Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
Vom Netzwerk:
seine eigene wiedererkannte. »Du wußtest, was Nueva Fallona war. Du wußtest es, und du hast es Illart nicht gesagt.« Er hatte eine Schuld zu begleichen für dieses Versagen, eine Aufgabe zu erfüllen, die Illart ihm mit jenen letzten Worten aufgetragen hatte: sich zu erinnern und zu rächen.
    Damit jedoch, daß er wie ein Kleinkind heulte oder blind gegen die Kajütentür schlug, als ob sie seine Verzweiflung wahrnehmen könnte, würde er nichts erreichen. Und so schob Markel seine Trauer beiseite, und mit ihr auch den letzten Rest seiner Kindheit, weil ihm nicht sehr viel Zeit blieb, um zu entscheiden, was er tun sollte, bevor die neuen Wachen ihn holen kamen. Sie mußten wissen, daß er dem Regime, das seinen Vater umgebracht hatte, niemals Treue schwören würde. Und selbst wenn sie verblendet genug wären, irgendeinem Eid zu glauben, den er ablegte, würde er nicht schon an den Worten ersticken?

    Es gab nur eine einzige Alternative: Er durfte nicht hier sein, wenn sie kamen. Jetzt kam es ihm sehr zustatten, daß er sich in den verborgenen Eingeweiden der Haven so gut auskannte. In der eisigen Ruhe, die er sich aufgezwungen hatte, ging Markel im Geiste mindestens drei verschiedene Wege durch, um aus der Kabine herauszugelangen, ohne die verschlossenen Türen zu benutzen, und von denen keiner irgendeine Spur hinterlassen würde. Aber um den Meuterern noch mehr Rätsel aufzugeben, würde er sich, bevor er sich davonmachte, noch einmal in den Zentralcomputer hacken und schauen, wieviel Unheil er dort anzurichten vermochte. Denn wer wußte schon, wann er das nächste Mal an eine Datenkonsole herankommen würde.

    Drei

    Laboue, Föderationsdatum 334.05.12

    Das Haus Harakamian erhielt einen Notruf von den selbsternannten Bürgerältesten des geheimnisvollen, abgeschiedenen Planeten Laboue, auf dem Hafiz Harakamian seinen Wohnsitz hatte, wenn er gerade einmal nicht unterwegs war, um auf der Suche nach Raritäten für seine Sammlung und nach Profiten für seine Geschäfte die Galaxis zu durchstreifen.
    »Von Ihrem Anruf überrascht? Aber nicht doch, mein lieber Qulabriel«, meinte Hafiz gönnerhaft. »Ich nehme an, Sie möchten sich meiner Mithilfe versichern, um eine Kommunikation mit diesem seltsamen Schiff herzustellen, das sich seit sechs Stunden in einer Umlaufbahn um unsere Welt befindet.«
    Ein irritiertes Krächzen drang aus dem Lautsprecher und endete in einem Fragelaut.
    »Aber natürlich weiß ich darüber Bescheid. Die Verteidigungsanlagen des Hauses Harakamian sind, wie Ihnen sicherlich bekannt ist, über den gesamten Planeten verteilt; und informiert zu sein, mein lieber Qulabriel, ist die allererste Voraussetzung für eine adäquate Selbstverteidigung.«
    Nicht bekannt gewesen war Hafiz jedoch der Grund, aus dem Qulabriel ihn zur Mithilfe heranziehen wollte. Als er diesen erfuhr, hoben sich seine Augenbrauen vor Überraschung –
    nicht so sehr wegen der Nachricht, daß in einigen der Vids, die das seltsame Schiff zum Planeten hinunterfunkte, Wesen vorkamen, die jenem gehörnten Mädchen ähnelten, das Hafiz hier einmal beherbergt hatte, als vielmehr wegen der Enthüllung, daß Qulabriel alles über diesen vier Jahre zurückliegenden Gastaufenthalt des Einhornmädchens wußte.
    Da lag etwas sehr im Argen mit den Sicherheitsvorkehrungen der Harakamians, wenn Qulabriel Zugang zu derlei Informationen hatte!
    Aber die Besorgtheit über sein privates Sicherheitssystem war wie weggewischt, als die Ausstrahlungen von dem Schiff erst einmal auf die Bildschirme des Hauses Harakamian weitergeleitet worden waren.
    Denn der Raumer funkte nicht irgendwelche in einer bekannten Sprache abgefaßten Botschaften herab, sondern Vidaufzeichnungen der widerwärtigsten Greueltaten, die Hafiz jemals gesehen hatte. Sie wurden von bösartigen außerirdischen Wesen an Opfern begangen, die er augenblicklich als Angehörige von Acornas Spezies erkannte.
    Einige der Geschöpfe, die sich da in ihren Foltergestellen krümmten – das mußten wohl die männlichen Wesen sein –, hatten längere Hörner und waren deutlich größer als Acorna, aber nichtsdestotrotz ebenso hilflos wie die anderen. Dann wurden die gräßlichen Bilder von der Darstellung einer Weltraumkarte abgelöst, in deren Zentrum der Planet Laboue lag, auf dem das Haus Harakamian seinen Stammsitz hatte.
    Anschließend wurde der Blick auf die Brücke eines mit Angehörigen von Acornas Spezies bemannten Schiffs gezeigt, sowie danach eine zweite Ansicht des Teils der

Weitere Kostenlose Bücher