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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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blonden Haars umrahmt wurde, wirkte sie im Kabinenlicht beinahe so jung wie Ximena.
    »Um so besser«, kommentierte Gerezan. »Warum sollten wir ihm zusätzliche Zeit dafür gönnen, irgendeine Möglichkeit auszutüfteln, wie er Ngaen Xong Hoas Forschungen zu unethischen Zwecken mißbrauchen kann?«
    »Nun mach aber mal einen Punkt, Gerezan. Sogar Sengrat könnte sich keine Methode ausdenken, um mit einem System zur Wettervorhersage Schindluder zu treiben!«
    Illart räusperte sich: »Da bin ich mir nicht so sicher.« Er tippte auf den in die Wand hinter Gerezan eingelassenen Datenbildschirm: »Hier ist der vollständige Text seiner Botschaft.«

    Obgleich er immer noch schlank genug war, um in die Luftschächte zu passen, war Markel bereits einen guten Kopf größer als Andrezhuria. Er hatte daher keinerlei Mühe, den Schirm über ihren Kopf hinweg zu betrachten. Ngaen Xong Hoa – und Markel wußte immer noch nicht, wer das war –
    suchte um politisches Asyl auf der Haven nach, weil er befürchtete, daß eine der drei Regierungen von Khang Kieaan die Ergebnisse seiner jüngsten Forschungsarbeiten mißbrauchen würde.
    »Ach was, das sagt er doch nur, um sicherzugehen, daß wir ihn auch aufnehmen«, wiegelte Andrezhuria vergnügt ab.
    »Und natürlich werden wir das tun. Falls er das Modell fertiggestellt hat, das er auf dem Seminar über Chaos und Kontrolle diskutiert hatte, müßten wir es für genug Geld an Agrarplaneten verkaufen können, um sämtliche Wartungsprobleme der Haven ein für allemal zu beseitigen!«
    »Nicht verkaufen«, widersprach Gerezan. »Vermieten. Die Verfügungsgewalt über das Modell behalten wir selbst.«
    »Verteilen wir hier das Fell des Bären nicht schon, ehe wir ihn haben?« erkundigte sich Illart trocken. »Wir wissen doch nicht einmal, ob er immer noch an derselben Sache arbeitet. Er könnte das Problem der Chaostheorie schon längst aufgegeben und sich einem völlig anderen Forschungszweig zugewandt haben.«
    In die kurze Stille hinein, mit der dieser Einwurf aufgenommen wurde, gelang es Markel endlich, eine Frage anzubringen: »Wer ist denn dieser Ngaen Xong Hoa überhaupt?«
    Illart streckte einen Arm aus, um ihn seinem Sohn um die Schultern zu legen. »Das ist irgendwie schwer zu erklären, wo du dich doch kaum noch an das Leben auf einem Planeten erinnern kannst«, antwortete er, »aber… ich schätze, du würdest ihn als einen Wettermann bezeichnen.«

    »Und das war alles, was er mir darüber verraten wollte«, beschwerte sich Markel später bei Johnny Greene. Obwohl Johnny der gleichen Generation angehörte wie sein Vater, war er bei weitem nicht so schwermütig wie die ursprünglichen Siedler. Er war erst vor ein paar Jahren auf die Haven gekommen, nach einer beinahe katastrophal gescheiterten Flucht vor der MME, als Amalgamated diese große Bergbaugesellschaft übernommen und so einen gewaltigen Überschuß an Spezialisten verursacht hatte. In mancherlei Hinsicht, hatte Markel festgestellt, vermochte Johnny den Graben zwischen der Generation seines Vaters, die sich noch daran erinnern konnte, wie man im Dreck buddelte und Dinge daraus wachsen ließ, und den jungen Leuten seiner Generation, die im Weltraum aufgewachsen waren, zu überbrücken. »Was ist ein Wettermann überhaupt? Ich habe den Begriff im Bord-Datennetz gesucht, und alles, was ich finden konnte, war irgendwelcher Blödsinn über Sonnenwinde. Ich sehe nicht, wie uns das reich machen soll!«
    »Oh, das war über Weltraumwetter«, erklärte Johnny Greene.
    »Bei Ngaen Xong Hoas Arbeit geht es aber um planetare Wettersysteme, und er ist der führende Forscher auf diesem Gebiet. Obwohl selbst er, wie ich zuletzt gehört habe, die Chaosaspekte nicht lösen konnte.«
    »Wen kümmert schon planetares Wetter?« verlangte Markel zu wissen. Wenn die Dreckballbewohner nicht vollgeregnet werden wollten, warum lebten sie dann nicht im Weltraum, wie alle vernünftigen Leute?
    »Markel«, rief Johnny ihn scharf zur Ordnung, »hör auf zu schmollen und setz deine grauen Zellen ein! Ich weiß, daß du welche hast, hab’ sie erst vor ein paar Tagen da drinnen herumrasseln hören. Schalt mal ein paar Prozessor-Bits ein, ja?
    Okay, Weltraum-Kolonieschiffe wie die Haven schert planetares Wetter nicht, ebensowenig Mondkolonien oder hochtechnisierte Kuppelstädte. Aber es gibt immer noch eine ganze Menge Leute da draußen, die davon leben, daß sie auf planetaren Oberflächen Nahrung anbauen oder Vieh züchten, und die das Wetter

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