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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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gewöhnlich rauhe, bedächtige Stimme einen beinahe munteren, lebhaften Klang annahm, »lange nicht gesehen.«
    Nicht lange genug! stand deutlich auf Ikwaskwans knochigem Gesicht geschrieben, als er der Leibwächterin ansichtig wurde. Aber er hatte sich viel zu sehr in der Gewalt, um seinen Gefühlen in Worten Ausdruck zu verleihen.
    »Nadhari Kando! Ich habe gehört, du wärst tot.«
    »Die Gerüchte waren stark übertrieben«, erwiderte Nadhari ohne den leisesten Anflug eines Lächelns. »Aber da wir jetzt anscheinend wieder auf derselben Seite stehen, Ikki, hoffe ich doch sehr, daß deine Pläne etwas besser funktionieren als damals.«
    »Schlechter wäre ja kaum möglich«, knurrte Ikwaskwan wie zu sich selbst. »Wie bist du… ach was, egal. Du arbeitest jetzt also als Leibwächterin, Nadhi?« Sein verächtlicher Tonfall ließ keinen Zweifel daran, daß er das als Beweis dafür auffaßte, wie tief sie gesunken war.
    »Ich stehe beim Haus Li unter Vertrag«, bestätigte Nadhari, ohne auf die beabsichtigte Kränkung einzugehen, »genau wie du und deine Männer, Ikki. Sag mal, hat M’on Na’ntaw eigentlich je herausgefunden, was aus dieser Geldüberweisung von Theloi geworden ist?«
    Ikwaskwan fuhr sich mit der Zunge über seine plötzlich trockenen Lippen. Nadhari wartete geduldig auf eine Antwort, die Daumen in ihren Gürtel gehakt und ein Knie leicht in Richtung des Mannes vorgebeugt, den sie »Ikki« nannte.
    »Oder sind die Daten darüber verlorengegangen, als sein Stellvertreter damals diesem mysteriösen Attentat zum Opfer fiel?« bohrte Nadhari schließlich weiter. »Erinnerst du dich?
    Alle haben geglaubt, es wären Konterrevolutionäre gewesen.
    Aber niemand konnte sich erklären, wie sie an die Pläne unseres Lagers herangekommen waren. Ganz schön raffiniert von ihnen, dreist durch ein ganzes Söldnerlager zu marschieren und in Skomitins Zelt rein- und anschließend wieder rauszustiefeln, ohne von irgend jemandem dabei erwischt zu werden, nicht wahr?«
    »Es ist immer ein solches Vergnügen, über alte Zeiten zu plaudern«, erwiderte Ikwaskwan mit einem verkniffenen Lächeln, von dem in seinen Augen allerdings ganz und gar nichts zu erkennen war. »Wir müssen unseren kleinen Schwatz unbedingt irgendwann mal fortsetzen, liebste Nadhi. Aber im Augenblick werde ich dringend auf meiner Brücke gebraucht.

    Rafik Nadezda hier hat nämlich angedeutet, daß diese kleine Bevölkerungsumsiedlung eine gewisse Dringlichkeit hätte.
    Und du weißt ja, wie viel Wert ich darauf lege, die Wünsche eines Klienten stets nach besten Kräften zu erfüllen.«
    »Das weiß ich nur zu gut«, versicherte Nadhari ihm. Ihr Lächeln spiegelte sich in ihren spöttisch funkelnden, dunklen Augen. »Genau wie E’kosi Tahka’yaw es weiß… ach nein, ich müßte wohl sagen: es wußte – nicht wahr?«
    »Später, später«, murmelte Ikwaskwan. »Ich muß jetzt unbedingt auf die Ta’anist zurück. Nadezda, haben Sie bitte die Güte, uns die entsprechenden Befehle und die Positionsdaten des Zielsystems zu übermitteln sowie eine Karte aller Siedlungen, die hier auf Rushima evakuiert werden sollen.«
    Rafik nickte, förmlich und ohne zu lächeln. »Sämtliche erforderlichen Daten werden Ihnen umgehend zur Verfügung gestellt… Admiral.«
    Erst als das Schließen der äußeren Schleusentore anzeigte, daß Ikwaskwan und seine Leibwache die Haven verlassen hatten und mit ihrer Raumfähre auf dem Rückweg zu ihrem Flaggschiff waren, entspannte er sich und stieß einen langen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Nadhari – « begann er, aber die schweigsame Frau war verschwunden.
    »Wer waren diese Leute, von denen sie gesprochen hat?«
    erkundigte Gill sich.
    Calum schüttelte den Kopf. »Noch nie von ihnen gehört.
    Ikwaskwan haben die Namen allerdings offenbar etwas gesagt.
    – ›Ikki‹?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Rafik mit großem Ernst, »daß ich Nadhari danach fragen möchte. Jedenfalls stehen wir in ihrer Schuld… Und ich kümmere mich jetzt wohl besser darum, die versprochenen Befehle zu übermitteln!«

    (Siehst du, Khaari? Diese Menschenwesen sind doch gar nicht so übel. Sie haben zu guter Letzt doch noch alles gütlich und freundschaftlich geregelt.)
    (Wahrscheinlich ist die Vortäuschung von Gewaltbereitschaft einfach ein natürlicher Bestandteil ihrer Begrüßungsrituale), sinnierte Thariinye. (Wißt ihr, so wie ein Sing-Flaumwesen seine Schwanzstacheln aufrichtet, wenn es balzt.) (Und ist es nicht schön, daß

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