfen, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen, wenn sie dafür dortbleiben dürfen.«
»Müßten wir uns dafür nicht erst eine Genehmigung von der Shenjemi-Föderation besorgen? Außerdem werden die die Haven für das angerichtete Chaos zumindest auf Schadenersatz verklagen«, wandte Markel zweifelnd ein.
Johnny stützte sich mit einem Arm auf Markels Schulter und beugte sich hinunter, um ebenfalls in den Mikrofonbügel des Jungen sprechen zu können. »John Greene hier – hallo, ‘Ziana.
Meine Gratulation dazu, wie du die Haven zurückerobert hast.
Und was die Shenjemi angeht – ich denke, mit denen werden wir ganz vernünftig reden können. Da der Logcomputer der Haven sämtliche Vorgänge an Bord immer automatisch aufzeichnet, können wir die ganze Angelegenheit von Anfang bis Ende in allen Einzelheiten belegen und den Shenjemi unsere Unschuld problemlos beweisen. Wir haben ihnen übrigens eine Nachricht geschickt und sie über Rushimas Notlage informiert – «
»Ihr habt WAS?«
Ihr unerwarteter Ausbruch ließ sogar Dr. Hoa zusammenzucken, so daß er ein bißchen von dem Tee verschüttete, den er so genüßlich geschlürft hatte. Er hob einen Finger.
»Wir sind unten auf der Planetenoberfläche gewesen«, schaltete sich Calum direkt über die Komanlage der Acadecki ein, »und haben den überlebenden Rushimanern versprochen, daß wir eine Nachricht an ihre Geldgeber schicken würden.
Hier spricht Calum Baird, Pilot der Acadecki. Übrigens, habt ihr Verwundete?«
»Natürlich.« Die Stimme des Mädchens wurde weicher.
»Habt ihr etwa geglaubt, wir hätten diese Revolution ohne Blutvergießen durchziehen können? Warum? Wir haben ein paar Sanitäter…«
»Aber ihr habt keine Ki-lin«, ergriff Acorna das Wort, nachdem sie sich neben Calum gedrängt hatte.
»Was zum Teufel ist eine Ki-lin?«
In diesem Augenblick zwängte sich Dr. Hoa zwischen Acorna und Calum. »Eine sehr gute, sehr ungewöhnliche, hilfreiche und wunderbare Person. Sie hat mich gerettet. Hat Markel gerettet, Calum gerettet. Sie erspart euch Schmerzen und Genesungszeit.«
»Wer ist denn das jetzt wieder?«
»Dr. Hoa – und jetzt kommt die Ki-lin.«
Acorna holte tief Luft. »Aus, wie sich ja inzwischen herausgestellt hat, nur allzu berechtigter Vorsicht«, begann sie mit unverkennbarer Belustigung, »hatte ich mich als Kupplerin verkleidet, als mein Raumschiff von Nueva und ihrer Bande gekapert wurde. In Wirklichkeit bin ich Acorna Delszaki-Harakamian.«
Johnny und Markel sprangen vor Bestürzung über Dr. Hoas Enthüllung fast an die Decke, Calum dagegen raufte sich aus Verzweiflung über Acornas Bekenntnis die Haare.
»Harakamian?« In ‘Zianas Stimme war ein ehrfürchtiger Unterton zu hören. »Vom Haus Harakamian?«
»Delszaki?« ergänzte ein Bariton. »Doch nicht DER Delszaki Li?«
»Ja, beides stimmt. Und wie kann ich euch jetzt helfen?«
Zunächst hörte man nur unverständliches
Hintergrundgemurmel, dann aber war eine neue Stimme zu vernehmen:
»Also, ich habe zwar ein paar medizinische Kenntnisse, aber wir haben da ein paar Verwundete auf dem Sanitätsdeck, die es wirklich übel erwischt hat und bei denen ich mit meinem Latein am Ende bin, und außerdem ein paar Leute, die unweigerlich sterben werden, wenn wir nicht irgendwie das Gas aus ihren Lungen rauskriegen«, sagte der Mann.
»Ich bin schon unterwegs«, sagte Acorna und nickte Calum entschlossen zu, der sie mit einem Ausdruck der Hoffnungslosigkeit anstarrte.
»Kommt, wir gehen alle. – Aber vergiß nicht, dein Schiff wieder zu sichern, Calum, ja?« setzte Johnny Greene hinzu.
»Nur für den Fall, daß ein paar von Nuevas Leuten überlebt haben und probieren sollten, sich zum Hangar durchzuschlagen.«
Etwas widerstrebend fügte sich Calum Johnnys Aufforderung. Eigentlich hatte er versuchen wollen, eine Direktverbindung mit Delszaki Lis Hauptquartier auf Maganos herzustellen – nur um Mercys Befürchtungen um seine Sicherheit zu zerstreuen, falls ihr vorhin nach Maganos abgesetzter Rafferspruch doch durchgekommen war… Aber Johnny hatte recht. Es war noch zu früh, um vollmundig zu verkünden, daß alles wieder in bester Ordnung sei, und allemal zu früh, um auf irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen zu verzichten.
Noch ehe sie das Ende der Hangarhalle erreicht hatten, hörten sie, wie von draußen wuchtig gegen die Eingangsluken gehämmert wurde, die Markel fest verriegelt hatte, um Nuevas Bande den Zugang zum Hangar
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