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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Gegend hier stark hochwassergefährdet – auf so tief gelegenem Gelände hätte er sich gar nicht erst ansiedeln dürfen.«
    Der dritte Ort wirkte weitaus vielversprechender. Ein langgestrecktes, niedriges Steingebäude, das sich am Fuße einer steilen, felsigen Hügelböschung in den Schutz einer im Abhang klaffenden Spalte schmiegte. Es lag hoch genug, um von den Überschwemmungen verschont geblieben zu sein, und der stellenweise überkragende Hügelhang mußte das Haus vor den schlimmsten Auswirkungen der Stürme abgeschirmt haben, die einen Großteil des Waldes auf der Hügelkuppe verwüstet hatten. Des’ Augen funkelten begehrlich, und er ließ seine Fähre auf einem kahlen Felsvorsprung etwas oberhalb des Bauwerks landen. »Na also, das sieht doch schon viel besser aus!«
    Der Abstieg zum Haus hinunter gestaltete sich schwieriger, als es aus der Luft betrachtet ausgesehen hatte. Die dünne Erdschicht, die vormals auf den Felsen gelegen hatte, war von sintflutartigen Regenfällen fortgewaschen worden und hatte eine kahle, schlüpfrige Oberfläche hinterlassen, die an Händen und Füßen beim Klettern kaum sicheren Halt bot. Ed wünschte sich inständig, daß Des in einem der wasserdurchtränkten Äcker unterhalb des Gebäudes gelandet wäre, aber er wußte nur zu gut, daß jedes Wort hierüber lediglich Smirnoffs Zorn entfachen, ihm jedoch den schlitternden Abstieg nicht ersparen würde. Deshalb schwieg er, ließ sich zum Ausgleich aber ausreichend Zeit, um jeden Halt, den seine Füße finden konnten, sorgfältig zu prüfen, und an jeder Wurzel kräftig zu ziehen, bevor er ihr sein Gewicht anvertraute. Des hingegen schlitterte leichtsinnig und überstürzt hinunter, stieß und prellte sich seine Anatomie unterwegs auf schmerzhafte Weise an diversesten Felsvorsprüngen, bis er schließlich am Fuße des Hangs wieder auf die Beine kam. Er humpelte bereits mit dem Blaster in der Hand auf das Haus zu, bevor Ed auch nur sein Stoßgebet an sämtliche Götter, an die er sich erinnern konnte, hatte beenden können, daß er sich doch bitte nicht noch auf den letzten fünf Metern seines Abstiegs das Genick brechen möge.
    Er hing gerade mit einer Hand am Steilhang und tastete bei geschlossenen Augen mit den Füßen nach jenem Sims, an dem Des sich bei seinem Abstieg just zuvor geprellt hatte. Ed betete darum, daß der stämmige Mann den Felsvorsprung dabei nicht vollends abgebrochen hatte, als ein Aufschrei des Entzückens aus dem Inneren des Hauses ihn so sehr zusammenfahren ließ, daß er endgültig den Halt verlor und die letzten anderthalb Meter senkrecht zu Boden fiel.
    »Minkus! Schaff deinen wertlosen Arsch hier rein und hilf mir, dieses Zeug rauszuholen!«
    »Scheiße«, fluchte Ed, nicht unbedingt als Antwort, »ich glaube, ich habe mir irgendwas gebrochen.«
    »Lieber nicht, Kumpel«, lautete die Rückmeldung. »Wenn ich nämlich wählen müßte, ob ich nun dich zur Fähre zurückschleppen oder lieber diese Ladung Pelze hier mitnehmen soll – na ja, die Pelze haben wenigstens einen gewissen Marktwert…«
    Solcherart zu Höchstleistungen angespornt, hinkte Ed zur Eingangstür des Hauses – eigentlich eher eine langgestreckte Hütte – hinüber und entschied, daß sein rechtes Fußgelenk wohl doch nicht gebrochen war. Verstaucht wahrscheinlich.
    Eine ziemlich üble Verstauchung. Vernünftigerweise müßte er seinen malträtierten Fuß jetzt eigentlich hochlegen und die Verstauchung mit einem Eisbeutel kühlen, statt hier in der Gegend herumzuhumpeln und vorzutäuschen, er wolle irgendwelche Siedler retten. Wer war überhaupt auf die bescheuerte Idee gekommen, sich den Roten Kriegern anzuschließen? Wahrscheinlich Smirnoff, aber so richtig konnte er sich nicht mehr erinnern. Sie hatten damals beide eine ganze Weile ziemlich viel getrunken, nachdem sie bei den Kezdeter Hütern des Friedens hochkant rausgeflogen waren, wegen Unterschlagung, Veruntreuung und Mißhandlung von Verdächtigen in einem Ausmaß, das sogar den Abscheu der diesbezüglich eigentlich recht hartgesottenen anderen Friedenshüter erregt hatte.
    Es war nach einem dieser Saufgelage und der damit verbundenen Erinnerungslücke gewesen, daß Ed mit einem schweren Brummschädel aufgewacht war und entdecken mußte, daß er in eine graue Uniform gekleidet war und von jener Braut mit »Drecksack« tituliert wurde, der er sehr schnell nur noch mit »Zu Befehl, Frau Hauptmann Ce’skwa!« zu antworten lernte. Was dann folgte, waren die anstrengendsten

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