Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
Vom Netzwerk:
um ihre Simulationsspiele zu fahren, weißt du«, kicherte er. Er spielte dabei auf jenen Vorfall an, als Markel sechzig Prozent der gesamten Systemressourcen in Beschlag genommen hatte, um für eines seiner Kriegsspiele eine Reihe von in Echtzeit ablaufenden Raumschlachten zu simulieren.
    Markel errötete. »Das ist lange her«, murmelte er. »Damals war ich noch ein Kind… fünfzehn…«
    »Letztes Jahr«, grinste Johnny. »Sechzehn ist natürlich um so vieles älter und weiser als fünfzehn.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Johnny?« rief eine sanfte Stimme, die Markels Herzschlag in den fünften Gang hochschalten ließ.
    Ximena Sengrat öffnete die Tür einen Spalt. »Es tut mir leid, Sie stören zu müssen«, entschuldigte sie sich, »aber das Komgerät in Ihrem Quartier ist mal wieder ausgefallen.«
    Johnny schnippte mit den Fingern. »Verdammte Verdrahtung!« fluchte er. »Ich muß wirklich mal mit etwas Isolierband da reingehen.«
    Wie Markel, Ximena und alle anderen sehr wohl wußten, hatte Johnny die höchst unerlaubte Angewohnheit, das Komsystem in seinem persönlichen Quartier lahmzulegen, wann immer er des unablässigen Stroms krächzender und pfeifender Durchsagen der Zentrale müde war; daher schenkten sie dieser »Erklärung« genau die Beachtung, die sie verdiente.
    »Mein Vater dachte, daß es Sie interessieren würde«, fuhr Ximena fort, »daß Dr. Hoa jetzt an Bord ist, und daß er den Programmcode für sein neues Wettermodell-System mitgebracht hat. Der Rat meint, daß ein Versuch, dessen Ergebnisse an Khang Kieaan zu verkaufen, taktlos sein könnte.« Sie lächelte und strich sich das dunkle Haar aus der Stirn, enthüllte mehr von dem perfekten Oval ihres Gesichts.

    Eine einzelne, lockige Strähne blieb an ihrem Nacken haften; Markel hätte sich vorbeugen und sie mit einem Finger zurechtrücken können. Statt dessen beugte er sich verlegen über seine Datenkonsole und ordnete den Stapel Ausdrucke auf seinem Schoß. »Es wurde vorgeschlagen, daß wir statt dessen Rushima aufsuchen sollten. Als vornehmlich landwirtschaftliche Kolonie müßten sie großen Bedarf für unsere Dienste haben, und die Shenjemi-Föderation kann es sich zweifellos leisten, dafür zu bezahlen.«
    Wenn er nicht genau gewußt hätte, daß Ximena nur vier Jahre älter war als er, hätte er sie glatt für ein Ratsmitglied halten können, statt nur für das Kind von irgendwem, das einen Botengang erledigte. Sie tat ganz so, als hätte sie persönlich an den Besprechungen teilgenommen. Sengrat hatte wahrscheinlich recht… sie war zu alt für ihn. Niemals würde sie einen sechzehn Jahre alten Jungen auch nur eines Blickes würdigen.
    »Man will, daß sich unsere sämtlichen besten Mathematiker und Computertechniker auf dem Flug dahin mit Dr. Hoas Modell genau vertraut machen«, fuhr Ximena fort. »Also fürchte ich, daß Sie beide Ihr Simspiel werden aufgeben müssen, oder was auch immer Sie gerade gespielt haben.«
    Markel wollte schon protestieren, daß er gar kein Simspiel gespielt hätte, daß er viel zu alt für solchen Kinderkram wäre, merkte aber gerade noch rechtzeitig, daß ihn das nur um so jünger klingen lassen würde.
    »Von Ihnen erwartet man, daß Sie Hoas Mathematik studieren, Johnny«, erklärte Ximena, »und Markel, du bist dem Team zugewiesen, das seinen Programmcode analysieren soll.«
    »Ich?« Markels Stimme brachte das Wort nur als ein peinliches Krächzen heraus, etwas, das ihm seit seinem dreizehnten Lebensjahr nicht mehr passiert war
    –
    ausgenommen in Ximenas Nähe.
    »Aber natürlich«, bestätigte Ximena mit weit aufgerissenen, dunklen Augen, als ob sie gar nicht begreifen könnte, warum er so überrascht war. »Wir könnten dabei nicht auf dich verzichten, Markel Illart. Jeder weiß doch, daß du der schnellste Computech auf dem Schiff bist.«
    Ein Teil von Markels Bewußtsein registrierte die Art, wie Ximena »wir« sagte, als ob sie sich mit dem Rat identifizieren würde, aber der Großteil seines Verstandes schwebte einfach in den Hyperraum davon. Sie wußte, wer er war – nicht nur seinen Namen, sondern auch, worin er gut war –, und sie respektierte es!
    »Auch wenn du der jüngste bist«, setzte Ximena hinzu, und Markel kehrte mit einem dumpfen Plumps in den gewöhnlichen, flachen Dreiraum zurück.
    Während der drei Schichten, die sie brauchten, um Rushima zu erreichen und in eine stabile Umlaufbahn um den Planeten einzuschwenken, verlor sich Markel in der effizienten Schönheit von Dr.

Weitere Kostenlose Bücher